Astomi
Im Hinduismus wird gesagt, dass die Astomis sich ernaehrten indem sie an Äpfeln und Blumen rochen. Es handelt sich hierbei um eine alte legendäre Rasse von Menschen, die weder aßen noch tranken. Diese Leute werden in ‚Indica‘ von Megasthenes erwähnt. Er sagt, sie wohnen an der Mündung des Ganges, haben rauhe, haarige Körper ud keinen Mund. Sie trugen Wurzeln, Blumen und Äpfel, um an ihnen zu riechen und sich zu ernähren. Ein unangenehmer Geruch konnte sie sogar töten.
Tatsächlich werden diese Wesen im Hinduismus nicht erwaehnt, sondern von Plinius, der sich auf Megasthenes beruft. Megasthenes reiste in den Himalaya und fand diese Asketen an der Quelle des Ganges, wo es auch Äpfel gibt. Die Lokalisierung an der Mündung des Ganges ist irreführend. Astomos bedeutet nicht mundlos sondern sprachlos, schweigend. Diese sprachlosen Wesen waren von Haaren bedeckt, aßen und tranken nichts. Im alten Indien gab es die asketische Praxis des "Vayu Bhojana", des "Luft-Essens", die im Mahabaratha und in der Bhagavata Purana erwähnt wird. Ein ausführlicher Artikel "The roots of the Astomi and the Monocoli" von Cesar Guarde Paz bestätigt die Interpretation, dass es sich bei den Astomis tatsächlich um schweigende, sich von Luft ernährenden, von Haaren, Erde und Blumen bedeckten Asketen handelte, um "Munis", von "Mauna", Schweigen.
Zur Illustration mögen auch einige Zeilen aus Sri Aurobindos "Savitri" dienen:
- Nameless the austere ascetics without home
- Abandoning speech and motion and desire
- Aloof from creatures sat absorbed, alone,
- Immaculate in tranquil heights of self
- On concentration's luminous voiceless peaks,
- World-naked hermits with their matted hair
- Immobile as the passionless great hills.
Savitri, Book IV, Canto IV
- Unbeschreiblich sind die entsagenden Asketen ohne Heim,
- die der Sprache, der Bewegung und dem Wunsch entsagen,
- die weit entfernt von (anderen) Geschöpfen absorbiert, allein,
- makellos in den stillen Höhen des Selbst ruhen,
- konzentriert in den lichtvollen Gipfeln der Sprachlosigkeit sind.
- Sie sind Einsiedler, die der Welt mit verfilzten Haaren entsagen,
- unbeweglich wie die leidenschaftslosen hohen Berge.