Sanskrit Devanagari und Transliteration: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. August 2022, 10:00 Uhr
Sanskrit Devanagari und Transliteration - Sanskrit schreiben in Devanagari und römische Umschriften - Sanskrit 4 - aus der Reihe Sanskrit lernen leicht gemacht.
Devanagari und Transliteration
- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2020 -
- Wie wird Sanskrit geschrieben?
- Was hat es mit der Devanagari Schrift auf sich?
- Und wie kann man Sankrit Wörter auch eben schreiben in Europäischen Schriftarten, also in Römischer Schrift, in der wir ja auch zum Beispiel Deutsch schreiben.
Darüber möchte ich heute sprechen.
Bedeutung von Devanagari
Sanskrit ist eine Sprache. Sanskrit ist eine Indoeuropäische Sprache. Sanskrit gibt es schon seit einigen Jahrtausenden. Sanskrit wird typischerweise geschrieben auf Devanagari. Devanagari wird manchmal übersetzt als die Sprache der Städter. Nagar ist Stadt. Devanagari kann man übersetzten als die Göttliche der Städte.
Manchmal wird auch gesagt es ist die Schrift, die geschrieben wird und die aus dem Licht herauskommt und ins Licht hin führt. Deva heißt ja auch Gott, heißt Engelswesen, Gottheit, heißt auch lichtvoll und strahlend.
Devanagari hat auch eine mystische Wirkung. Und wenn du Devanagari schreibst kannst du merken da ist etwas besonderes gerade bei Mantras.
Devanagari hat andere Buchstaben als Europäische Schriften, insbesondere als die Römische Schrift. Deutsche Sprache wird ja in Römischer Schrift geschrieben. Und natürlich könntest du jetzt sagen um die Yoga Begriffe zu lesen und um auch die Mantras richtig aus zu sprechen müsstest du als erstes mal Devanagari lernen.
Aber das ist nicht so einfach und so gab es seit die Europäer nach Indien gekommen sind Versuche die Sankrit Wörter und auch die Wörter anderer Indischer Sprachen in Römischer Schrift zu schreiben.
Konventionen - Sanskrit in Römischer Schrift
Und so haben sich verschiedene Konventionen entwickelt und die zwei wichtigsten Konventionen sind:
- die Hunter Transliteration und
- die Wissenschaftliche Transliteration IAST.
Hunter Transliteration
Die Hunter Transliteration stammt aus dem Jahr 1872. Es gab einen Beamten der Englischen Konolialverwaltung, der hieß eben Hunter. Und er entwickelte ein einfaches System was heute auch als vereinfachte Transliteration bezeichnet wird.
Hunter hat einfach die fünfzig Buchstaben des Sanskrit Alphabets in 26 im Römischen Alphabet zugeordnet. Und hat eben nur die Buchstaben verwendet, die es eben auch im Englischen verwendet werden und die auch heutzutage auf jeder Schreibmaschine sind und jeder Computer Tastatur.
Und die meisten Yogabücher in Indien wie auch die meisten im Westen verwenden die eine oder andere Variation von Hunter.
Wissenschaftliche Transliteration IAST
Die zweite Transliteration ist die so genannte Wissenschaftliche Transliteration auch IAST genannt.
IAST heißt International Alphabet of Sanskrit Transliteration. Manchmal auch International Agreement of Sanskrit Transliteration.
1894 haben sich einige Indologen getroffen in Genf. Und haben dann eine Konvention entwickelt, die sie dann eben genannt haben die IAST Transliteration, die auch als Wissenschaftliche Transliteration bezeichnet wird.
Und diese IAST Schrift, die hat eben Längen und Kürzen gezeigt mit Strichen drüber. Sie beschreibt die Zerebralisierung mit einem Punkt darunter und unterscheidet verschiedene Zischlaute mit Punkt darunter oder mit Strich darüber.
Der Vorteil der IAST Schrift ist das ein eindeutiges Schriftzeichen für einen eindeutigen Klang steht. Wenn du also wissen willst ob ein Vokal wie a oder u kurz oder lang gesprochen wird in Devanagari wird das klar geschrieben weil es ein unterschiedliches Buchstabenzeichen gibt für kurzes u und langes u.
Wie du zum Beispiel hier sehen kannst u ù und dann kannst du mit der Wissenschaftlichen Transliteration ist das lange u oder auch bei a kurz und a lang. Während dessen Devanagari hat ein Schriftzeichen für kurzes a und eins für das lange, eins für kurzes i und eins für langes i.
