Hatha Yoga Pradipika Einführung
Hatha Yoga Pradipika - Einführung -
Hatha Yoga Pradipika - Einführung und Besprechung
Die Hatha Yoga Pradipika gehört zu den Hauptschriften des Yoga. Welche sind die wichtigsten Yogaschriften?
Yoga Sutras
- gehört zu empfohlenen Büchern für YLWB
- solltet ihr euch zulegen
- steht viel drin, was ihr in Ausbildung lernt und wie Sukadev es lehrt
- ist sehr inspirierend geschrieben und man bekommt eine sehr schöne Tiefe
- auch Teile aus Jnana Yoga werden besprochen
Hatha Yoga Pradipika
- ist einer der wichtigsten Texte im Hatha Yoga
- besonders für die an den energetischen Wirkungen des Yoga Interessierten
Upanishaden
- letzter Teil der Veden – bilden die Basis des Vedanta
Bhagavad Gita
- Teil eines der beiden bedeutsamsten Itihasas
Hauptwerke des Hatha Yoga
Die Hauptwerke des Hatha Yoga stammen aus dem 5.-12. Jahrhundert
Gründe um Hatha Yoga zu üben
Hatha Yoga wurde geübt:
- für Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit
- zur Kontrolle des Geistes – von 200 Sutras sind ein halbes Dutzend über Pranayama
- zur Erweckung des Pranas und Öffnung der Chakras
- Erweiterung des Bewusstseins
Die Hauptwurzeln des Hatha Yoga
Hatha Yoga hat drei Hauptwurzeln:
Der Zweck von Hatha Yoga ist Raja Yoga, aber es werden kaum Begriffe davon verwendet. Die Hatha Yoga Pradipika folgt zum Teil der Logik von Patanjali (vier Kapitel) Das dritte Kapitel ist wie ein Übergang: von Hatha Yoga, Raja Yoga und Kundalini Yoga
Hatha Yoga Pradipika - Was heißt das auf deutsch? Dipa ist Licht, pradipika ist Leuchte und so bedeutet Hatha Yoga Pradipika = Licht auf Yoga. Licht ins Yoga gebracht durch die
- Bhagavad Gita vor 5000 Jahren
- Yoga Sutras vor ca. 2000 Jahren
- Hatha Yoga Pradipika im 17. Jahrhundert
Entstehung und Geschichte
Hatha Yoga ist etwas sehr altes. Der Autor der Hatha Yoga Pradipika ist Swatmarama = der sich am Selbst erfreut, das heißt er ist Hatha Yoga Meister, der die Selbstverwirklichung erreicht hat. Die älteste handgeschriebene Ausgabe stammt aus dem 17. Jahrhundert von Brahmananda, abgedruckt 1893. Swatmarama hat wahrscheinlich sehr viel früher gelebt im 13. Jahrhundert oder noch eher. Orientalisten schätzen die Entstehung auf 10.-12./13. Jahrhundert.
Schon in Veden und der Mahabharata steht, dass jemand Tapas geübt hat, „tagelang“ die Luft angehalten hat, den Körper in Verrenkungen gebracht hat. Es gibt Funde mit Yogastellungen auf Siegeln der Harappa Kultur (5000 Jahre) oder Yoga ist im 19. und 20. Jahrhundert durch mehrere große Yogameister (Vivekananda, Yogananda, Sivananda, Vishnu-devananda) bekannt geworden.
Entstehung der Texte zur Zeit der Moslems. Der Islam hatte Einzug gehalten (Moguls) und Yoga war nicht sehr beliebt. So bliebe Yoga eher im Untergrund und wurde geheim gehalten. Vorher wurde das Wissen mündlich weitergegeben. Vielleicht gab es nur noch wenige Praktizierende, dass es schriftlich festgehalten wurde und nicht verloren ging. Die Verbindung von Hatha Yoga und Ayurveda ging verloren. Daraus resultieren Fehlinterpretationen von Ayurveda Ärzten, die Zusammenhänge logisch zu erschließen versuchen, zum Beispiel kein Pranayama bei Vata Überschuss zu praktizieren, obwohl es dafür spezielle Pranayamas gibt.
