Pativrata

Aus Yogawiki

Pativrata (Sanskrit पतिव्रता pativratā f.) ist das Gelübde für das Eheleben. "Pati" heißt Partner, "Vrata" heißt Vorsatz, Gelübde, Versprechen. Pativrata ist das Versprechen, dass sich die Partner bei der Hochzeit geben. Im Hinduismus ist Pativrata Dharma etwas sehr hoch Geschätztes: Es heißt, dass man allein durch Pativrata Dharma, durch Kümmern um den Partner, das Höchste erreichen kann. Manchmal wird "Pati" auch einfach als Herr, Meister, Ehemann übersetzt. Dann ist Pativrata das Versprechen, sich um den Ehemann zu kümmern. Pativrata kann aber auch heißen, das Versprechen der Loyalität zu einem anderen Menschen, zu einem Herrscher, zu einem Guru, zu Gott. Pativrata ist also auch das Gelübde, sich ganz Gott zu weihen.

Sukadev über Pativrata – eine Frau, die Parivrata-Gelübde abgelegt hat

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Pativrata (Teil 1) – eine Frau, die Parivrata-Gelübde abgelegt hat.

Parivrata heißt, Vrata - für den Pati da zu sein. Und Pati ist dann der Ehemann. Vrata heißt, der Vorsatz, für den Ehemann da zu sein. Und Pativrata ist eine Frau, die sagt: „Ich will für meinen Ehemann da sein.“ Das ist einer der vielen Ideale, die man in den indischen Schriften finden kann. Und es gibt Beispiele von Frauen, die ganz ihr Leben ihren Ehemännern gewidmet haben. Das war bei manchen Rishis so. Es gab andere Rishis, die hatten eine Frau, die sehr selbstständig war. Pativrata ist eben das Vrata, also der Vorsatz, Gelübde, ganz für Pati da zu sein. Im übertragenen Sinn ist Pativrata auch das Gelübde der Treue. Pativrata, also eine Frau, die ganz für ihren Mann da sein will. Natürlich, man kann es auch umgekehrt sagen, auch der Mann kann ganz für die Frau da sein. So gibt es Pativrata, als Dasein für den Partner.

Sukadev über Pativrata – Pativrata auch als spirituelle Praxis

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Pativrata (Teil 2) – Pativrata auch als spirituelle Praxis

Insbesondere wenn in einer Partnerschaft der eine Partner in Schwierigkeiten ist, körperliche oder psychische Erkrankung hat oder alt geworden ist, dann wird Pativrata in besonderem Maße zu einer spirituellen Praxis. Manchmal wenn spirituelle Aspiranten regelmäßig praktizieren, und dann kommt ein Partner in gesundheitliche Probleme, dann mag es sein, dass man vielleicht seine Praxis etwas einschränken muss, denn man muss weiter vielleicht sogar weiter berufstätig sein, und man muss sich gleichzeitig um den Partner kümmern und noch die ganze Hausarbeit erledigen, die man vielleicht vorher zu zweit gemacht hat.

Und dann kann man zum einen sagen, „Oh, ich habe so viel zu tun, ich komme nicht zu meinen spirituellen Praktiken“ oder man kann sagen, „ja, das ist jetzt meine spirituelle Praxis“. Du wirst schon noch eine gewisse spirituelle Praxis beibehalten, aber du wirst im Kümmern für einen geliebten Menschen deine spirituelle Praxis finden. Und ein Pativrata im übertragenen Sinne, ist dann jemand, der sich allgemein um einen Menschen kümmert. Das kannst du im übertragenen Sinne sehen, auch um die Eltern, auch um ein behindertes Kind, oder um ein Kind, während es krank ist, oder um den Partner, die Partnerin, die gerade krank ist. Auch das gehört zum spirituellen Weg. Du kannst sagen: „Was ich für den anderen tue, das tue ich für Gott. Und ich diene Gott in einem konkreten Menschen.“ Pativrata – im Kümmern um einen Menschen eine spirituelle Praxis sehen. Die spirituelle Praxis, einem anderen Menschen zu helfen und zu dienen.

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