Traditionen: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Traditionen ''' in Kultur, Religion, Wissenschaft und auch im Yoga
'''Traditionen ''' in Kultur, Religion, Wissenschaft und auch im Yoga
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Eine Tradition ist eine Richtung, die über die Jahre – und typischerweise über Jahrzehnte und Generationen - immer weiter gegeben wird. Das lateinische Wort „tradere“ heißt „weitergeben“. Wenn etwas weitergegeben wird und Menschen in der gleich verankert sind, dann ist das eben eine Tradition.
Eine Tradition ist eine Richtung, die über die Jahre – und typischerweise über Jahrzehnte und Generationen - immer weiter gegeben wird. Das lateinische Wort „tradere“ heißt „weitergeben“. Wenn etwas weitergegeben wird und Menschen in der gleich verankert sind, dann ist das eben eine Tradition.

Version vom 4. August 2020, 14:05 Uhr

Traditionen in Kultur, Religion, Wissenschaft und auch im Yoga

Traditionen - erläutert vom Yoga Standpunkt aus


Eine Tradition ist eine Richtung, die über die Jahre – und typischerweise über Jahrzehnte und Generationen - immer weiter gegeben wird. Das lateinische Wort „tradere“ heißt „weitergeben“. Wenn etwas weitergegeben wird und Menschen in der gleich verankert sind, dann ist das eben eine Tradition.

• Es gibt Traditionen z.B. im Christentum. Man könnte sagen: Die Katholiken sind eine Tradition im Rahmen des Christentums, die Lutheraner eine andere, die Reformierten in der Tradition von Calvin sind eine weitere usw. Und auch innerhalb der katholischen Kirche gibt es solche, die die Tradition als besonders wichtig ansehen, und anderen ist es wichtig, neue Strömungen aufzugreifen. • So gibt es natürlich auch Familientraditionen. Wenn beispielsweise der Großvater ein Unternehmen gegründet hat, der Vater dort eintritt und der Enkel dann auch. • Es gibt auch Traditionen in dem Sinne, dass Misshandlungen weitergegeben werden, dass auch Aufgaben und bestimmte Charakterzüge weitergegeben werden. Aus der Genetik weiß man sogar, dass bestimmte Gene an- oder ausgeschaltet werden, je nachdem was in der Familientradition angelegt ist. • Es gibt auch Wissenschaftstraditionen. Immer wieder ist es gut, sich zum Einen auf die Tradition zu besinnen, und andererseits zu schauen, dass man auch dem neuesten Stand der Wissenschaft entspricht und alte Zöpfe manchmal auch abschneidet.


Yogatraditionen

Im Yoga spielt die Tradition eine besondere Rolle – und im Yoga spielt auch die Anpassung an die Moderne eine besondere Rolle!

Die Yogameister sind oft stolz darauf, dass sie eine uralte Tradition verkörpern. Es wird manchmal gesagt, dass Yoga älter ist als die Welt. Brahma (der Schöpfer) habe zuerst die Veden geschaffen (und damit das Wissen um die Welt) und auch Yoga geübt, bevor er dann die Welt geschaffen hat – und so soll die Tradition älter sein als die Welt selbst.

Die meisten Yogatraditionen beziehen sich irgendwie auf einen Aspekt Gottes. Einige der großen Yogatraditionen sind z.B.: • Yoga Vedanta Tradition – diese bezieht sich zum Einen auf Shankaracharya, geht aber noch weiter und beginnt irgendwann mit Narayana (mit Vishnu, mit Gott selbst) • Dattatreya-Traditionen – sie beziehen sich auf den Gott Dattatreya • Es gibt reine Shiva-Traditionen, die letztlich mit Shiva beginnen oder mit Parvati. Entweder hat Parvati von Shiva gelernt oder Shiva von Parvati. So gibt es einige tantrische und Shaiva-Traditionen, die sich auf Shiva oder Parvati beziehen.

