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| :Yatobhyudayanihsreyasa siddhih sa dharmah | | :Yatobhyudayanihsreyasa siddhih sa dharmah |
| :Dharma ist das, was das höchste Gut oder [[Moksha]] verherrlicht und erhöht (das Ende des Schmerzes). | | :Dharma ist das, was das höchste Gut oder [[Moksha]] verherrlicht und erhöht (das Ende des Schmerzes). |
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| ===Die sieben Padarthas oder Kategorien===
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| Padartha bedeutet wörtlich die Bedeutung eines Wortes. Aber hier kennzeichnet es eine
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| Substanz, die in der Philosophie diskutiert wird. Ein Padartha ist ein Objekt, über das
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| nachgedacht (Artha) und benannt (Pada) werden kann. Alle Dinge, die existieren, können
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| wahrgenommen und benannt werden. Alle Objekte der Erfahrung sind Padarthas.
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| Zusammengesetzte Substanzen sind abhängig und vergänglich. Einfache Substanzen sind
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| ewig und unabhängig.
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| Die Padarthas des Vaiseshika sind folgende: (1.) Substanz (Dravya), (2.) Qualitäten oder
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| Eigenschaften (Guna), (3.) Handlung (Karma), (4.) Allgemeingültigkeit von Eigenschaften
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| (Samanya), (5.) Besonderheiten (Visesha), (6.) Co-Anhaftung oder immerwährende, innige
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| Beziehung (Samavaya), und (7.) Nicht-Existenz oder Verneinung der Existenz (Abhava). Die
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| ersten drei Kategorien von Substanz, Qualität und Handlung haben eine reale, objektive
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| Existenz. Die nächsten drei, nämlich Allgemeingültigkeit, Besonderheit und Anhaftung sind
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| logische Kategorien. Sie sind Produkte intellektueller Unterscheidung. Kanada zählte nur
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| sechs Kategorien auf, die siebte wurde von späteren Schreibern hinzugefügt.
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| Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther, Zeit, Raum, Seele und Geist sind die neun Dravyas oder
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| Substanzen. Die ersten vier davon und das Letzte werden für atomar gehalten. Die ersten vier
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| sind zugleich ewig und nicht ewig, nicht ewig in ihren verschiedenen Bausteinen und ewig in
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| ihren letztlichen Atomen, zu denen sie zurückverfolgt werden müssen.
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| Der Geist ist eine ewige Substanz. Er durchdringt nicht alles wie die Seele. Er ist atomar. Er
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| kann nur einen Gedanken nach dem anderen haben.
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| Es gibt siebzehn Qualitäten, die in den neun Substanzen innewohnen, nämlich: Farbe (Rupa) ,
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| Geschmack (Rasa), Geruch (Gandha), Berührung (Sparsa), Zahlen (Sankhya), Maße
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| (Parimanani), Abgetrenntheit oder Individualität (Prithaktvam), Verbindung und nicht-
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| Verbindung (Samyoga-vibhagam), Priorität und Nachwelt (Paratva-aparatva), Intellekt oder
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| Verstehen (Buddhayah), Freude und Schmerz (Sukha-duhkha), Verlangen und Abneigung
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| (Ichha-dvesha), und Willenskraft (Prayatnah). Von sieben anderen sagt man, dass sie
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| impliziert werden, nämlich: Gravitation, Fließvermögen, Klebrigkeit, Fähigkeit, Verdienst,
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| Fehler und Klang—das macht vierundzwanzig im Gesamten. Sechzehn dieser Qualitäten
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| gehören zu materiellen Substanzen. Die anderen acht, nämlich Verständnis, Wille, Begehren,
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| Abneigung, Freude, Schmerz, Verdienst und Fehler sind die Eigenschaften der Seele.
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| Die dritte Kategorie, Karma oder Handlung, besteht aus fünf Arten von Handlungen, nämlich:
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| Erhöhung oder nach oben werfen, Kontraktion, Ausdehnung und Bewegung.
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| Die vierte Kategorie, Samanya oder Allgemeingültigkeit von Eigenschaften, ist zweifach,
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| nämlich (1.) höhere und niedere Allgemeingültigkeit und (2.) die von Geschlecht und
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| Spezies.
