Fakir: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 2: Zeile 2:
*1. Anhänger des islamischen [[Sufismus]]
*1. Anhänger des islamischen [[Sufismus]]
*2. heimatlos umherwandernde Asketen, die durch ihre Lebensweise und durch lange [[Übung]] zu ungewöhlichen Fähigkeiten der Körperbeherrschung fähig sind, wie z.B. über [[Feuer]] oder Scherben zu gehen, auf einem Nagelbett zu liegen, die Haut mit Nadeln zu durchstechen ohne zu bluten, u.ä.
*2. heimatlos umherwandernde Asketen, die durch ihre Lebensweise und durch lange [[Übung]] zu ungewöhlichen Fähigkeiten der Körperbeherrschung fähig sind, wie z.B. über [[Feuer]] oder Scherben zu gehen, auf einem Nagelbett zu liegen, die Haut mit Nadeln zu durchstechen ohne zu bluten, u.ä.
[[Datei:785px-RGS 13.jpg|thumbg|Fakir aus Benares auf einem Nagelbett]]


==Sukadev über Fakir==
==Sukadev über Fakir==
''Niederschrift eines Vortragsvideos von Sukadev über Fakir''
''Niederschrift eines Vortragsvideos von Sukadev über Fakir''



Version vom 5. September 2014, 09:21 Uhr

Fakir (Arabisch: ‏فَقير‎ faqīr "arm")

  • 1. Anhänger des islamischen Sufismus
  • 2. heimatlos umherwandernde Asketen, die durch ihre Lebensweise und durch lange Übung zu ungewöhlichen Fähigkeiten der Körperbeherrschung fähig sind, wie z.B. über Feuer oder Scherben zu gehen, auf einem Nagelbett zu liegen, die Haut mit Nadeln zu durchstechen ohne zu bluten, u.ä.

Fakir aus Benares auf einem Nagelbett

Sukadev über Fakir

Niederschrift eines Vortragsvideos von Sukadev über Fakir

Fakir ist ein arabischer Ausdruck, der ins Hindi übernommen wurde, und Fakir heißt „religiöser Bettler“, heißt auch insbesondere „ein muslimischer Bettler“. Fakir heißt im Deutschen etwas ganz anderes als es eigentlich in Indien bedeutet.

Wenn man im Deutschen an das Wort Fakir denkt, dann denkt man an irgendwelche Menschen, die sich auf Nagelbetten setzen, Nagelbretter, die sich Nägel durch den Körper stechen, die vielleicht Glasscherben essen, Feuer spucken usw. Das ist jetzt nur etwas, was die Reisenden in Indien gesehen haben und sie haben gedacht, das sind Fakire. Aber Fakir ist im Arabischen eigentlich ein heiliger Ausdruck.

Im Islam gibt es ja keine formellen Mönchsorden, deshalb kann man das nicht wirklich als Mönch bezeichnen. Mönch ist typischerweise verbunden mit einer Einweihung. Aber Fakir ist das, was man als Wandermönch bezeichnen könnte oder als Sadhu bei den Moslems. Ein Fakir ist jemand, der kein Geld hat, kein Bankkonto und der nicht davon lebt, dass er arbeitet und dafür entlohnt wird. Ein Fakir ist jemand, der seinen Lebensunterhalt fristet, indem er bettelt und ansonsten spirituelle Praktiken übt. Und es wird angenommen, dass jemand, der viele spirituelle Praktiken übt, dann eben auch betet für die Menschen, insbesondere diejenigen, die ihm etwas zu essen geben.

Natürlich, der Fakir sammelt spirituelle Kraft, er wiederholt verschiedene Koransuren und er betet für das Wohl der Welt, für alle. Und wenn jemand ihm besonders hilft, dann ist es ganz normal, dass dieser Mensch sich auf den Fakir einstimmt und so von dem Fakir Energie und Kraft und damit auch Segen bekommt.

Es gibt unter den Fakiren natürlich heiligere und weniger heilige. Es gibt auch Menschen, die vielleicht durch unglückliche Lebensumstände nicht arbeiten können oder vielleicht auch solche, die es nicht wollen und die sich dann als religiöse Menschen verkleiden. Die werden dann auch als Fakire bezeichnet. Aber gerade in Indien gibt es eine Menge von Grabmälern von großen Fakiren, die große Heilige geworden sind, weise geworden sind, und bei diesen Grabmälern ist immer eine ganz besondere spirituelle Kraft. Man könnte Fakire auch als heilige Bettler bezeichnen. Man könnte sie auch Bettelmönche im Islam nennen, insbesondere in Indien.

Woher kommt der Glaube, dass ein Fakir jemand ist, der auf fliegenden Teppichen durch die Gegend fliegt oder sich auf Nagelbretter legt? Das hängt ein bisschen damit zusammen, dass die Westler, als sie nach Indien kamen, dort besonders diejenigen gesehen haben, die sehr spektakulär waren, und das hat sie natürlich angezogen. Angenommen, du siehst fünfzig Menschen und einer davon legt sich auf ein Nagelbett, dann bist du natürlich mehr angezogen von dem, der sich auf ein Nagelbett legt. Und dann bekommt dieser Mensch natürlich auch mehr Geld als Bettelgabe und so werden diese Menschen etwas bekannter. Und es gibt tatsächlich unter den Fakiren solche Wundertäter und solche mit Siddhis, übernatürlichen Kräften, und es gibt auch solche, die irgendwelche Tricks machen, um erfolgreicher betteln zu können.

So gibt es tatsächlich auch die Fakire, vielleicht heute weniger als früher, die irgendwelche tatsächlichen oder scheinbaren Wundertaten tun. Dennoch, Fakir bezeichnet ursprünglich einen religiösen Bettler, jemanden, der sein Leben Allah gewidmet hat, der sein Leben der Suche nach Gott gewidmet hat und der deshalb keinen Lebensunterhalt fristet, keine eigene Familie hat, sondern alles Gott widmet, sich von Gott abhängig macht. Und Menschen geben diesen Fakiren gerne etwas, weil sie so auch Segen, spirituelle Unterweisung und Kraft bekommen und oft auch Heilung. Fakir – der arabische Ausdruck, und auch Hindi-Ausdruck, für einen Bettelmönch im Islam.

Siehe auch

Literatur

Seminare

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/sanskrit-und-devanagari/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS