Daphnis
Aus Yogawiki
Daphnis (griech.) = Sohn von Hermes, soll auf Sizilien gelebt haben
Daphnis ist eine Gestalt der griechischen Mythologie und Literatur, meist dargestellt als Hirtenjunge und Erfinder der bukolischen (hirtengedichtlichen) Dichtung.
- Herkunft: Regionale Varianten verbinden ihn mit Kyrene (Nordafrika) oder den Ionischen Inseln; oft als Sohn eines göttlichen Elternteils (z. B. Hermes oder Apollo) und einer Nymphe genannt.
- Rolle: Schutzpatron und Urheber der Hirtendichtung (Bukolik). Ihm werden Liebes- und Hirtenlieder zugeschrieben.
- Mythenkern: In vielen Fassungen verliert Daphnis seine Liebe (z. B. an eine Nymphe oder eine Frau), wird blind oder vergiftet, und stirbt tragisch — sein Tod verursacht, dass die Natur trauert. In manchen Versionen wird er in einen Fluss oder Baum verwandelt.
Literatur
Wichtig in der hellenistischen und römischen Tradition:
- Theokrit (Idyllen): Früheste bukolische Dichtung; Daphnis erscheint als idealisierter Hirte.
- Vergil (Eclogae): Übernimmt und idealisiert die Figur in römischer Bukolik.
- Longos: Roman "Daphnis und Chloe" (wahrscheinlich antik oder byzantinisch) erzählt eine längere Liebesgeschichte um Daphnis und Chloe; populär in spätantiker und mittelalterlicher Rezeption.
- Symbolik: Verkörpert naturverbundene Liebe, Unschuld, pastoral-lyrische Kunst und das Motiv des verlorenen/unvollkommenen Paradieses.