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| Die fünfte Kategorie, Visesha oder Besonderheit, gehört zu den neun ewigen Substanzen der
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| ersten Kategorie, von denen alle einen ewigen, ultimativen Unterschied haben, durch die sie
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| sich von den Anderen unterscheiden. Aus diesem Grund wird das System Vaiseshika genannt.
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| Die sechste Kategorie, Samavaya oder Co-Anhaftung, ist nur von einer Art. Es ist die Co-
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| Anhaftung zwischen einer Substanz und ihren Qualitäten, zwischen Geschlecht oder Spezies
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| und seinen Individuen, zwischen jedem Objekt und der generellen Idee, die damit in
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| Verbindung gebracht wird und von der als realem Wesen gedacht wird.
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| Es gibt vier Arten von Abhava, die siebte Kategorie, nämlich vorhergehende nicht-Existenz,
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| Stillstand von Existenz, gegenseitige Nicht-Existenz und absolute Nicht-Existenz.
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| ===Das Wissen um die Padarthas sichert das höchste Gut===
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| Wissen um die Padarthas ist das Mittel, um das höchste Gut zu erlangen. Das höchste Gut
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| resultiert aus dem produzierten Wissen—durch ein spezielles Dharma—um die Essenz der
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| Padarthas, durch die Mittel ihrer Ähnlichkeiten und Unterschiede.
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| ===Das Prinzip von Adrishta und seine Unzulänglichkeiten===
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| Kanada bezieht sich nicht offen auf Gott in seinen Sutras. Sein Glaube war, dass die
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| Entstehung der Welt ein Resultat von Adrishta war, der ungesehenen Kraft von Karma oder
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| Handlungen. Er verfolgt die ursprünglichen Aktivitäten der Atome und Seelen auf das Prinzip
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| von Adrishta zurück.
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| Die Anhänger Kanadas stellen sich Gott als die effiziente Ursache der Welt vor. Die Atome
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| sind die materielle Ursache des Universums.
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| Die nicht denkenden Atome haben nicht die Macht und die Intelligenz, dieses Universum auf
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| eine ordentliche Weise zu leiten. Sicherlich sind die Aktivitäten der Atome von einem
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| allwissenden und allmächtigen Gott reguliert. Schlussfolgerung und Schriften zwingen uns
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| dazu, Gott anzuerkennen.Was ist diese Intelligenz, die das Adrishta funktionieren lässt? Diese
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| Intelligenz ist Gott. Die fünf Elemente sind Auswirkungen. Sie müssen von jemandem
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| hervorgehen, der Wissen von ihnen hat. Dieser 'jemand' ist Gott. Und es muss einen Autor der
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| Vedas geben. Die Inhalte der Vedas sind frei von Fehlern. Der Autor ist frei von Betrug. Er
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| muss ein allwissendes Wesen sein.
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| The souls are destitute of intelligence in the state of dissolution. Hence they cannot control the
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| activities of the atoms. There is no source of motion within the atoms. Therefore, there must
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| be a first mover of the atom. That First Mover is the Creator or God.
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| ===Atomare Theorie des Universums===
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| Im Vaiseshika System ist die Erschaffung der Welt vermutlich durch Anhäufung von Atomen
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| ausgelöst. Diese Atome sind zahllos und ewig. Sie werden auf ewig angehäuft, aufgelöst und
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| wieder zusammengesetzt durch die Kraft von Adrishta. Ein Atom wird als 'etwas
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| existierendes, keine Ursache und ewig' definiert. Es ist weniger als das Letzte, unsichtbar,
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| unteilbar, immateriell und durch die Sinne nicht wahrnehmbar. Jedes Atom hat ein Visesha
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| oder eine ewige, eigene Essenz. Die Kombination dieser Atome ist zunächst eine Anhäufung
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| von Zweien (Dvyanu, dyad). Drei von ihnen fügen sich dann zu einem Partikel zusammen,
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| genannt Trasarenu (Triade), welche wie ein Staubkörnchen in einem Sonnenstrahl gerade
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| groß genug sind, um wahrnehmbar zu sein.
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| Es gibt vier Klassen von Paramanus, nämlich Paramanus von Erde, Wasser, Feuer und Luft.
