Dhira

Aus Yogawiki

1. Dhira (Sanskrit: धीर dhīra adj. u. m.) anhaltend, beständig, fest, unbeweglich; lange nachtönend, tief, dumpf; fest auf etwas bestehend, beharrlich, standhaft, charakterfest, entschlossen, beherrscht, mutig; verständig, klug, weise; geschickt, kunstfertig; das Meer; die Orchideenart Microstylis muscifera (Rishabhaka).

2. Dhira (Sanskrit: धीरा dhīrā f.) Bezeichnung verschiedener Heilpflanzen: Kakoli, Kshirakakoli, Mahajyotishmati, Meda, Shvetavacha und Moschus-Rose (Kubjaka).

Sukadev über Dhira

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Dhira

Dhira ist ein Selbstbeherrschter. Dhira heißt „beständig“ und „beharrlich“. Und jemand, der beständig und beharrlich ist, ist auch jemand, der selbstbeherrscht ist und ein Weiser. Es ist so wichtig, Dhira auch zu haben. Menschen haben oft eine Neigung, immer wieder Neues zu machen, immer wieder sich von neuem erregen zu lassen, aufregen zu lassen, was Neues zu suchen. Diese Neugier des Menschen ist ja auch etwas Gutes, sie hält dich davon ab, irgendwo dir es bequem zu machen. Aber es kann auch dazu führen, dass du auf dem spirituellen Weg nicht weiterkommst, weil du ständig immer wieder Ablenkungen suchst. Dhira heißt „beständig“ und „ausdauernd“. Wenn du beständig und ausdauernd sein willst, dann musst du auch selbstbeherrscht sein, dann musst du sagen: „Ja, vor dem Hintergrund meiner langfristigen Ziele oder meines wichtigen Anliegens bleibe ich dabei.“ Es ist immer wieder wichtig, dieser Ausdruck, „vor dem Hintergrund meines langfristigen Zieles und Anliegens“. Das hilft für Dhira. Und da musst du dann immer wieder dich auch selbst beherrschen. Du kannst dich über dieses aufregen, über jenes aufregen, du kannst diesen Wunsch haben und jenen Wunsch, und das ist noch zu tun und das andere ist auch noch zu tun. Und es kann ja auch ganz schön sein, ein abwechslungsreiches Leben zu führen. Das machen ja viele Menschen, gerade bei denen das Vata-Element stärker ist. Dennoch, wenn du die Selbstverwirklichung erreichen willst, dann musst du immer wieder überlegen: „Vor dem Hintergrund der Selbstverwirklichung, der Gottverwirklichung, was ist jetzt zu tun? Vor dem Hintergrund, mich spirituell weiterzuentwickeln, was ist jetzt zu tun? Vor dem Hintergrund, dass ich ein wichtiges Anliegen habe, das ich umsetzen will, was ist da zu tun?“ So ist Dhira, aus dieser Beständigkeit heraus, Selbstbeherrschung nötig, und so ist auch oft Dhira ein Ausdruck für einen Weisen, der nämlich nicht jeder Mode hinterher rennt, nicht jeder Ablenkung hinterher rennt, sondern das tut und das umsetzt und sich dafür einsetzt, was langfristig gut ist. Also, Dhira – beständig, ausdauernd. Dhira – ein Selbstbeherrschter. Dhira – ein Weiser.

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