Prama: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Prama''' ([[Sanskrit]]: pramā ''f.'') = Basis, Grundlage; Maß
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=Kernaspekte des Begriffs=
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* Erkenntnistheoretische Bedeutung: In den klassischen Schulen ([[Nyaya]], [[Vaisheshika]], [[Sankhya|Samkhya]], [https://www.yoga-vidya.de/ Vedanta] u. a.) bezeichnet pramā eine erkannte Wahrheit oder gültige Erkenntnis — also ein Erkenntniszustand, der mit dem Gegenstand der Wahrnehmung übereinstimmt und nicht durch [[Täuschung]] oder [[Irrtum]] getrübt ist. Pramā wird gegenüber mithyā (Irrtum, falsche Erkenntnis) abgesetzt.
* Erkenntnistheoretische Bedeutung: In den klassischen Schulen ([[Nyaya]], [[Vaisheshika]], [[Sankhya|Samkhya]], [https://www.yoga-vidya.de/ Vedanta] u. a.) bezeichnet pramā eine erkannte Wahrheit oder gültige Erkenntnis — also ein Erkenntniszustand, der mit dem Gegenstand der Wahrnehmung übereinstimmt und nicht durch [[Täuschung]] oder [[Irrtum]] getrübt ist. Pramā wird gegenüber [[mithya]] (Irrtum, falsche Erkenntnis) abgesetzt.


*  Beziehung zu [[pramana}: Pramā steht in enger Verbindung zu pramāṇa (प्रमाण) — den Mitteln oder Quellen der Erkenntnis (z. B. pratyakṣa Wahrnehmung, anumāna Schlussfolgerung, śabda verbale Offenbarung). Während pramā das Ergebnis (gültige Erkenntnis) bezeichnet, sind pramāṇas die Wege, durch die solche Erkenntnis zustande kommt.
*  Beziehung zu [[pramana}: Pramā steht in enger Verbindung zu pramāṇa (प्रमाण) — den Mitteln oder Quellen der Erkenntnis (z. B. pratyakṣa Wahrnehmung, anumāna Schlussfolgerung, śabda verbale Offenbarung). Während pramā das Ergebnis (gültige Erkenntnis) bezeichnet, sind pramāṇas die Wege, durch die solche Erkenntnis zustande kommt.


*  Ontologische und pragmatische Dimension: Pramā ist nicht nur formale Übereinstimmung mit dem [[Objekt]]; in vielen Systemen wird auch die praktische Konsequenz betont — gültige Erkenntnis ermöglicht richtige Handlungen und führt zu erfolgreichem Eingreifen in die [[Welt]]. Deshalb wird die Legitimität einer Erkenntnis oft über ihre nachweisliche [[Wirksamkeit]] geprüft.
*  Ontologische und pragmatische Dimension: Pramā ist nicht nur formale Übereinstimmung mit dem [[Objekt]]; in vielen Systemen wird auch die praktische Konsequenz betont — gültige Erkenntnis ermöglicht richtige [[Handlung]]en und führt zu erfolgreichem Eingreifen in die [[Welt]]. Deshalb wird die Legitimität einer Erkenntnis oft über ihre nachweisliche [[Wirksamkeit]] geprüft.


*  Semantische Breite: Der Begriff kann je nach Kontext auch „Gewissheit“, „Kenntnis“, „Überzeugung“ oder „Objektivität“ bezeichnen. In mystisch‑religiösen Texten kann pramā sich auf direkte spirituelle Erkenntnis beziehen, die transzendente Wahrheiten offenbart.
*  Semantische Breite: Der Begriff kann je nach Kontext auch „Gewissheit“, „Kenntnis“, „Überzeugung“ oder „Objektivität“ bezeichnen. In mystisch‑[[religiös]]en Texten kann pramā sich auf direkte spirituelle Erkenntnis beziehen, die transzendente Wahrheiten offenbart.


=Siehe auch=
=Siehe auch=

Version vom 16. November 2025, 08:11 Uhr

Prama ist die wahre Erkenntnis

Prama (Sanskrit: pramā f.) = Basis, Grundlage; Maß

Der Sanskrit-Ausdruck pramā (प्रमा) ist ein zentraler Begriff in indischer Erkenntnistheorie (pramāṇavāda) und enger verwandter philosophischer Literatur. Grundsätzlich bedeutet pramā „Wahrheit“, „Gültigkeit“ oder „richtige Erkenntnis“, oft im Sinne von verlässlichem, gültigem Wissen.

Kernaspekte des Begriffs

  • Erkenntnistheoretische Bedeutung: In den klassischen Schulen (Nyaya, Vaisheshika, Samkhya, Vedanta u. a.) bezeichnet pramā eine erkannte Wahrheit oder gültige Erkenntnis — also ein Erkenntniszustand, der mit dem Gegenstand der Wahrnehmung übereinstimmt und nicht durch Täuschung oder Irrtum getrübt ist. Pramā wird gegenüber mithya (Irrtum, falsche Erkenntnis) abgesetzt.
  • Beziehung zu [[pramana}: Pramā steht in enger Verbindung zu pramāṇa (प्रमाण) — den Mitteln oder Quellen der Erkenntnis (z. B. pratyakṣa Wahrnehmung, anumāna Schlussfolgerung, śabda verbale Offenbarung). Während pramā das Ergebnis (gültige Erkenntnis) bezeichnet, sind pramāṇas die Wege, durch die solche Erkenntnis zustande kommt.
  • Ontologische und pragmatische Dimension: Pramā ist nicht nur formale Übereinstimmung mit dem Objekt; in vielen Systemen wird auch die praktische Konsequenz betont — gültige Erkenntnis ermöglicht richtige Handlungen und führt zu erfolgreichem Eingreifen in die Welt. Deshalb wird die Legitimität einer Erkenntnis oft über ihre nachweisliche Wirksamkeit geprüft.
  • Semantische Breite: Der Begriff kann je nach Kontext auch „Gewissheit“, „Kenntnis“, „Überzeugung“ oder „Objektivität“ bezeichnen. In mystisch‑religiösen Texten kann pramā sich auf direkte spirituelle Erkenntnis beziehen, die transzendente Wahrheiten offenbart.

Siehe auch