Aberglaube: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Aberglaube '''
'''Aberglaube '''Was ist überhaupt Aberglaube? Wodurch kannst du Aberglaube von wahrem Wissen unter-scheiden? Was unterscheidet Aberglaube von tiefem spirituellem Glauben?
 
===Was ist überhaupt Aberglaube?===
Glaube heißt, dass man an etwas glaubt, was man nicht sicher weiß. Es gibt verschiedene Arten von Glauben:
- Blinder Glaube: Man glaubt etwas, was man sagt, ohne es zu hinterfragen.
- Religiöser Glaube: Man glaubt an Gott; man glaubt an Leben nach dem Tod; man glaubt an etwas, was einem Halt gibt. Dieser religiöse Glaube kann eben auch ein spiritueller Glaube sein, also ein Glaube, der auf Erfahrung beruht. Manches hast du erfahren und dieser religiöse und dieser spirituelle Glaube gibt deinem Leben einen bestimmten Halt. So ist diese Art des Glaubens etwas Tiefes.
 
Was ist jetzt Aberglaube? Aberglaube wäre, dass du an etwas glaubst, was es nicht wirklich gibt und dessen Existenz tatsächlich auch keine wirkliche Relevanz hat und deinem Leben auch nicht hilft.
 
Natürlich würden strenge Rationalisten alles als Aberglaube bezeichnen, was nicht einer logischen Untersuchung zugänglich ist. Also die Agnostiker und Atheisten würden zum Beispiel sagen, dass der Glaube an Gott vielleicht ein Aberglaube ist. Die Vorstellung, dass es Leben nach dem Tod gibt, wäre auch ein Aberglaube.
 
Das ist aber eine etwas beschränkte Sichtweise, da es so vieles gibt, an das du glaubst und was nicht beweisbar ist, was dir aber irgendwo einen Halt im Leben gibt. Du glaubst, dass deine Geschwister wichtig für dich sind. Du glaubst, dass letztlich Vater und Mutter wichtig sind. Du glaubst, dass dein Vater dein Vater ist, obgleich du noch keinen Gentest gemacht hast und so weiter.
 
In einem strengeren Sinn könntest du all das als Aberglaube bezeichnen. Aber das wäre jetzt ein Aberglaube in einem anderen Sinne.
 
Man würde es als Aberglaube bezeichnen, wenn du zum Beispiel annimmst, dass wenn du dich morgens dreimal am Hinterkopf kratzt, dass dann der Tag gut verläuft. Oder Aberglaube wäre es, wenn man mit dem falschen Bein aus der Tür rausgeht, dass dann Unglück passieren würde. Aberglaube wäre es, wenn du durch eine Leiter durchgehst und dann Unglück geschieht. Oder wenn ein Spiegel zerbricht, dass du dann Unglück haben würdest. Das wäre also in dem Sinne Aberglaube.
 
Aber selbst dieser Aberglaube könnte auch eine bestimmte Funktion haben. Man spricht auch von der kognitiven Verhaltenspsychologie davon, dass man bestimmte Denkgewohnheiten und Handlungsgewohnheiten setzen kann. Im NLP (neurolinguistischem Programmie-ren) spricht man auch davon, dass man Anker setzen kann. Du könntest also den Aberglau-ben bewusst kultivieren, wenn du deinen rechten Fuß als erstes auf den Boden setzt, wenn du aufstehst; dann wird es ein guter Tag sein. Dann setze einfache den rechten Fuß auf den Boden und dann hast du das schöne Gefühl, dass es ein schöner Tag wird. Du kannst auch sagen, wenn du morgens Zeige- und Mittelfinger stark drückst, dann wirst du den ganzen Tag Energie haben. In diesem Sinne kannst du bewusst positiven Aberglauben kultivieren.
 
Wenn du negativen Aberglauben hast, dann könntest du diesen beachten. Das wären be-stimmte Rituale am Tag oder du könntest auch sagen, dass du diesen auflösen willst. Wenn du also feststellst, dass du bestimmte Glaubenssätze hast, die letztlich Aberglaube sind, die dich behindern, dann identifiziere diese und dann könntest du bewusst auch mal das Gegen-teil machen. Wenn du z. B. denkst, dass Freitag der 13. etwas Schlechtes wäre, dann könn-test du an dem Tag auch mal bewusst etwas wagen. Du wirst feststellen, dass es gelingt. Du könntest am Morgen sagen, dass du dich darüber freust, dass Freitag der 13. ist; es ist ein großartiger Tag. Du könntest also bewusst mit Gegenaffirmationen den negativen Aberglau-ben überwinden.
 
