Ehemaliger Bürgermeister Eberhard Block über Yoga Vidya

Aus Yogawiki

Eberhard Block, der ehemalige Bürgermeister von Horn-Bad Meinberg bis Oktober 2015, hat Yoga Vidya immer wieder unterstützt. 2003 hat er große Chancen gesehen, dem im Niedergang begriffenen Kurort Bad Meinberg durch die Ansiedlung von Yoga Vidya neue Impulse zu geben. So war Eberhard Block neben dem damaligen Kurdirektor Wolfgang Diekmann, dem damaligen Vorsitzenden des Kur-und Verkehrsvereins Bad Meinberg Prof. Dr. Lothar Albertin und dem damaligen Vorsitzenden der Werbegemeinschaft Bad Meinberg Herr Hannes einer der großen Unterstützer von Yoga Vidya. Durch das große Engagement dieser Verantwortungsträger konnte Yoga Vidya sich zügig und harmonisch in den Kurort integrieren. Zahlreiche Kooperationen sind entstanden.

Bürgermeister Eberhard Block, ein Unterstützer von Yoga Vidya

Hier im Beitrag findest du einige Zitate von Eberhard Block, Bürgermeister von Horn-Bad Meinberg 1994-2015:

Zeitungsartikel

LZ-Interview 11.10.2015

Im einem Interview in der Lippischen Landeszeitung sagt Eberhard Block:

  • Frage: Inzwischen hat Yoga Vidya die Kliniken übernommen. Für manche ist es ein dubioses Geschäftsmodell, weil ihnen die Yoga-Anhänger im Stadtbild suspekt sind. Fluch oder Segen?
  • Eberhard Block: Jeder Wandel birgt Chancen, deshalb ist es ein Segen. Wir brauchen Geschäftsfelder, die uns Gäste bringen. Yoga Vidya ist immens wichtig für unsere Wirtschaft. Da hilft kein Lamentieren.

Radio

Deutschlandradio Kultur 2011, Sendung: "Die Invasion der Yogis - Im nordrhein-westfälischen Bad Meinberg befindet sich Europas größtes Yogazentrum"

O-Ton Autorin / Eberhard Block: Herr Block, wissen Sie was der abwärts schauende Hund ist? / ... Nee das weiß ich nicht.

Autorin: Der abwärts schauende Hund ist eine Yogaposition, die in jeder Übungsstunde mehrmals wiederholt wird. Eberhard Block ist der Bürgermeister von Bad Meinberg. Er empfängt in seiner Amtsstube. Das Hochdruckwetter macht ihm zu schaffen. Deswegen möchte er sich auch nicht im alten Kurpark treffen, sondern lieber im Rathaus. Die Fenster sind geschlossen. Auf einem Tisch vor dem schweren Sofa steht eine Thermoskanne mit Filterkaffee. Man siezt sich und vermeidet den Schneidersitz. Nach zwei Tagen im Yogazentrum wirkt diese Szene wie aus einer anderen Welt.

O-Ton Eberhard Block: Nein, ich habe bisher Yoga noch nicht praktiziert. Ich habe schon viel Interessantes über Yoga gehört aber selbst praktiziert habe ich nicht. Ich sage das immer so, dass es ein Projekt ist, das ich mir vornehme, wenn ich in den Ruhestand gehe, wohl dessen bewusst, dass es gut wäre, wenn ich das jetzt schon machen würde, weil es natürlich sehr stark entspannen würde, was ich in meinem Beruf durchaus gut gebrauchen kann.


Autorin: Dann stellt Eberhard Block klar, dass er nicht nur der Bürgermeister von Bad Meinberg ist, sondern der Gemeinde Horn-Bad Meinberg vorsteht. Schon vor über dreißig Jahren wurden die Orte Horn und Bad Meinberg verwaltungstechnisch zusammengefasst. Bad Meinberg ist die kleinere Schwester, deshalb heißt die Kleinstadt auch nicht Bad Meinberg-Horn, sondern Horn-Bad Meinberg. Das haben die Bewohner Horns Anfang der 70er Jahre durchgesetzt. Trotzdem sagt niemand im Ort er sei Horn-Bad Meinberger, erläutert der Bürgermeister. Man sei Lipper. Darauf kann man sich einigen. Schließlich gehörte die Region früher zum Fürstentum Lippe.

