Selbstzucht: Unterschied zwischen den Versionen

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und Verzicht. Nun ruht er in seinem eigenen seligen,
und Verzicht. Nun ruht er in seinem eigenen seligen,
unsterblichen [[Selbst]] und genießt den höchsten Frieden.
unsterblichen [[Selbst]] und genießt den höchsten Frieden.
Wie ein Kind im Schoß der Mutter vollkommene Geborgenheit
Wie ein [https://www.yoga-vidya.de/kinderyoga/ Kind] im Schoß der Mutter vollkommene Geborgenheit
und Frieden empfängt. ebenso wie ein Untergebener, der
und Frieden empfängt. ebenso wie ein Untergebener, der
sich ganz den Händen eines mächtigen Herrn unterstellt, vollkommene
sich ganz den Händen eines mächtigen Herrn unterstellt, vollkommene

Version vom 14. März 2015, 16:36 Uhr

Über den Yoga der Selbstzucht

Swami Sivananda schreibt über den Yoga der Selbstzucht:

Für einen Weisen ist es natürlich, die Sinne zurückzuhalten, Selbstzucht zu halten. Er braucht niemals die Abstraktion der Sinneswahrnehmungen zu üben, da die Sinne immer abgesondert bleiben. Nur der Schüler muß zu Anfang die Sinne unter Kontrolle halten, bewusst Selbstzucht üben. Da diese nichts unabhängig ausfhören können, ist Beherrschung der Gedanken notwendig, wenn du vollkommenen Erfolg in der Zucht der Sinne erlangen willst. Wenn du die Gedanken nach deinem Willen von den Sinnen zurückziehen kannst, dann bist du in der Absonderung der Sinne festgegründet.

Selbst als Unwissender kannst du die Sinne von den Gegenständen abziehen, wenn du strenge Enthaltsamkeit von allem Sinnlichen übst, dich in Selbstzucht schulst. Du mußt dies auch als Kranker tun, wenn deine Sinne geschwächt sind. Denn der Geschmack oder die Neigung, das Verlangen nach diesen Dingen schwinden nicht. Bei einem Weisen aber, der das Selbst verwirklicht hat, ist auch das Verlangen ausgerottet.

Selbst wenn die Schatzkammer eines Königs von Wächtern wohlbewacht ist, kann sie auf erstaunliche Weise von klugen Räubern ausgeplündert werden. Ebenso können die gefährlichen Sinne die Gedanken eines Weisen gewaltsam fortziehen, auch wenn dieser die Fähigkeit der Unterscheidung besitzt und das bestmögliche tut, um seine Sinne zu beherrschen. Obgleich Viswamitra strengste Enthaltsamkeit übte, wurde er von seinen stürmischen Sinnen fortgetragen, als er der von Indra gesandten himmlischen Nymphe begegnete.

Ein König genießt Frieden, wenn er zuerst die äußeren Tore seines Palastes und dann die inneren schließt. Nun können ihm die Diebe keinen Schaden und keine Sorgen mehr zufügen. Auf gleiche Weise schließt der Yogi die äußeren Tore seines Körperpalastes, indem er sich von den Sinnen abwendet. Dann schließt er das innere Tor, das niedere Denken, das mit vielfältigen Eindrücken von Handlungen erfüllt ist. Dies geschieht durch Gelassenheit und Verzicht. Nun ruht er in seinem eigenen seligen, unsterblichen Selbst und genießt den höchsten Frieden. Wie ein Kind im Schoß der Mutter vollkommene Geborgenheit und Frieden empfängt. ebenso wie ein Untergebener, der sich ganz den Händen eines mächtigen Herrn unterstellt, vollkommene Sicherheit erlangt, so kann auch der Schüler bleibenden Frieden und vollkommene Herrschaft über seine Sinne finden, wenn er sich ganz Gott unterworfen hat.

Aus diesem Grund sagt Krishna zu Arjuna in der Gita: "durch Zurückhalten aller Sinne sollte der Mensch standhaft auf mich gerichtet sein. Ein festes, ausgeglichenes Wissen hat, wer seine Sinne beherrscht."

Die Sinne haben nach außen gehende Neigungen. Darum drängen sie den Unwissenden zu den äußeren Gegenständen. Der Schüler aber, der über Unterscheidung und Leidenschaftslosigkeit verfügt, zügelt dieses Bestreben, holt die stürmischen Sinne wieder zurück und gelangt zum Ort der Unsterblichkeit. So gleicht er dem Wagenlenker, der seine wilden Pferde zügelt und seine Bestimmung sicher erreicht. Wenn der Heilige seine Sinne vollkommen von den Objekten der Sinneswahrnehmung zurücknimmt- so wie die Schildkröte von allen Seiten ihre Glieder wieder zurückzieht -, wird seine Erkenntnis fest gegründet und sein Wissen ausgerichtet und ausgeglichen sein. So wird Selbstzucht geübt.

Ungezügelte Sinne richten viel Schaden an . Der Gedanke an Sinnesfreuden ist die Quelle des Übels. Beherrschung der Sinne fUhrt zu Frieden und [8Glück]]. Der Mensch, dessen Sinne sich aufbäumen, kann nicht einmal eine Minute lang meditieren. Dagegen wird der Yogi, der sie unterworfen hat, unendlichen Frieden und Glückseligkeit empfinden.

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