Virashaivismus: Unterschied zwischen den Versionen
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Der '''Virashaivismus''', oder Lingayatismus bezeichnet eine südindische Bewegung von Shiva-Anhängern, die sich gegen das Kastensystem und für die Gleichheit von Mann und Frau einsetzt. Durch Methoden der [[Meditation]] über den [[Shivalinga]] (siehe unten) soll das [[Wissen]] über die [[Einheit]] von [[Gott]] und Schöpfung zurückerlangt werden. | Der '''Virashaivismus''', oder Lingayatismus bezeichnet eine südindische Bewegung von Shiva-Anhängern, die sich gegen das Kastensystem und für die Gleichheit von Mann und Frau einsetzt. Durch Methoden der [[Meditation]] über den [[Shivalinga]] (siehe unten) soll das [[Wissen]] über die [[Einheit]] von [[Gott]] und Schöpfung zurückerlangt werden. |
Version vom 3. Juli 2014, 11:41 Uhr
Der Virashaivismus, oder Lingayatismus bezeichnet eine südindische Bewegung von Shiva-Anhängern, die sich gegen das Kastensystem und für die Gleichheit von Mann und Frau einsetzt. Durch Methoden der Meditation über den Shivalinga (siehe unten) soll das Wissen über die Einheit von Gott und Schöpfung zurückerlangt werden.
Swami Sivananda über die Virashaiva-Philosophie
Der indische Weise Swami Sivananda [1] erläutert hierzu:
Die Virashaiva-Philosophie ist lediglich eine Shakti-Visishtadvaita-Philosophie. Sie ist eine Phase des Agamanta. Sie erfuhr drastische Anpassungen oder Veränderungen durch den Einfluss von Shri Basavanna und seinen Kollegen. Basava war der erste Minister oder Premierminister eines Königs der Jain mit Namen Bijjala. Dieser herrschte über Kalyan (1157-1167); dieses Gebiet liegt etwa sechzig Meilen von Gulbarga entfernt im Staat Karnataka.
Basavanna war eine magnetische Persönlichkeit. Er übte einen sehr großen Einfluss auf seine Untertanen aus. Er hielt eine spirituelle Konferenz ab, auf der sich etwa dreihundert Virashaiva-Heilige versammelten, darunter etwa sechzig weibliche Heilige. Akka Mahadevi, die erhabene und berühmte weibliche Heilige, war ebenfalls zugegen bei dieser großartigen Zusammenkunft. Der Virashaivismus wurde unter der Führung von Basava zu Lingayatismus. Lingayatismus ist eine spezielle Glaubensrichtung innerhalb der karnatischen Virashaivas. Sharanas sind die Heiligen des Lingayat-Glaubens oder Kultes.
Der Virashaivismus oder Lingayatismus zeigt den Weg zur Erlangen von Lakshya oder von Gott Shiva. Shiva, Subrahmanya, König Rishabha, Santa Lingar, Kumara Devi, Shivaprakasa – sie alle haben ausführlich dieses Glaubens- oder Philosophiesystem erläutert. Viragama ist dabei die hauptsächliche Quelle dieses Philosophiesystems. In Karnataka lebt eine große Zahl begeisterter Anhänger dieser Philosophie.
Gewöhnliche Shaiviten (Shiva-Anhänger) bewahren den Shivalinga in einer Schachtel auf und beten ihn nur während einer Puja an. Die Lingayats jedoch tragen einen kleinen Linga in einer kleinen silbernen oder goldenen Schachtel mit einer Kette an ihrem Körper. Das Tragen des Lingas soll sie immer an Gott erinnern und ihnen dabei helfen, sich Gott immer zu vergegenwärtigen. Christen tragen das Kreuz genau zu dem gleichen Zweck um ihren Hals, nämlich, um sich immer an Gott zu erinnern.
Shakti ist in der Virashaiva Philosophie identisch mit Shiva. Shakti arbeitet und Shiva ist der teilnahmslose Zeuge. Shiva ist unendlich, selbstleuchtend, ewig und alldurchdringend. Er ist ein Ozean von Frieden. Er ist überwältigende Stille. Shiva erleuchtet alles. Er ist immer frei und vollständig. Die ganze Welt ist ein Ausdruck seines göttlichen Willens. In der Virashaiva-Philosophie ist die Bewegung in der Welt keine Illusion, sondern ein festes Spiel oder ein wichtiger Bestandteil.