O-Ton Eberhard Block: Ich habe mich auch mit der Regionalgeschichte befasst und dabei ist deutlich geworden, dass diese starke Identitätsbildung mit Lippe den Hintergrund einmal hat, dass man eine bestimmte Konfession hier hat: Protestanten, aber reformiert. Man ist relativ zurückhaltend. Der zweite Aspekt: Lippe war ein deutsche Kleinstaat, der bis 1947 Kleinstaat war und 47 erst zu Nordrhein-Westfalen gekommen ist nach langem Ringen, ob Lippe zu Niedersachsen geht oder zu Nordrhein-Westfalen.

Autorin: Dann erzählt der 60-Jährige im grauen Anzug von der Gegend, in der er lebt.

O-Ton Eberhard Block: Wir haben hier eine Bevölkerungsdichte von 200 Einwohnern pro Quadratkilometer, in Düsseldorf sind es 1000 pro Quadratmeter. Ein viel stärkerer Ressourcenverbrauch, die Grundstücke viel teurer, die Menschen wohnen viel enger zusammen.

Autorin: Wenn man ihm zuhört, bekommt man den Eindruck, dass die Region um Bad Meinberg der perfekte Ort ist. Nicht so eng wie eine Großstadt, aber auch nicht so dünn besiedelt wie Brandenburg, wo man nach Auskunft des Bürgermeisters schon einmal fünfzig Kilometer unterwegs zu einem Facharzt ist. Perfekte Infrastruktur, perfekte Natur, hier in seiner Gegend.

O-Ton Eberhard Block: Der Teutoburger Wald hat eine ausgesprochen schöne Landschaft und wir haben hier sehr gute Wasserwerte, Luftwerte. ... Nicht ohne Hintergrund ist das ja auch der Heilgarten Deutschlands.

Autorin: Bielefeld ist 40 Kilometer, Paderborn 20 Kilometer entfernt. Hier hätte man das nun wirklich nicht erwartet.

O-Ton Eberhard Block: In den 50er Jahren gehörte Bad Meinberg zu den zehn größten deutschen Bädern. Neben den traditionellen Bädern, die es natürlich in Deutschland gibt: Bad Kissingen, Baden-Baden... Die Kumpel aus dem Ruhrgebiet, die Familien der Kumpel aus dem Ruhrgebiet, die gingen zur Erholung und zur Kur hier nach Lippe. Dadurch war Bad Meinberg seiner Zeit sehr stark frequentiert.

Autorin: Es lief gut, Mitte der 90er Jahre hatte der Kurort Bad Meinberg eine Million Übernachtungen im Jahr. Irgendwann, so sagt Eberhard Block, sorgten Gesundheitsreformen aus Bonn dafür, dass immer weniger Kuren verordnet wurden und so auch immer weniger Gäste zu Mooranwendungen nach Bad Meinberg kamen. Die sechs Kurkliniken, die es in Bad Meinberg noch in den 90er Jahren gab, kämpften ums Überleben. Am Ende des Jahrzehnts waren die Übernachtungszahlen von einer Million jährlich auf 300.000 gesunken - ein Einbruch um siebzig Prozent. Vier von sechs Kurkliniken mussten geschlossen werden. Auch die drei Kurkliniken, die in den 70er Jahren gebaut wurden und jetzt dem Yoga-Verein gehören.

O-Ton Eberhard Block: Es gab eine ganze Reihe von Überlegungen, was kann man machen? ... Wir haben Marktstudien in Auftrag gegeben, welche Nischen sind besetzbar, wie könnte sich Potenzial entwickeln. Es kam aber überall raus: Entweder muss im großen Stile investiert werden oder es muss sich eine Zufälligkeit ergeben.

Autorin: Die Zufälligkeit war schließlich der Yogaverein Yoga Vidya, der schon im Westerwald ein Yogazentrum betrieb. Der Verein signalisierte ernsthaftes Kaufinteresse. Für den Bürgermeister der Gemeinde stellten sich zunächst jedoch jede Menge Fragen.

O-Ton Eberhard Block: Was ist das, Yoga Vidya? Was ist das für ein Verein, was ist das für eine Institution? Habe Kontakt mit der Heimatgemeinde von Yoga Vidya aufgenommen, habe mich auch darüber hinaus erkundigt, weil es hier auch die Fragestellung durch die Politik gab: Ist das eine Sekte? Ist das etwas, das möglicherweise negativ in Erscheinung treten könnte? Und ich bekam sowohl vom Sektenbeauftragten des Bundes als auch von der Heimatgemeinde eine sehr positive Auskunft.