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| Die individuellen Atome vereinen sich mit anderen und lösen sich nach einer Weile wieder
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| auf.
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| Die Weltentstehung des Vaiseshika ist dualistisch im Sinne der Annahme ewiger Atome, die
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| Seite an Seite mit ewigen Seelen existieren. Es hat sich nicht eindeutig zur exakten Beziehung
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| zwischen Seele und Materie entschieden.
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| ===Körper und Seele===
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| Der Körper ist subtil in Pralaya und grobstofflich in der Schöpfung. Zeit, Ort und Umstände
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| der Geburt, Familie und die Lebensspanne werden alle vom Adrishta bestimmt.
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| Die individuellen Seelen sind ewig, vielfältig, ewig unterschiedlich zueinander und
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| unterschiedlich gegenüber Körper, Sinnen und Geist; und doch in der Lage zu Verständnis,
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| Willensäußerung, Begehren, Abneigung, Freude, Schmerz, Verdienst und Fehler. Sie sind
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| unendlich, allgegenwärtig und im gesamten Weltraum verstreut. Die Seele eines Menschen ist
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| genauso in New York wie in Bombay, obgleich sie nur verstehen und fühlen kann, wo der
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| Körper ist. Die Seele und der Geist sind nicht Objekte der Wahrnehmung.
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| Die Seele ist im Zustand von Moksha oder Befreiung absolut frei von allen Verbindungen mit Eigenschaften. Sie gewinnt ihre Unabhängigkeit zurück.
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| ===Geburt, Tod und Erlösung===
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| Verbindung der Seele mit Körper, Sinnen und Leben, geschaffen durch Dharma und Adharma
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| wird Geburt genannt, und Disjunktion von Körper und Geist, von ihnen produziert, wird Tod
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| genannt.
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| Moksha besteht aus der nicht-Existenz der Verbindung mit dem Körper, wenn da, zur
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| gleichen Zeit, kein potentieller Körper existiert und infolgedessen keine Wiedergeburt
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| stattfinden kann.
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| ===Unfreiheit und Befreiung===
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| Freude und Schmerz resultieren aus dem Kontakt von Seele, Sinnen und Objekt.
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| Aus Freude entsteht Verlangen. Aus Vergnügen, abgeleitet von der Freude an Girlanden,
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| Sandelholzpaste, Frauen und anderen Objekten, wird Raga oder Verlangen geschaffen,
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| nacheinander für die Freuden ähnlicher Art oder um der Erlangung dieser willen. Aus
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| Schmerz, verursacht durch Schlangen, Skorpione, Dornen und ähnlichem, entsteht Abneigung
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| hinsichtlich solchem Schmerzes oder hinsichtlich seiner Quelle.
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| Eine sehr starke Prägung wird produziert durch beständige oder gewohnheitsmäßige
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| Erfahrung von Objekten, durch den Einfluss, durch den ein trauriger Liebhaber, der seine
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| Herrin nicht gewinnt, seine Geliebt in jedem Objekt sieht. Er, der von einer Schlange gebissen
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| wurde, sieht überall Schlangen, aufgrund des starken Eindrucks diesbezüglich.
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| ===Fehler, die zu Unfreiheit führen===
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| Verlangen (Raga), Abneigung (Dvesha) und Betörung (Moha) werden Fehler genannt
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| (Doshas), da sie Anreize zu Aktivitäten sind, die dazu dienen, den Handelnden an die Welt zu
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| fesseln. Gautama sagt ebenfalls: “Fehler haben als Charakteristik, dass sie Anreize für
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| Aktivitäten und weltliche Tätigkeiten sind” (Nyaya Sutras, I-1-xviii).
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| ===Das Wissen, das zu Befreiung führt===
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| Intuitives Wissen um das Selbst zerstört falsches Wissen. Infolgedessen verschwinden
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| Anziehung, Abneigung, Dummheit oder Moha und andere Fehler. Dann verschwindet auch
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| Aktivität. Dann findet Geburt aufgrund von Handlungen nicht mehr statt. Infolgedessen
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| verschwindet ebenfalls auch Schmerz, verbunden mit Geburt.
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