In der Wissenschaftlichen Transskription macht man eben einen Strich darüber. Und os ist die Wissenschaftliche Transkription das was sich mehr und mehr durchsetzt inzwischen auch in Yoga Kreisen. Auch Yoga Vidya ist ja nun dabei im Wesentlichen auf die IAST Transliteration umzuschwenken.
Die vereinfachte Transliteration hat verschiedene Variationen. Dort wird typischerweise langes oder kurzes a gleich geschrieben. Das kurze i ist wie das i. Das lange i wird entweder auch wie das i geschrieben oder vom Englischen abgewandelt ein doppel e. Wenn du jemals in einem Yoga Text ein doppel e findest dann spreche es wie ein langes i aus und nicht wie ein doppel e.
Das u kurz wird das normale Schriftzeichen. Das lange u wird manchmal auch wie das normale u geschrieben und manchmal mit einem doppel o.
Das Re wird ri geschrieben und das re auch re geschrieben. Und das li wird li gechrieben und das lange li wird li geschrieben.
E, ei, o ist genau so und für das au gibt es au oder ou oder ow. Es gibt eben die Variationen. Es kann auf all diese Weisen geschrieben werden. Es ist immer dieses Schriftzeichen. Und dann gibt es noch am und a bzw. ah.
Gut, so ähnlich gibt es das auch bei den Konsonanten. Da gibt es auch verschiedene Punkte drunter oder es gibt auch Haken darüber. Was die im einzelnen zu bedeuten haben darüber werde ich bei einem nächsten Vortrag sprechen wenn ich über die Sanskrit Vokale spreche und dann auch die Sanskrit Konsonanten.
Enkryptionen
Neben diesen beiden Grundtransliterationen Hunter und IAST gibt es als drittes noch so genannte Enkryptionen. Enkryptionen waren ursprünglich gedacht damit man Sanskrit auch schreiben kann mit einer normalen Computer Tastatur oder vorher noch mit einer Schreibmaschine wo nämlich keine Punkte und Häkchen zu machen sind.
Man hat sich manchmal damit beholfen indem man den Französischen Akzent genommen hat, Aktzent Zeichen dort nimmt. Das ist eine der alten Möglichkeiten. Aber man hat zum Teil bestimmte Enkryptionen gefunden indem man zum Beispiel die Buchstaben groß geschrieben hat. Und wenn ein Buchstabe groß geschrieben wird hat er eine andere Bedeutung als wenn er klein geschrieben wird.
Und eine Weile, so etwa von 1998 bis 2005 wurden sehr viele Texte im Internet in diesen Transliterationen geschrieben. Heute gelten sie als Enkryptionen.
Harvard Kyoto
Ich werde gleich sagen warum das Enkryptionen heißt. Die populärste ist letztlich Harvard Kyoto wo zum Beispiel das kurze a ist klein geschrieben. Das lange a wird groß geschrieben. Kurzes i klein, langes groß. U u und e, ei klar u au. Und dann als Besonderheit ist dann eben das Ri, das mit dem großen R geschrieben wird wenn verlängert mit doppel r und auch das Ri wird mit großem R geschrieben.
Sehr nah am Harvard Kyoto ist das so genannte I-Trans. Das war so von 2000 bis 2005 ziemlich populär. Dort gibt es nur den Unterschied es gibt mehrere Möglichkeiten. Das lange a kann man auch als aa schreiben und das lange i als ii oder eben groß geschrieben. Und dann ist jemand auf die Idee gekommen man könnte ja auch dieses Schriftzeichen also was in der Computer Tastatur auch existiert auch verwenden und man könnte auch einen Punkt hinter etwas machen.
Huis
Weniger populär ist Welt Huis geworden. Und irgend wer hat mal gedacht wir müssen das Harvard Kyoto noch verbessern und hat daraus das so genanne SLP 1 entwickelt.
Ich selbst meine am schönsten ist dieses Harvard Kyoto. Es ist sehr leicht zu lernen. Und wenn du das kennst dann kannst du es nämlich nutzen um IAST oder auch Devanagari zu schreiben.
Was du machen würdest. Du würdest den Text auf Harvard Kyoto in die Computer Tastatur eben schreiben und dann gibst du das ein in ein so genanntes Transliterations Tool. Die findest du mit Google zahlreich. Du gibst einfach Sanskrit Transliteration Tool ein. Und dann findest du das.
