Kalkutta
Kalkutta und Kolkata (Bengali: কলকাতা und কোলকাতা kolkātā) ist der Name der Hauptstadt des indischen Bundesstaates Westbengalen. Bis 2001 war in Indien noch die englische Namensvariante Calcutta offiziell gültig. Kalkutta zählte im Jahre 2011 ca. 4.5 Millionen Einwohner. Der Großraum Kalkutta hat sich zum größten Ballungsgebiet Westbengalens und drittgrößten Ballungsraum Indiens entwickelt.
Kalkutta liegt am Fluss Hugli, einem Mündungsarm im westlichen Gangesdelta, etwa km 80 nördlich vom Golf von Bengalen, ca. 50 km westlich der Grenze zu Bangladesh. Der Name der Stadt geht auf ein Fischerdorf am Ostufer des Flusses Hugli namens Kalikata zurück, was soviel wie "das Tor der Kali" bedeutet.
Geschichte
Das Fischerdorf Kalikata wurde erstmals 1495 von einem bengalischen Dichter namens Bipradas Pipilai erwähnt. Im Jahre 1690 errichtete die Britische Ostindien-Kompanie (British East India Company) ihr Hauptquartier in Sutanuti, einem Dorf wenige Kilometer nördlich von Kalikata, und befestigte den Ort im Jahre 1696 mit dem Bau von Fort William. Zusammen mit einem weiteren Dorf namens Gobindapur, südlich von Kalikata gelegen, bildeten diese drei Ortschaften den ursprünglichen Kern der späteren Stadt Kalkutta.
Kalkutta entwickelte sich zur größten Stadt Bengalens, und im Jahre 1773 wurde die Hauptstadt Bengalens von Murshidabad nach Kalkutta verlegt, das im Jahre 1877 zur Hauptstadt der Kronkolonie Indien ausgerufen wurde, deren politisches Oberhaupt nun die englische Königin Victoria unter der Bezeichnung "Kaiserin von Indien" war. Nachdem im Jahre 1911 die Hauptstadt Indiens nach Delhi verlegt wurde, verlor Kalkutta immer mehr an Bedeutung innerhalb des britischen Kolonialreichs.
Mit der indischen Unabhängigkeit im Jahre 1947 und der damit verbundenen Teilung Bengalens in Westbengalen und Ostbengalen, dem späteren Bangladesh, wurde Kalkutta schließlich zur Hauptstadt des indischen Bundesstaates Westbengalen.