Kalatman
kalatman: (Sanskrit: kālātman m.) = wörtl.: "das Selbst der Zeit"; der Zeitgeist
Der Sanskrit-Ausdruck „kalatman“ setzt sich aus zwei Teilen zusammen: „kala“ und „atman“.
- „Kala“ kann je nach Kontext verschiedene Bedeutungen haben, darunter Zeit, Tod, Schicksal oder auch ein Aspekt der schöpferisch-destruktiven Kraft; es steht oft für das unaufhaltsame Vergehen der Zeit oder die machtvolle, transformierende Wirklichkeit.
- „Atman“ bedeutet wörtlich „Selbst“, „Seele“ oder inneres Wesen und bezeichnet in hinduistischer Philosophie das bleibende, tiefe Ich oder die spirituelle Essenz eines Individuums.
Zusammengesetzt kann „kalatman“ daher mehrere miteinander verwandte Sinngehalte tragen: es kann das „selbst der Zeit“ oder das vom Zeitlauf geprägte Selbst meinen, dasjenige Ich, das Veränderungen, Vergänglichkeit und den Einfluss von Zeit oder Schicksal in sich trägt.
In philosophischer oder poetischer Verwendung kann der Ausdruck auf ein Bewusstsein verweisen, das sich seiner Endlichkeit und der Wirkung der Zeit bewusst ist, auf ein vom Wandel durchdrungenes Selbst, oder auch auf eine Gestalt, die dem Prinzip von Zeit/Tod verbunden ist. Je nach Kontext — metaphysisch, religiös oder literarisch — kann „kalatman“ also sowohl eine nüchterne Charakterisierung des vergänglichen, zeitgebundenen Ichs meinen als auch eine tiefere, symbolische Bedeutung tragen, die das Selbst in seiner Beziehung zu Zeit, Vergänglichkeit und kosmischer Ordnung beschreibt.