Zügellosigkeit

Aus Yogawiki

Zügellosigkeit der Zunge

Swami Sivananda erwähnt Zügellosigkeit der Zunge als ein Hindernis für die Meditation. Er schreibt:

Zuviel zu reden, ist eine der schlechten Angewohnheiten, die die geistige Kraft schwächen. Zügellosigkeit der Zunge ist ein ernstes Hindernis für die Meditation. Ein Mensch, der zuviel redet, leidet an Zungendiarrhöe. Ein ruhiger Mensch vermag auch nicht für einen Augenblick in Begleitung solcher Schwätzer zu bleiben, die hundert Worte in der Minute aussprechen (sie müssen einen Motor in der Zunge haben), die Stille nicht kennen und sterben würden, schlösse man sie allein in ein Zimmer ein. Die Energie, die durch Reden vergeudet wird, sollte statt dessen ehrfürchtig gesammelt und für die Kontemplation aufbewahrt werden. Das Sprachorgan (vak-indriya) zerstreut die Gedanken so sehr, daß ein Schwätzer auch nicht einen Augenblick lang von Frieden träumen kann. Der Schüler sollte nur wenig Worte aussprechen, wenn es nötig ist, und dann nur über geistige Dinge. Wer zuviel redet, ist für den geistigen Weg nicht geeignet. Zwei Stunden am Tag, vor allem während der Mahlzeiten, sollte man Schweigen (mauna) bewahren und am Sonntag vierundzwanzig Stunden schweigend Japam und Meditation üben. Das während der Meditation bewahrte Schweigen hat nichts mit einem Gelübde des Schweigens zu tun, ebensowenig wie der Schlaf.

Schweigen sollte vom Familienvater vor allem dann gewahrt werden, wenn er große Möglichkeiten zum Reden hätte oder wenn Besucher kommen, denn nur so lernt er den Antrieb zum Reden zügeln. Frauen reden gern und stiften im Haus durch ihr sinnloses Geschwätz und Klatschen Unfrieden. Sie vor allem müßten Schweigen geloben. Man sollte Mäßigung im Reden lernen, denn zuviel Gerede ist die Folge von Erregung (rajas). Längere Perioden des Schweigens (mauna) schaffen Frieden. Durch fortschreitende Übungen wird man die Periode des Schweigens auf drei Monate verlängern können. So überwindest du die Zügellosigkeit der Zunge copyright by

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