Du gibst dann links Harvard Kyoto Enkryption ein und rechts kriegst du dann IAST oder Devanagari ausgespuckt. Das kannst du dann kopieren und du nutzt es so.
Indologen machen es natürlich noch anders. Sie nehmen eine besondere Schrift. Und dann können sie mit Strg und Alt und so weiter die Computer Tastatur so um funktionieren das man auch direkt auf Devanagari oder IAST eingeben kann.
Ich kenne eine Indologin, die ist da sogar recht flott darin. Aber ich selbst schreibe immer die Texte in Harvard Kyoto und gebe es dann in ein Transliterations tool rein. Und danach habe ich Devanagari und IAST. So sind zum Beispiel die meisten Sanskrit Einträge im Yoga Wiki entstanden.
Und auch die meisten Mantras, die ich selbst geschrieben habe, wurden nicht von einer anderen Quelle kopiert, sondern ich habe sie so transkribiert.
So, also hier siehst du ein Beispiel noch einmal Devanagari ist so.....IAST ist so......
ISO 15919
Und dann kam das ISO 15919. Das ist letztlich identisch mit dem IAST. Das ISO 15919 ist deshalb wichtig weil das in die modernen Computer Schriftarten eingeflossen ist. Wenn du zum Beispiel modernes Arial oder auch Roman hast oder auch Kalibri, Cambria usw. Die haben alle die so genannte UTF Encoding. Die können deshalb Römische Schrift. Die können auch Sanskrit Schrift und zwar sowohl in Devanagari also auch in IAST. Und die können sogar noch Urumuki und alle anderen Schriften auch.
Also dieses UTF hat hunderte, vielleicht sogar tausende von Buchstaben, die möglich sind in der gleichen Schriftart zu schreiben. Und dazu braucht es eine Konvention. Und das ist eben die ISO 15919.
Gut, die Harvard Kyoto ist die wichtigste. Die anderen haben sich Itrans und SLP1 haben sich davon ab geleitet.
Übrigens die Itrans ist irgendwie geschützt. Wenn du das irgendwo machst und nicht aufpasst meldet sich ein Professor bei dir. Auch ein Grund warum du besser Harvard Kyoto verwendest.
Ja, soweit zu den Transliterationen. Transliteration, Transkription, Umschrift sind übrigens drei Wörter, die in etwa das Gleiche bedeuten.
Kurze Zusammenfassung:
Sanskrit ist die Sprache. Sanskrit heißt wörtlich „die Wohlgeformte“. Devanagari ist die Schrift. Also letztlich die wunderschöne Schrift, die nach oben, nach Deva, zumm Göttlichen ausgerichtet ist. Und Sankrit kann man natürlich auch schreiben in jedem anderen Indischen Alphabet denn alle Indischen Alphabete haben in etwas diese 50 Schriftzeichen. Die sehen zwar anders aus aber sie können immer das Sanskrit eindeutig auch schreiben. Und wir können Sanskrit auch schreiben in einer Transliteration. Da gibt es die vereinfachte Transliteration, die so genannte Huntersche Transliteration wo du nicht genau weißt, ob die Längen lang geschrieben werden, ob es ein kurzes oder ein langes a ist, ob es eine cerebralisiertes oder ein normales t ist und aber in etwas sprichst du es korrekt aus. Und wenn du das richtig aussprechen willst dann schreibst du es eben auf IAST, die international Alphabet of Sanskrit Transliteration, welches gleichzeitig dann eben eine Möglichkeit ist zu schreiben und zu sprechen.
Und da IAST und Devanagari Schwierig an der Computer Tastatur ein zu geben ist, ist es am klügsten du lernst eine der anderen Enkryptions Möglichkeiten, eben am einfachsten wäre Harvard Kyoto. Und dann kannst du über ein Transliteration tool durch die Eingabe von Harvard Kyoto, IAST oder Devanagari bekommen.
Video - Sanskrit Devanagari und Transliteration
Siehe auch
Literatur
- Jutta Marie Zimmermann: Sanskrit ~ Band 1
- Jutta Marie Zimmermann: Sanskrit ~ Band 2
- Yoga Vidya Verlag: Yoga Vidya Kirtana
- Catharina Kienle: CD Sanskrit für Yogalehrer
- Catharina Kienle: CD Mantras und Stotras
Seminare
Sanskrit und Devanagari
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