Sanskrit Kurs Lektion 1

Aus Yogawiki

Dieser Sanskrit Kurs führt anhand einfacher Beispielsätze in die Grammatik des Sanskrit ein. Einen ausführlichen Überblick über das Sanskrit findest Du im Artikel Sanskrit. Hinweise zur indischen Schrift, der wissenschaftlichen Umschrift (Transliteration) sowie der korrekten Aussprache gibt der Artikel Devanagari. Stichwörter, nach denen Du in der Yoga Vidya Wiki suchen kannst, sind in vereinfachter Schreibweise (Transkription) wiedergegeben.

Übung 1

  • wissenschaftliche Transliteration: oṃ namaḥ śivāya |
  • vereinfachte Transkription: om namah shivaya |
  • Wort-für-Wort-Übersetzung: Om Verehrung (Namas, Nominativ) dem Shiva (Dativ).

Erläuterungen

  • Das Sanskrit verfügt wie das Deutsche über verschiedene Fälle (Kasus bzw. Vibhakti). Die verschiedenen Kasusformen unterscheiden sich meist von der Wörterbuchform (Stammform). Diese wird in der Yoga Vidya Wiki in vereinfachter Schreibweise (Transkription) wiedergegeben (Namas, Shiva). Die korrekte Aussprache geht nur aus der wissenschaftlichen Transliteration hervor (namas, śiva).
  • Der Nominativ (Prathama) antwortet auf die Frage "Wer?" bzw. "Was?": namaḥ ist der Nominativ von namas, der in diesem Fall mit der Stammform identisch ist. Das heißt Visarga, es ersetzt aufgrund der Wohllautregeln des Sandhi das -s von namas und wird hier wie das ś (sh) in śivāya ausgesprochen.
  • Der Dativ (Chaturthi) antwortet auf die Frage "Wem?": śivāya ist der Dativ von śiva (Shiva).
  • Im Zusammenhang mit namas (Namas, "Verehrung, Verbeugung, Gruß") wird immer der Dativ gebraucht.

Übung 2

  • wissenschaftliche Transliteration: śivaṃ namāmi |
  • vereinfachte Transkription: shivam namami |
  • Wort-für-Wort-Übersetzung: Shiva (Akkusativ) (ich) verehre (Verb), d.h. ich verbeuge mich vor Shiva, ich grüße Shiva.

Erläuterungen

  • Der Akkusativ (Dvitiya) antwortet auf die Frage "Wen?" bzw. "Was?": śivaṃ ist der Akkusativ von śiva (Shiva).
  • Wie im Deutschen wird im Sanskrit das Verb (Akhyata) je nach Person und Zahl gebeugt. Die Form namāmi ist die 1. Person Singular und bedeutet "ich neige mich, ich verbeuge mich, ich grüße, ich verehre". Das Personalpronomen "ich" (Aham) muss im Sanskrit in Verbindung mit dem Verb nicht ausdrücklich genannt werden, da es bereits durch die Endung ausgedrückt wird.