Dann gibt es natürlich noch Vieles, was man als Aberglauben bezeichnen würde, z.B. der Glaube an Feenwesen, Elfen, Naturgeister usw. Aber woher weißt du, dass das wirklich ein Aberglaube ist. Es gibt Menschen die mit Feenwesen, Elfen und Naturwesen kommunizieren. Es gibt Menschen, die mit Baumgeistern kommunizieren. Ist das wirklich ein Aberglaube?
 
Woher weißt du, dass das ein Aberglaube ist? Mein Tipp wäre, dass du etwas demütiger und respektvoll gegenüber den Überzeugungen von anderen. Was Menschen hilft, einen Sinn im Leben zu sehen, Glück zu empfinden, Freude zu haben, positiv gegenüber anderen zu sein, ist auch etwas Gutes.
 
Vom Yoga Vedanta Standpunkt aus ist sowieso die Vorstellung, dass es überhaupt eine Welt gibt Aberglaube. Letztlich sind Zeit und Raum nur Schöpfungen des Geistes und die Wahr-nehmung der Welt ist subjektiv.
 
In diesem Sinne: Die Welt als Ganzes ist Aberglaube. Woran du in dieser Welt glaubst und woran du nicht glaubst, das kann dir helfen, einen zufriedenstellendes, ein sinnvolles Leben zu führen. Ein gesundes Leben, ein erfolgreiches, ein erfülltes Leben zu führen und noch wichtiger, ein Leben zu führen, mit denen du anderen helfen und dienen kannst und zum Wohl der Menschheit, der Tiere und der Natur beizutragen.
 
Also kultiviere bewusst hilfreichen Aberglauben und überwinde den angstmachenden Aber-glauben. Das ist zumindest mein Tipp.
 
 


==Video Aberglaube ==
==Video Aberglaube ==

Version vom 24. Januar 2020, 13:38 Uhr

Aberglaube Was ist überhaupt Aberglaube? Wodurch kannst du Aberglaube von wahrem Wissen unter-scheiden? Was unterscheidet Aberglaube von tiefem spirituellem Glauben?

Was ist überhaupt Aberglaube?

Glaube heißt, dass man an etwas glaubt, was man nicht sicher weiß. Es gibt verschiedene Arten von Glauben: - Blinder Glaube: Man glaubt etwas, was man sagt, ohne es zu hinterfragen. - Religiöser Glaube: Man glaubt an Gott; man glaubt an Leben nach dem Tod; man glaubt an etwas, was einem Halt gibt. Dieser religiöse Glaube kann eben auch ein spiritueller Glaube sein, also ein Glaube, der auf Erfahrung beruht. Manches hast du erfahren und dieser religiöse und dieser spirituelle Glaube gibt deinem Leben einen bestimmten Halt. So ist diese Art des Glaubens etwas Tiefes.

Was ist jetzt Aberglaube? Aberglaube wäre, dass du an etwas glaubst, was es nicht wirklich gibt und dessen Existenz tatsächlich auch keine wirkliche Relevanz hat und deinem Leben auch nicht hilft.

Natürlich würden strenge Rationalisten alles als Aberglaube bezeichnen, was nicht einer logischen Untersuchung zugänglich ist. Also die Agnostiker und Atheisten würden zum Beispiel sagen, dass der Glaube an Gott vielleicht ein Aberglaube ist. Die Vorstellung, dass es Leben nach dem Tod gibt, wäre auch ein Aberglaube.

Das ist aber eine etwas beschränkte Sichtweise, da es so vieles gibt, an das du glaubst und was nicht beweisbar ist, was dir aber irgendwo einen Halt im Leben gibt. Du glaubst, dass deine Geschwister wichtig für dich sind. Du glaubst, dass letztlich Vater und Mutter wichtig sind. Du glaubst, dass dein Vater dein Vater ist, obgleich du noch keinen Gentest gemacht hast und so weiter.

In einem strengeren Sinn könntest du all das als Aberglaube bezeichnen. Aber das wäre jetzt ein Aberglaube in einem anderen Sinne.