Autorin: Erste Verhandlungen. Die Chemie stimmte, erinnert sich der Bürgermeister. Er habe eine Offenheit gespürt, die ihn überzeugte. Der Kurverein, die Werbegemeinschaft, der Hotel- und Gaststättenverband - überall ist Yoga Vidya inzwischen dabei, sagt Block. Der Bürgermeister hält Begrüßungsreden bei Yogakongressen in der alten Kurklinik. Viele seiner Bekannten üben inzwischen Yoga, versichert er. Horn-Bad Meinberg profitiert vom größten Yogazentrum Europas. Für jeden Gast wird Kurtaxe gezahlt, in der Region werden massenweise Obst, Gemüse und Milchprodukte gekauft, die Wäscherei hat gut zu tun. Und dann sind da noch die 60.000 Übernachtungen im Jahr, die sich der Kurort jetzt in seine Statistikbücher schreiben darf. Yoga Vidya hat die verwaisten Kurkliniken mit Leben gefüllt und ist zu einem Wirtschaftsfaktor für Bad Meinberg geworden, sagt Eberhard Block nicht ohne Stolz und nimmt noch einen Schluck schwarzen Kaffees.

O-Ton Eberhard Block: Dann gibt Yoga Vidya der Stadt natürlich ein bestimmtes Image. Ich sehe dort Kennzeichen von Flensburg, aus Berlin, aus München, aus Köln bei den Kongressen. Das heißt, dass die Menschen, die nach Horn-Bad Meinberg kommen und zu Yoga Vidya kommen ein Bewusstsein für den Kurort Bad Meinberg ausprägen. Also unter Marketingaspekten gar nicht in Gold aufzuwiegen. ... Der nächste Aspekt ist, dass Yoga Vidya uns zeigt, wie auch in Zeiten, in denen das traditionelle Gesundheitswesen große Schwierigkeiten hat, wie man Alternativen entwickeln kann, wie man alternative Gesundheitsangebote entwickeln kann, die die Menschen auch annehmen, die sie auch selbst bezahlen.

Autorin: Für ihn sind die Yogis, die sich jetzt in der alten Kurklinik verbiegen Jünger einer Lebensphilosophie, die er zumindest interessant findet - eine Alternative zum Alltag, den er kennt. Das Harmoniebedürfnis, das dazu gehört, strahle aus - auch auf seine Gemeinde.

O-Ton Eberhard Block: Wir hatten hier einen Konflikt bei der Energieversorgung von Yoga Vidya. Es war eine Biogasanlage geplant aber diese Biogasanlage auf einem landwirtschaftlichen Anwesen, die hatte das Problem, dass ein langer Zufahrtsweg von Nöten war und ein extra Weg nicht gebaut werden konnte aus landschaftschützerischen Gründen. Und die Anwohner für den Zufahrtsweg waren nicht damit einverstanden, dass dort massiv zu bestimmten Zeiten - also während der Erntezeit - ihre Straße stark in Anspruch genommen werden sollte. Dann hat Yoga Vidya gesagt, also wenn es einen Konflikt gibt, dann verzichten wir auf die Energieversorgung obwohl wir sie gern hätten, weil sie eine ökologische Energieversorgung ist. Dann haben wir uns alle zusammen hingesetzt und haben versucht Harmonie herzustellen. Auch aus der Haltung, die Yoga Vidya gezeigt hat und wir haben es hinbekommen.

Autorin: Das mit der Harmonie hat den Bürgermeister also verblüfft. Für neue Arbeitsplätze haben die Yogis indes kaum gesorgt. Denn fast alle anfallenden Arbeiten werden von freiwilligen Mitarbeitern erledigt, Menschen, die sich um den Haushalt, die Küche oder den Garten kümmern, dafür umsonst im Yogazentrum wohnen, essen und soviel Yoga üben und meditieren können, wie sie möchten, und auch so lange bleiben können, wie sie wollen. Etwa 120 solche Sevakas, Freiwillige, helfen im Yogazentrum am Rand der Stadt - temporäre Aussteiger aus der Welt, in der Bürgermeister Eberhard Block lebt.

(hier geht es zum vollen > Text)

Youtube Videos

Hier einige Ansprachen von Bürgermeister Eberhard Block aus Anlass von Kongressen und Festen bei Yoga Vidya Bad Meinberg:

  • Ansprache von Eberhard Block beim Ayurveda Kongress 2010:


  • Grußwort zum Kinderyoga Kongress 2011


  • Eröffnungsrede vom Bürgermeister Eberhard Block bei der Einweihung von Yoga Vidya Haus Shanti