Die Hatha Yoga Pradipika ist eine tantrische Schrift, die hauptsächlich Praktiken vermittelt, auch für das tägliche Leben, besonders auch, um längere Zeit intensiver zu praktizieren. Viele der Anweisungen sind absichtlich verhüllt. Hinzu kommen Übersetzungsprobleme (Ayurveda Begriffe, Prana, und so weiter), die zu Verwirrung führen können. Es steht mehr hinter den Wörtern, als man vermutet, wenn man intensiv praktiziert und aus der Hatha Yoga Pradipika vorgelesen wird, kann man das nachvollziehen. Deshalb ist es gut, dass Kommentare dabei sind (Brahmananda, Swami Vishnu-devananda).
Die Praktiken sind nicht für Anfänger geeignet – bei Missachtung besteht ein Risiko für die Psyche. Viele bedürfen der Führung eines Lehrers zur Berichtigung, zum Beispiel wird empfohlen, viermal am Tag drei Stunden Pranayama üben (Minimum). Natürlich gilt das nicht bis zum Ende des Lebens, vielleicht mal einen Monat, drei Monate, ein halbes Jahr oder ein Jahr. Wir machen bei Kundalini Seminaren relativ viel Pranayama, kommen aber an diese Schrift noch nicht ganz ran.
- Kundalini Yoga ist also ein Weg, der relativ viel Zeit beansprucht
- Jnana Yoga ist nicht sehr zeitaufwendig und findet wenig Anwendung im Alltag des Normalbürgers
- Bhakti Yoga bedeutet, alles, was wir tun, tun wir für Gott – auch alltägliche Beschäftigungen. Man braucht nicht unbedingt viel zusätzliche Zeit zum Praktizieren
- Raja Yoga beobachtet den Geist in jeder Minute und hält ihn unter Kontrolle. Meditation zwischen zwanzig Minuten und zwei Stunden täglich ist für die meisten hilfreich. Dies kann auch Teil des Alltags werden.
- Kundalini Yoga braucht etwas mehr Zeit für Praxis
Inhalte der vier Kapitel
Die Hatha Yoga Pradipika ist aufgeteilt in vier Kapitel:
1. Kapitel – Asanas
- Ursprung, Zweck, Verehrung
- Ort der Praxis
- Hindernisse und Hinweise
- Yamas und Niyamas
- Ausführung und Nutzen der Asanas
- Ernährung
2. Kapitel – Pranayama
- Atem, Prana
- Kriyas
- Wechselatmung
- Maha Kumbhakas
3. Kapitel – Kundalini
- Mudras
- Bandhas
4. Kapitel – Samadhizustände
- Moksha, Kaivalya, Unmani Avastha
- Hingabe an den Guru
Kapitel 1
Vers 1
- verneigt sich vor dem, der Yoga in die Welt getragen hat (Shiva) - 3 Aspekte von Shiva • Bewusstsein an sich im Tantra • Zerstörer im Vedanta • Hatha Yoga Lehrer im Yoga - ihm ist Raja Yoga schon bekannt - Pfad wurde von großartigen Weisen (Siddhas) angelegt
Entstehungsgeschichte: vor über 5000 Jahren, zu Beginn des Kali Yuga, ging Parvati zu Shiva auf eine Insel, um ihn zu fragen, was die Menschen im Kali Yuga tun können, um praktizieren zu können • Kali Yuga ist gekennzeichnet von o körperlichen Gebrechen o materiellem Bewusstsein o materiellen Schwierigkeiten o wenig Prana o schlechter Schwingung • Shiva empfahl Hatha Yoga o arbeiten mit Körper – Krankheiten überwinden o Prana erhöhen – Geist zur Konzentration führen o positive Schwingungen erzeugen – damit andere beeinflussen o gibt Energie für alles – es gibt viel zu tun im Kali Yuga o Mensch kann über Hatha Yoga zur Selbstverwirklichung kommen • Shiva machte 8.400.000 Asanas vor o Parvati schlief ein o Shiva meinte, die nächste Gelegenheit, Hatha Yoga zu verbreiten, wäre dann im nächsten Kali Yuga in 4.320.000 Jahren o im Meer sah Shiva mit seinem 3. Auge einen Fisch, der in seinem früheren Leben ein großer Meister mit fotografischem Gedächtnis war o dieser Fisch, Matsyendra, hörte zu, als Shiva alles über Hatha Yoga zeigte o er wurde von Shiva in ein menschliches Wesen umgewandelt (S.27, Vers 28 - Matsyendrasana)
