Vaitathya: Unterschied zwischen den Versionen
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'''vaitathya''' ([[Sanskrit]]: vaitathya ''n'') Falschheit, Verlogenheit. | [[Datei:Sivananda Schreibtisch.jpg.png|mini|Sein Leben war keineswegs vaitathya]] | ||
'''vaitathya''' ([[Sanskrit]]: vaitathya ''n'') = Falschheit, Verlogenheit, unbeständig | |||
Der Sanskrit-Ausdruck "vaitathya" bezeichnet ein Prinzip des Unbeständigen, Scheinbaren oder Nicht-wahren und wird in [[philosophisch]]en und [[religiös]]en Kontexten oft verwendet, um die Qualität des Etwas‑Nicht‑Seins oder der Täuschung zu beschreiben. Wortbildend liegt dem die Vorsilbe [[vi]]- (in vielen Kontexten Trennung, Verschiedenheit, Negation oder Hervorhebung) und ein Stamm zugrunde, der mit dem Prinzip des Fehlens einer wahren Substanz oder Realität verbunden ist; zusammengesetzt ergibt das eine Bedeutung in Richtung „Unechtheit“, „Scheinheit“ oder „Nicht‑Wahrheit“. | |||
In klassisch indischen Denkweisen, insbesondere in Schulen wie dem [https://www.yoga-vidya.de/ Advaita Vedanta] oder [[buddhistisch]]en Lehren, beschreibt vaitathya oft die [[Erfahrung]] oder [[Erkenntnis]], dass Phänomene nicht die letztendliche, unveränderliche Realität besitzen, sondern vergänglich und leer von eigenständiger [[Substanz]] sind. Es kann damit die Erkenntnis bezeichnen, dass etwas nur scheinbar so ist, wie es erscheint — etwa psychische Vorstellungen, Wahrnehmungen oder weltliche Dinge, die im Blick auf das höchste [[Sein]] oder die endgültige [[Wirklichkeit]] als unzuverlässig, irreführend oder nicht substantiiert gelten. | |||
Mit Blick auf [[ethisch]]e oder [[spirituell]]e Texte kann vaitathya auch eine normative Bedeutung tragen: die Warnung vor falschen Sicherheiten, Täuschungen durch äußere Erscheinungen oder die Aufforderung, die wahre Natur der Dinge zu erkennen. Grammatisch kann der Begriff als Substantiv den Zustand oder die Eigenschaft der Unechtheit bezeichnen; in zusammengesetzten Ausdrücken wird er verwendet, um spezielle Nuancen von [[Schein]], [[Widerspruch]] oder ontologischer Unbeständigkeit zu präzisieren. | |||
=Siehe auch= | |||
* [[Ontologie]] | |||
* [[Metaphysik]] | |||
[[Kategorie:Glossar]] | |||
[[Kategorie:Spiritualität]] | |||
[[Kategorie:Sanskrit]] | |||
Aktuelle Version vom 11. Dezember 2025, 06:06 Uhr
vaitathya (Sanskrit: vaitathya n) = Falschheit, Verlogenheit, unbeständig
Der Sanskrit-Ausdruck "vaitathya" bezeichnet ein Prinzip des Unbeständigen, Scheinbaren oder Nicht-wahren und wird in philosophischen und religiösen Kontexten oft verwendet, um die Qualität des Etwas‑Nicht‑Seins oder der Täuschung zu beschreiben. Wortbildend liegt dem die Vorsilbe vi- (in vielen Kontexten Trennung, Verschiedenheit, Negation oder Hervorhebung) und ein Stamm zugrunde, der mit dem Prinzip des Fehlens einer wahren Substanz oder Realität verbunden ist; zusammengesetzt ergibt das eine Bedeutung in Richtung „Unechtheit“, „Scheinheit“ oder „Nicht‑Wahrheit“.
In klassisch indischen Denkweisen, insbesondere in Schulen wie dem Advaita Vedanta oder buddhistischen Lehren, beschreibt vaitathya oft die Erfahrung oder Erkenntnis, dass Phänomene nicht die letztendliche, unveränderliche Realität besitzen, sondern vergänglich und leer von eigenständiger Substanz sind. Es kann damit die Erkenntnis bezeichnen, dass etwas nur scheinbar so ist, wie es erscheint — etwa psychische Vorstellungen, Wahrnehmungen oder weltliche Dinge, die im Blick auf das höchste Sein oder die endgültige Wirklichkeit als unzuverlässig, irreführend oder nicht substantiiert gelten.
Mit Blick auf ethische oder spirituelle Texte kann vaitathya auch eine normative Bedeutung tragen: die Warnung vor falschen Sicherheiten, Täuschungen durch äußere Erscheinungen oder die Aufforderung, die wahre Natur der Dinge zu erkennen. Grammatisch kann der Begriff als Substantiv den Zustand oder die Eigenschaft der Unechtheit bezeichnen; in zusammengesetzten Ausdrücken wird er verwendet, um spezielle Nuancen von Schein, Widerspruch oder ontologischer Unbeständigkeit zu präzisieren.