Man würde es als Aberglaube bezeichnen, wenn du zum Beispiel annimmst, dass wenn du dich morgens dreimal am Hinterkopf kratzt, dass dann der Tag gut verläuft. Oder Aberglaube wäre es, wenn man mit dem falschen Bein aus der Tür rausgeht, dass dann Unglück passieren würde. Aberglaube wäre es, wenn du durch eine Leiter durchgehst und dann Unglück geschieht. Oder wenn ein Spiegel zerbricht, dass du dann Unglück haben würdest. Das wäre also in dem Sinne Aberglaube.

Aber selbst dieser Aberglaube könnte auch eine bestimmte Funktion haben. Man spricht auch von der kognitiven Verhaltenspsychologie davon, dass man bestimmte Denkgewohnheiten und Handlungsgewohnheiten setzen kann. Im NLP (neurolinguistischem Programmie-ren) spricht man auch davon, dass man Anker setzen kann. Du könntest also den Aberglau-ben bewusst kultivieren, wenn du deinen rechten Fuß als erstes auf den Boden setzt, wenn du aufstehst; dann wird es ein guter Tag sein. Dann setze einfache den rechten Fuß auf den Boden und dann hast du das schöne Gefühl, dass es ein schöner Tag wird. Du kannst auch sagen, wenn du morgens Zeige- und Mittelfinger stark drückst, dann wirst du den ganzen Tag Energie haben. In diesem Sinne kannst du bewusst positiven Aberglauben kultivieren.

Wenn du negativen Aberglauben hast, dann könntest du diesen beachten. Das wären be-stimmte Rituale am Tag oder du könntest auch sagen, dass du diesen auflösen willst. Wenn du also feststellst, dass du bestimmte Glaubenssätze hast, die letztlich Aberglaube sind, die dich behindern, dann identifiziere diese und dann könntest du bewusst auch mal das Gegen-teil machen. Wenn du z. B. denkst, dass Freitag der 13. etwas Schlechtes wäre, dann könn-test du an dem Tag auch mal bewusst etwas wagen. Du wirst feststellen, dass es gelingt. Du könntest am Morgen sagen, dass du dich darüber freust, dass Freitag der 13. ist; es ist ein großartiger Tag. Du könntest also bewusst mit Gegenaffirmationen den negativen Aberglau-ben überwinden.

Dann gibt es natürlich noch Vieles, was man als Aberglauben bezeichnen würde, z.B. der Glaube an Feenwesen, Elfen, Naturgeister usw. Aber woher weißt du, dass das wirklich ein Aberglaube ist. Es gibt Menschen die mit Feenwesen, Elfen und Naturwesen kommunizieren. Es gibt Menschen, die mit Baumgeistern kommunizieren. Ist das wirklich ein Aberglaube?

Woher weißt du, dass das ein Aberglaube ist? Mein Tipp wäre, dass du etwas demütiger und respektvoll gegenüber den Überzeugungen von anderen. Was Menschen hilft, einen Sinn im Leben zu sehen, Glück zu empfinden, Freude zu haben, positiv gegenüber anderen zu sein, ist auch etwas Gutes.

Vom Yoga Vedanta Standpunkt aus ist sowieso die Vorstellung, dass es überhaupt eine Welt gibt Aberglaube. Letztlich sind Zeit und Raum nur Schöpfungen des Geistes und die Wahr-nehmung der Welt ist subjektiv.

In diesem Sinne: Die Welt als Ganzes ist Aberglaube. Woran du in dieser Welt glaubst und woran du nicht glaubst, das kann dir helfen, einen zufriedenstellendes, ein sinnvolles Leben zu führen. Ein gesundes Leben, ein erfolgreiches, ein erfülltes Leben zu führen und noch wichtiger, ein Leben zu führen, mit denen du anderen helfen und dienen kannst und zum Wohl der Menschheit, der Tiere und der Natur beizutragen.

Also kultiviere bewusst hilfreichen Aberglauben und überwinde den angstmachenden Aber-glauben. Das ist zumindest mein Tipp.


Video Aberglaube

Hier findest du ein Vortragsvideo über Aberglaube :

Sprecher/Autor/Kamera/Produktion: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Ausbildungsleiter zu Yoga und Meditation.

Aberglaube Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Aberglaube :

<html5media>https://esoterik-podcast.podspot.de/files/Aberglaube.mp3</html5media>

Siehe auch

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