- Hatha ist Sonne und Mond • Prana und Apana • praktischer Weg, um den Geist durch Kontrolle von Prana zu kontrollieren • Gedankenwellen (vrittis) kommen zur Ruhe durch Harmonisierung von Prana und Apana • Gleichgewicht von rechter und linker Gehirnhälfte im Samadhizustand
Vers 2
- Lehrer grüssen, denn Gott lässt durch ihn die Lehre Gestalt annehmen - Zweck ist, sich vorzubereiten auf Raja Yoga (Kontrolle der Gedankenwellen) und nicht Erlangen von Siddhis • Voraussetzung zur Geistkontrolle ist Meditation, Sinnesbeherrschung, Festigkeit des Körpers für Sitzhaltung • alles was sich bewegt, bewegt sich durch Prana • wenn man das feinstoffliche Prana beherrscht, beherrscht man den Geist - man kann also • Pranakräfte über den Geist bewegen • Gedanken beherrschen über Kontrolle des Pranas - kosmisches Gesetz: dort wo der Gedanke ist, da ist die Energie
Vers 3
- für diejenigen, die unfähig sind, ihre Gedanken zu kontrollieren - physischer Atem – Prana – Gedanke - kann unabhängig von religiösen Überzeugungen und Streitigkeiten praktiziert werden und führt zu Erfahrungen
Vers 4
- Guru Parampara - Wissen kommt nicht von irgendwo her – Milch kommt nur vom Euter einer Kuh - Wissen kann man nur über die Verbindung Guru-Schüler bekommen - Meister konnten Prana in die Sushumna leiten, haben dadurch Zeit und Raum überwunden und Siddhis erlangt - ein Wesen, dessen Energie sich durch Sushumna bewegt, wird Siddha genannt
Vers 10
- drei Leiden • körperlich und geistig • planetare Einflüsse • Naturgewalten und Tiere - Hatha Yoga bildet die Basis der Praxis - Geschichte von Devas, Asuras, Milchozean, Schildkröte, Nektar der Unsterblichkeit
Vers 11
- nicht alles wird preisgegeben - die wichtigsten Vorgänge sollten direkt vom Guru gelernt werden, sonst kann das zu Schaden führen - keine gedankenlose Verbreitung, da kein Verständnis dafür
Vers 12-14
- beschrieben wird, wie der Yogi lebt und praktiziert - friedliche Umgebung, ethische Regierung, sattwige Nahrung, keine wilden Tiere oder Moskitos - Notwendigkeit eines Gurus, der Samskaras aus vergangenen Leben weckt
Vers 15-16 Hindernisse und Hinweise
Vers 17-18 Yamas und Niyamas
Vers 19
- „Asanas werden an erster Stelle abgehandelt, weil sie die erste Stufe von Hatha Yoga bilden.“ - „So sollte man Asanas ausführen, dass sie einen stark, frei von Beschwerden und leichtgliedrig machen.“
Vers 20-23 Sitzstellungen
Vers 29-30 Paschimothanasana
Vers 31-32 Mayurasana
Vers 33 Savasana
Vers 34 alle 8.400.000 Asanas stehen in diesem kleinen Buch
Vers 38 verschiedene Bezeichnungen
Vers 55-57 Ausblick auf weitere Praxis
Vers 58-63 maßvolle Ernährung
Vers 64-66
- Siddhas und Erreichen von Siddhis - Abschluss „Unermüdliches Praktizieren ist das Geheimnis des Erfolgs…“
Vers 67
- solange Üben, bis man Raja Yoga erreicht hat - Swami Sivananda hat durchaus bis ins hohe Alter Asanas und Pranayama praktiziert, auch als er schon selbstverwirklicht war
Siehe auch
Literatur
Seminare
Yogalehrer Ausbildung
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