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Die vedischen Schriften sind zum größten Teil überlieferte Offenbarungen an die [[Rishi]]s (Weisen). Sie wurden | Die vedischen Schriften sind zum größten Teil überlieferte Offenbarungen an die [[Rishi]]s (Weisen). Sie wurden lange Zeit nur mündlich überliefert und erst im 5. Jahrhundert nach Christus niedergeschrieben. Lange Zeit waren sie auserwählten Schülern vorbehalten. Ähnlich den [[Mantra]]s werden die vedischen Schriften bis heute in heiligen Ritualen und [[Satsang]]s rezitiert. Bis heute gibt es [[Brahman]]en, die die vedischen Schriften vollständig im Kopf haben. | ||
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Version vom 12. November 2009, 09:44 Uhr
Vedische Schriften
Die Veden (auch: Shrutis (Offenbarungen), abgeleitet von Veda (Sanskrit, m., वेद, veda, wörtl.: "Wissen") gelten als Heilige Schriften. Sie stammen aus der Tradition des Hinduismus und bestehen aus den vier Teilen Rigveda, Samaveda, den weißen und schwarzen Yajurveda und den Atharvaveda. Jede Veda besteht aus vier Teilen: Samhitas (Hymnen), Aranyakas (Erklärungen), Brahmanas (rituelle Erläuterungen) und Upanishaden (philosophische Aussagen/ Weisheiten)
Die vedischen Schriften sind zum größten Teil überlieferte Offenbarungen an die Rishis (Weisen). Sie wurden lange Zeit nur mündlich überliefert und erst im 5. Jahrhundert nach Christus niedergeschrieben. Lange Zeit waren sie auserwählten Schülern vorbehalten. Ähnlich den Mantras werden die vedischen Schriften bis heute in heiligen Ritualen und Satsangs rezitiert. Bis heute gibt es Brahmanen, die die vedischen Schriften vollständig im Kopf haben.
Geschichte
Die Veden enthalten mehrere, nacheinander entstandene Textschichten, die zum Teil miteinander verworben sind und Texte aus anderen Teilen enthalten. Die älteste von ihnen, die Samhitas (Hymnen), entstanden um 1200 bis 900 v.Chr. Zu ihnen gehören
- das Rigveda-Samhita(Rig Veda): enthält 1028 Hymnen in zehn Liederkreisen („Mandalas“), insgesamt über 10.000 Verse
- das Samaveda(saman = "Melodie"): hauptsächlich umgeordnete Verse aus dem Rigveda
- das weiße und schwarze Yajurveda (krishna und shukla): Prosa, hauptsächlich Mantras
- das Atharvaveda: magische Formeln, Hymnen und Mantras.
Rigveda, Samaveda und Yajurveda zusammen bilden trayi vidya, das dreifache Wissen, das später durch das Atharvaveda ergänzt wurde. Um 800 bis 600 v. Chr. entstanden die die Brahmanas (Texte für Opfer- und andere Rituale), darunter die bekanntesten:
- das Aitereya-Brahmana (aus der Rigveda)
- das Shatapatha-Brahmana (aus dem weißen Yajurveda)
und etwas später die Aranyakas (Waldtexte), wie:
- das Kaushitaki-Aranyaka (aus dem Rigveda)
- das Taittiriya-Aranyaka (aus dem schwarzen Yajurveda)
Aus den Jahren 700 bis 500 v. Chr. stammen die Upanishaden (wörtl.: "sich um (den Lehrer) herum setzen"), spirituelle Weisheiten, die im direkten Austausch zwischen Lehrer und Schüler vermittelt wurden. Die Upanischaden gelten als Grundlage für die yogische und hinduistische Philosophie Indiens. Sie enthalten die Lehre von Atman, Brahman, Samsara und Karma. Zu ihnen gehören
- die Aitereya-Upanishad (Rigveda)
- Chandogya-Upanishad (Samaveda)
- Taittiriya-Upanishad (schwarzes Yajurveda)
- Mundaka-Upanishad (Atharvaveda)
Literatur
- Soami Divyanand: Vedamrit - Die Botschaft der Veden. ISBN 3-926696-03-6 (Übersetzung der Veden auf Deutsch, Bd. 1); ISBN 3-926696-13-3 (Bd. 2); ISBN 3-926696-26-5 (Bd. 3)
- Wilfried Huchzermeyer: Die heiligen Schriften Indiens - Geschichte der Sanskrit-Literatur.(edition-sawitri.de) ISBN 3-931172-22-8
- Moritz Winternitz: Geschichte der Indischen Literatur, Leipzig, 1905 - 1922, Vol. I - III. Reprint in englischer Übersetzung: Maurice Winternitz: History of Indian Literatur, Motilal Barnarsidass, Delhi, 1985, Vol I - III
- Sri Aurobindo: Das Geheimnis des Veda, 2. Auflage 1997, Hinder + Deelmann, ISBN 3-873481-65-0
- Lokamanya Bâl Gangâdhar Tilak: Orion ou Recherches sur l'Antiquité des Védas, Milan, Éditions Archè, 1989