Tilaka

Aus Yogawiki

Tilaka (Sanskrit: तिलक tilaka m. u. n.) Mal, dunkler Fleck unter der Haut; Zierde; Stirnzeichen, Stirnpunkt (aus Sandelpaste etc.); die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Tradition der Gottesverehrung (Vaishnava, Shaiva oder Shakta) bestimmt das Zeichen, welches der Gläubige auf die Stirn oder andere Körperteile aufträgt, um den Körper als Tempel Gottes zu schmücken. Auf der Stirn ist es das Symbol für das dritte Auge, welches auf das innere Auge der Weisheit verweist.


Tilaka ist ein Zeichen des Glücks Es wird auf die Stirn aufgetragen mit Sandelholzpaste, heiliger Asche oder Kumkuma. Die Anhänger Shivas tragen heilige Asche (Bhasma) auf die Stirn, die Anhänger Vishnus Sandelholz Paste (Chandana), und die Vereherinnen der Devi oder Shakti Kumkuma, einen roten Gelbholz Pulver.

Die Schriften sagen: “Eine Stirn ohne Tilaka, eine Frau ohne einen Ehemann, Japa mit einem Mantra dessen Bedeutung nicht bekannt ist, ein Kopf, der sich vor heiligen Persönlichkeiten nicht verneigt, ein herz ohne Gnade, ein Haus ohne einen Brunnen, ein Dorf ohne einen Tempel, Ein land ohne einen Fluss, eine Gesellschaft ohne einen Führer, Reichtum das nicht zur Wohltätigkeit verwendet wird, ein Lehrmeister ohne einen Schüler, ein Staat ohne Gerechtigkeit, ein König, ohne einen fähigen Minister, eine Frau, die ihrem Ehemann (ein Ehemann der seiner Frau) nicht gehorcht, ein Brunnen ohne Wasser, eine Blume ohne Duft, eine Seele ohne Heiligkeit, ein Feld ohne Regen, ein Intellekt ohne Klarheit, ein Schüler, der seinen Meister nicht als eine Form Gottes verehrt, ein Körper ohne Gesundheit, eine Sitte(Achara) ohne Reinheit, Strenge ohne Freundlichkeit, eine Rede dessen Grundlage nicht die Wahrheit ist, Ein Land ohne guten Menschen, eine Arbeit ohne Bezahlung, Sannyasa ohne Entsagung, Füße, die nie auf Pilgerschaft gegangen sind, eine Entscheidung, die sich nicht auf Viveka (richtige Unterscheidung) stützt, ein Messer das stumpf ist, eine Kuh, die keine Milch gibt, ein Speer ohne Spitze— all diese Sachen sind verdammungswürdig, sie existieren nur dem Namen nach.“

Daran kannst du die Wichtigkeit vom Tilaka, des heiligen Zeichens ermessen.

Die Tilaka wird auf das Ajna Chakra, auf den Punkt zwischen den Augenbrauen aufgetragen. Es hat eine starke kühlende Wirkung. Jenseits des spirituellen Einflusses wirkt das Auftragen der Sandelholzpaste auch gesundheitsfördernd. Das auftragen des Sandelholzes wird der Hitze entgegenwirken, welche entsteht, wenn du dich auf das Bhrumadhya konzentrierst und meditierst.



Die Tilaka deutet auf den Punkt, wo das spirituelle Auge aufgeht. Hier, am Bhrumadhya hat Lord Siva ein drittes Auge. Es heißt, dass wenn Er sein drittes Auge öffnet, zerstört er damit die drei Welten. Analog dazu, wenn das dritte Auge des Jiva sich öffnet, verbrennen die drei Arten des Leidens—Adhyatmika, Adhidaivika und Adhibhautika zur Asche. Die drei Arten des Karma —Sanchita, Prarabdha and Agami— und damit all die Sünden welche während zahllosen früheren Inkarnationen begangen worden sind, werden verbrannt. Beim Auftragen des Tilaka erinnerst du dich mental: „Ich bin das eine nicht-duale Brahman, frei von allen Dualitäten. Möge mein Auge der Intuition bald aufgehen.“ Du solltest dich jedes Mal daran erinnern, wenn du dir die Tilaka aufträgst. Es gibt unterschiedliche Methoden, wie man eine Tilaka aufträgt. Die Saivas tragen sich mit den heiligen Aschen drei horisontale Linien auf. Wenn sie die Tilaka auftragen, dann wiederholen sie dabei: „Oh Herr bewahre mich von den schädlichen Einflüssen der Trigunatmika Maya, welche uns mit den Stricken von Sattva, Rajas und Tamas bindet.“ Dabei unterscheidet sich nur die Methode des Auftragens, aber die Bedeutung ist die selbe, sowohl bei den Vaishnavas, als auch bei den Saivas.


Siehe auch