Seitbeugen
Seitbeugen sind im Yoga eine Gruppe von Asanas, bei denen man sich zur Seite beugt. Seitbeugen dehnen eine Seite - und komprimieren die andere. Seitbeugen sind gut für die Flexibilität der Wirbelsäule. Sie halten die Zwischengelenke flexibel, aktivieren die Bandscheiben, dehnen die kleinen Muskeln entlang der Wirbelsäule. Seitbeugen sind sehr gut für die Flexibilität der Hüften und der Schultern. Seitbeugen aktivieren die Energiekanäle seitlich am Körper und verhindern so Energieblockaden.
Arten von Seitbeugen
Es gibt Seitbeugen im Stehen, im Knien, im Sitzen und im Liegen. Seitbeugen im Stehen sind die vollständigsten Seitbeugen. Hier werden typischerweise nicht nur die Rippen gedehnt, sondern auch die Schultern, die breiten Rückenmuskeln (Latissimus Dorsi), die Hüftgelenke sowie die seitlichen Oberschenkelmuskeln. Bei Seitbeugen im Knien ist typischerweise keine Hüftdehnung dabei. Ähnlich verhält es sich mit den Seitbeugehaltungen im Sitzen. Seitliche Dehnhaltungen im Liegen sind hauptsächlich entspannend.
Wirkung von Seitbeugen
Die seitliche dehnenden Yoga Posen haben Wirkung auf verschiedenen Ebenen:
- Flexibilität der Muskeln: Insbesondere der Latissimus Dorsi (breiter Rückenmuskel) wird stark gedehnt, z.T. auch manche Gesäßmuskeln, Schultermuskeln, Hüftmuskeln, seitliche Oberschenkelmuskeln
- Training der Faszien: Die Faszien der Laterallinie werden gut gedehnt - was Schmerzen vermeidet. Gerade wenn die Faszien der Laterallinie verklebt, verkümmert, kann das zu Gelenkschmerzen in Schulter und Hüfte führen. Auch das seitliche Längsband entlang der Wirbelsäule wird gedehnt - was den Bandscheiben gut tut.
- Gleichgewichtssinn: Manche der seitlich gebeugten Yogahaltungen entwickeln Gleichgewicht und Koordination
- Massage der Bauchorgane: Gerade Dickdarm und Nieren bekommen eine gute Massage - letztlich aber alle Bauchorgane
- Dehnung der Rippen: Dadurch dass die Rippen seitlich gedehnt werden, bekommen Herz und Lungen mehr Platz. Kurzatmigkeit und Herzinsuffizienz kann so vorgebeugt werden
Ausführung von Seitbeugen
Im Yoga Vidya Stil werden Seitbeugen aus den Grundstellungen heraus geübt: Zu nahezu jedem Asana gibt es eine Variation, bei der man sich zur Seite beugt. Als Grundstellung gibt es Trikonasana, das Dreieck, als letzte der 12 Grundstellungen.
Typischerweise geht man mit der Ausatmung in die Seitbeuge. Dann hält man die Stellung ein paar Atemzüge, richtet sich beim Einatmen auf, und kommt zur anderen Seite beim Ausatmen. Seitbeugen werden typischerweise nicht solange gehalten wie Vorwärstbeugen, Drehhaltungen und Umkehrstellungen.
Siehe auch
Gruppen von Asanas: