Feuerritual: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Feuerritual ''' Feuerrituale sind Zeremonien, bei denen Feuer eine wichtige Rolle spielt.
'''Feuerritual ''' Feuerrituale sind Zeremonien, bei denen Feuer eine wichtige Rolle spielt.


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== Feuerritual in verschiedenen Kulturen ==
In den meisten Kulturen gibt es Feuerrituale.


'''Christentum'''
Bei den Christen sind es zum Beispiel Kerzen und wenn man viele Kerzen anzündet ist dies auch ein Feuerritual. Im Advent wird Feuer entzündet – der 1., 2., 3. und 4. Advent mit dann 4 Kerzen. Im Gottesdienst werden Kerzen entzündet. An Weihnachten gibt es den Weihnachtsbaum mit Kerzen, wo Feuer ist. Es gibt bei den Christen auch das Osterfeuer – manche sagen, das käme von den alten Germanen – auch hier wird eben Feuer entzündet.
'''Alte Kulturen'''
In vielen alten Kulturen vom 4. Jahrtausend bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts vor Christus haben Feueropfer eine Rolle gespielt. Als Tieropfer, oder es wurde Getreide dargebracht und in einem Feuer verbrannt, und es gab auch Menschenopfer. All das sind auch Feuerrituale.
'''Yajnas'''
In Indien gab es glücklicherweise irgendwann Mahavira, Buddha und andere, die empfohlen haben, keine Tiere zu opfern. So wurden dann im Hinduismus die Yajnas (die Opfer- und Feuerrituale) angepasst, so dass keine Tiere mehr geopfert wurden. Das Ganze wurde dann durch Mantras und andere Opfergaben ersetzt.
'''Yoga'''
Im Yoga (bei Yoga Vidya, in der Yoga-Vedanta-Tradition) kennen wir die Ausdrücke Havan, Homa, Yajna und Agni Hotra als Feuerrituale. Du findest über all diese Feuerrituale umfangreiche Artikel, auch mit Videos, in denen diese Feuerrituale vorgemacht werden. Hier nur ein paar Worte.
== Aufbau eines Hinduistischen Feuerrituals ==
Wie ist ein indisches, ein hinduistisches Feuerritual aufgebaut?
*1. Singen von OM, Blasen eines Muschelhorns, um in die Gegenwart zu kommen und achtsam zu sein.
*2. Reinigung ('''Achamana'''), zum Beispiel mit Wasser, mit Reinigungsmantras.
*3. '''Tilaka''': Auftragen der drei heiligen Pulver auf das Dritte Auge, als Symbol dass man das Dritte Auge öffnen will, dass man sich mit dem Feuerritual und mit dem Göttlichen verbinden will.
*4. '''Avahana''': Anrufung der göttlichen Gegenwart.
*5. '''Jnana Sankalpa''': Meditation (oder auch Inneres Gebet). Hier wirst du dir bewusst, wofür du das Feuerritual machen willst. Du kannst es einfach als Verehrung Gottes machen, Dankbarkeit für das Göttliche, etwas darbringen für die vielen Gaben, die du bekommen hast. Du kannst es aber auch machen mit Bitte um Kraft für einen Vorsatz, den du umsetzen willst. Du kannst auch etwas verbrennen wollen, etwas loslassen. Und du könntest auch ein Fürbittengebet für jemanden sprechen.
*6. '''Anrufung von Agni''' (die Wesenheit des Feuers). Du entzündest dann das Heilige Feuer mit dem Bija-Mantra des Feuers RAM. Du verbindest dich mit Agni und dem Heiligen Feuer und bittest darum, dass du über dieses Feuer Verbindung zum Göttlichen aufnimmst.
*7. '''Opferung''' (mit Mantra und dem Opferruf SVAHA) in das Heilige Feuer. Du opferst zum Beispiel Kokosnussöl (ich nenne es gerne Kokos-Ghee, denn Ghee heißt ja „flüssiges Fett“), eventuell den einen oder anderen Samen und verbindest dich über das Feuer mit dem Göttlichen. Das Darbringen in das Feuer ist natürlich der längste Teil. Du schaust dabei auch in das Feuer, und manchmal kannst du dabei sehen, dass über dem Feuer sich der Meister manifestiert, dass der Guru oder Gott erscheint, dass Licht erscheint, dass großartige Energien zu dir kommen und durch dich hindurch wirken. Im Feuerritual kann sehr viel geschehen.
*8. '''Verabschiedung von Agni''' (die Wesenheit des Feuers): Du wiederholst Khsama-Mantras, um alles auszugleichen, dann Mangala Charana (Wünsche des Wohlwollens für alle Wesen, überall), Samarpana (Abschlussgaben), und dann schließlich Vandana (Verneigen) und alles loslassen.
So ist in etwa der Ablauf eines Feuerrituals.


==Video Feuerritual ==
==Video Feuerritual ==

Version vom 17. November 2019, 13:57 Uhr

Feuerritual Feuerrituale sind Zeremonien, bei denen Feuer eine wichtige Rolle spielt.

Feuerritual - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Feuerritual in verschiedenen Kulturen

In den meisten Kulturen gibt es Feuerrituale.

Christentum

Bei den Christen sind es zum Beispiel Kerzen und wenn man viele Kerzen anzündet ist dies auch ein Feuerritual. Im Advent wird Feuer entzündet – der 1., 2., 3. und 4. Advent mit dann 4 Kerzen. Im Gottesdienst werden Kerzen entzündet. An Weihnachten gibt es den Weihnachtsbaum mit Kerzen, wo Feuer ist. Es gibt bei den Christen auch das Osterfeuer – manche sagen, das käme von den alten Germanen – auch hier wird eben Feuer entzündet.

Alte Kulturen

In vielen alten Kulturen vom 4. Jahrtausend bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts vor Christus haben Feueropfer eine Rolle gespielt. Als Tieropfer, oder es wurde Getreide dargebracht und in einem Feuer verbrannt, und es gab auch Menschenopfer. All das sind auch Feuerrituale.

Yajnas

In Indien gab es glücklicherweise irgendwann Mahavira, Buddha und andere, die empfohlen haben, keine Tiere zu opfern. So wurden dann im Hinduismus die Yajnas (die Opfer- und Feuerrituale) angepasst, so dass keine Tiere mehr geopfert wurden. Das Ganze wurde dann durch Mantras und andere Opfergaben ersetzt.

Yoga

Im Yoga (bei Yoga Vidya, in der Yoga-Vedanta-Tradition) kennen wir die Ausdrücke Havan, Homa, Yajna und Agni Hotra als Feuerrituale. Du findest über all diese Feuerrituale umfangreiche Artikel, auch mit Videos, in denen diese Feuerrituale vorgemacht werden. Hier nur ein paar Worte.

Aufbau eines Hinduistischen Feuerrituals

Wie ist ein indisches, ein hinduistisches Feuerritual aufgebaut?

  • 1. Singen von OM, Blasen eines Muschelhorns, um in die Gegenwart zu kommen und achtsam zu sein.
  • 2. Reinigung (Achamana), zum Beispiel mit Wasser, mit Reinigungsmantras.
  • 3. Tilaka: Auftragen der drei heiligen Pulver auf das Dritte Auge, als Symbol dass man das Dritte Auge öffnen will, dass man sich mit dem Feuerritual und mit dem Göttlichen verbinden will.
  • 4. Avahana: Anrufung der göttlichen Gegenwart.
  • 5. Jnana Sankalpa: Meditation (oder auch Inneres Gebet). Hier wirst du dir bewusst, wofür du das Feuerritual machen willst. Du kannst es einfach als Verehrung Gottes machen, Dankbarkeit für das Göttliche, etwas darbringen für die vielen Gaben, die du bekommen hast. Du kannst es aber auch machen mit Bitte um Kraft für einen Vorsatz, den du umsetzen willst. Du kannst auch etwas verbrennen wollen, etwas loslassen. Und du könntest auch ein Fürbittengebet für jemanden sprechen.
  • 6. Anrufung von Agni (die Wesenheit des Feuers). Du entzündest dann das Heilige Feuer mit dem Bija-Mantra des Feuers RAM. Du verbindest dich mit Agni und dem Heiligen Feuer und bittest darum, dass du über dieses Feuer Verbindung zum Göttlichen aufnimmst.
  • 7. Opferung (mit Mantra und dem Opferruf SVAHA) in das Heilige Feuer. Du opferst zum Beispiel Kokosnussöl (ich nenne es gerne Kokos-Ghee, denn Ghee heißt ja „flüssiges Fett“), eventuell den einen oder anderen Samen und verbindest dich über das Feuer mit dem Göttlichen. Das Darbringen in das Feuer ist natürlich der längste Teil. Du schaust dabei auch in das Feuer, und manchmal kannst du dabei sehen, dass über dem Feuer sich der Meister manifestiert, dass der Guru oder Gott erscheint, dass Licht erscheint, dass großartige Energien zu dir kommen und durch dich hindurch wirken. Im Feuerritual kann sehr viel geschehen.
  • 8. Verabschiedung von Agni (die Wesenheit des Feuers): Du wiederholst Khsama-Mantras, um alles auszugleichen, dann Mangala Charana (Wünsche des Wohlwollens für alle Wesen, überall), Samarpana (Abschlussgaben), und dann schließlich Vandana (Verneigen) und alles loslassen.

So ist in etwa der Ablauf eines Feuerrituals.

Video Feuerritual

Videovortrag zum Thema Feuerritual :

Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Seminarleiter zu den Themen Yoga und Meditation.

Feuerritual Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Feuerritual :

<html5media>https://esoterik-podcast.podspot.de/files/Feuerritual.mp3</html5media>

Siehe auch

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