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Pancanana ist ein zusammengesetzter Ausdruck aus dem Sanskrit, der wörtlich „fünf Gesichter Shivas“ bedeutet: „[[panca]]“ heißt „fünf“, „[[anana]]“ (oder „anana“) heißt „Gesicht“ und „Shiva“ bezeichnet den [[hinduistisch]]en Gott [https://www.yoga-vidya.de/ Shiva]. Der Begriff bezieht sich auf eine bestimmte ikonographische und symbolische Darstellung Shivas, bei der er mit fünf Gesichtern gezeigt wird, die in verschiedene Richtungen schauen und unterschiedliche Aspekte seiner göttlichen Natur verkörpern. | Pancanana ist ein zusammengesetzter Ausdruck aus dem Sanskrit, der wörtlich „fünf Gesichter Shivas“ bedeutet: „[[panca]]“ heißt „fünf“, „[[anana]]“ (oder „anana“) heißt „Gesicht“ und „Shiva“ bezeichnet den [[hinduistisch]]en Gott [https://www.yoga-vidya.de/ Shiva]. Der Begriff bezieht sich auf eine bestimmte ikonographische und symbolische Darstellung Shivas, bei der er mit fünf Gesichtern gezeigt wird, die in verschiedene Richtungen schauen und unterschiedliche Aspekte seiner göttlichen Natur verkörpern. | ||
Die fünf Gesichter stehen traditionell für fünf kosmische Funktionen und Energien Shivas: [[Schöpfung]], [[Erhaltung]], [[Zerstörung]] (oder Transformation), [[Verhüllung]] (Maya, die Verdeckung der wahren Wirklichkeit) und [[Gnade]] oder Befreiung. In verschiedenen tantrischen und philosophischen Strömungen des Hinduismus werden diese Aspekte unterschiedlich benannt und interpretiert, oft in Verbindung mit den fünf elementaren Qualitäten, den fünf kosmischen Kräften oder den fünf Bewusstseinszuständen. Visuell sind die Gesichter so angeordnet, dass eines nach vorne blickt, eines nach hinten, eines nach rechts, eines nach links und eines nach oben — symbolisch dafür, dass Shivas Präsenz und Wirken alle Richtungen und Ebenen der Wirklichkeit durchdringt. | Die fünf Gesichter stehen traditionell für fünf kosmische Funktionen und Energien Shivas: | ||
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In verschiedenen tantrischen und philosophischen Strömungen des [https://www.yoga-vidya.de/ Hinduismus] werden diese Aspekte unterschiedlich benannt und interpretiert, oft in Verbindung mit den fünf elementaren Qualitäten, den fünf kosmischen Kräften oder den fünf Bewusstseinszuständen. Visuell sind die Gesichter so angeordnet, dass eines nach vorne blickt, eines nach hinten, eines nach rechts, eines nach links und eines nach oben — symbolisch dafür, dass Shivas Präsenz und Wirken alle Richtungen und Ebenen der Wirklichkeit durchdringt. | |||
Darüber hinaus hat die pancanana-Darstellung kultische und liturgische Bedeutung: [[Tempel]]bilder, [[Statue]]n und rituelle Beschreibungen nutzen dieses Motiv, um Shivas umfassende [[Macht]] mit sowohl zerstörerischen wie befreienden Kräften zu zeigen. Jedes Gesicht kann zudem mit eigenen [[Attribut]]en, Mienensprachen und [[Assoziation]]en verbunden sein — etwa mit bestimmten [[Mantra]]s, [[Symbol]]en oder mythologischen Funktionen — wodurch die Darstellung [[meditativ]] genutzt werden kann, um über die Vielschichtigkeit des Göttlichen und die Wege zur [[Befreiung]] nachzudenken. | |||
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Aktuelle Version vom 21. Dezember 2025, 01:29 Uhr
pancanana (Sanskrit: pancānana m./wörtl.) = "der Fünfköpfige"; Name von Shiva
Pancanana ist ein zusammengesetzter Ausdruck aus dem Sanskrit, der wörtlich „fünf Gesichter Shivas“ bedeutet: „panca“ heißt „fünf“, „anana“ (oder „anana“) heißt „Gesicht“ und „Shiva“ bezeichnet den hinduistischen Gott Shiva. Der Begriff bezieht sich auf eine bestimmte ikonographische und symbolische Darstellung Shivas, bei der er mit fünf Gesichtern gezeigt wird, die in verschiedene Richtungen schauen und unterschiedliche Aspekte seiner göttlichen Natur verkörpern.
Die fünf Gesichter stehen traditionell für fünf kosmische Funktionen und Energien Shivas:
- Schöpfung,
- Erhaltung,
- Zerstörung (oder Transformation),
- Verhüllung (Maya, die Verdeckung der wahren Wirklichkeit) und
- Gnade oder Befreiung.
In verschiedenen tantrischen und philosophischen Strömungen des Hinduismus werden diese Aspekte unterschiedlich benannt und interpretiert, oft in Verbindung mit den fünf elementaren Qualitäten, den fünf kosmischen Kräften oder den fünf Bewusstseinszuständen. Visuell sind die Gesichter so angeordnet, dass eines nach vorne blickt, eines nach hinten, eines nach rechts, eines nach links und eines nach oben — symbolisch dafür, dass Shivas Präsenz und Wirken alle Richtungen und Ebenen der Wirklichkeit durchdringt.
Darüber hinaus hat die pancanana-Darstellung kultische und liturgische Bedeutung: Tempelbilder, Statuen und rituelle Beschreibungen nutzen dieses Motiv, um Shivas umfassende Macht mit sowohl zerstörerischen wie befreienden Kräften zu zeigen. Jedes Gesicht kann zudem mit eigenen Attributen, Mienensprachen und Assoziationen verbunden sein — etwa mit bestimmten Mantras, Symbolen oder mythologischen Funktionen — wodurch die Darstellung meditativ genutzt werden kann, um über die Vielschichtigkeit des Göttlichen und die Wege zur Befreiung nachzudenken.