Unter den modernen Yogatraditionen sind einige besonders wichtig, die ich hier nennen will:

Swami Sivananda Tradition

Swami Sivananda lebte 1887 – 1963. Er war ein Arzt, Sohn eines Brahmanen. In seiner Kindheit lernte er Pujas kennen, in seiner Jugend lernte er Hatha Yoga und Meditation, indische Musik, Kirtan und auch die Schriften. Er emigrierte nach Malaysia und wurde dort schon zu einem spirituellen Lehrer und Wohltäter, der sich in sozialen Werken engagierte. 1923 ging er dann zurück nach Indien, praktizierte intensiv und bildete dann einige Schüler aus, die dann später entweder weiter in seinem Ashram wirkten oder eigene Ashrams gründeten. In der Sivananda Tradition stehen z.B.: • Yoga Vidya (dessen Gründer ich ja bin) • Swami Vishnu-devananda (und damit die Sivananda Yoga Vedanta Zentren) • Satyananda Yoga (und damit die Bihar School of Yoga) • Integral Yoga Insitute • Swami Dayananda und Swami Chinmayananda gehören auch u.a. zu der Sivananda Yoga Tradition • Westliche Lehrer wie André von Lysebeth, Boris Sacharow • auch der BDY wurde letztlich (zumindest mehrheitlich) von Menschen aus der Sivananda Tradition begründet.


Krishnamacharya Tradition

Die zweite der großen Traditionen insbes. im Hatha Yoga ist die Krishnamacharya Tradition, die auch als Mysore School bezeichnet wird. Krishnamacharya hatte einige namhafte Schüler, z.B.: • Pathabi Jois, der den Ashtanga Yoga (Vinyasa) begründet hat – manchmal auch Power Yoga genannt • Desikachar, der manchmal mit dem Vini Yoga in Verbindung gebracht wird • Iyengar, der den Iyengar Yoga populär gemacht hat.

Dies sind die zwei bedeutendsten Yogatraditionen, die auch im modernen Yoga wichtig sind.


Ramakrishna Tradition

Für die gesamte Entwicklung des Yoga in Indien ist auch die RamakrishnaTradition besonders wichtig. Im Hatha Yoga ist sie vielleicht nicht so wichtig ist, aber sie hat die Spiritualität im modernen Hinduismus – und vor allen Dingen im modernen Yoga – stark geprägt.

Ramakrishna war ein großer gottverwirklichter Meister im 19. Jahrhundert. Sein Schüler Swami Vivekananda reiste als vielleicht erster Meister längere Zeit in den Westen (nach Amerika und Europa). Er sprach 1893 auf dem Parlament der Religionen in Chicago, gründete in Amerika die Vedanta Society, errichtete Zentren und Seminarzentren und vieles mehr. Ramakrishna und Swami Vivekananda propagierten die Einheit der Religionen und sagten, dass alle Religionen in ihrer Essenz ähnlich seien. Menschen sollten sich für ihren Glauben nicht bekriegen, sondern sich gegenseitig respektieren. Jeder kann seiner Tradition folgen und sich von anderen Traditionen auch befruchten lassen. Von Swami Vivekananda ist das Konzept überliefert, dass man die verschiedenen Yogawege (Jnana Yoga, Bhakti Yoga, Raja Yoga und Karma Yoga) auch parallel üben kann. Er lehrte, dass es wichtig ist, an sich zu arbeiten, Hingabe zu üben (Bhakti Yoga) und sein Herz zu öffnen, andere Menschen zu lieben und für sie da zu sein (Karma Yoga), seinen Geist kennen zu lernen und an ihm zu arbeiten (Raja Yoga) und die Geheimnisse des Universums zu ergründen und sich zu fragen „Wer bin ich? Was ist die Welt? Was ist Gott?“ (Jnana Yoga). Diese Tradition von Ramakrishna und Vivekananda (die in Indien als Ramakrishna Mission bezeichnet wird und im Westen als Vedante Society) hat letztlich bis heute sehr stark die Yoga-Spiritualität geprägt.

Dies sind jetzt nur einige der Traditionen des Yoga, es gibt natürlich noch jede Menge andere, die auch von großer Bedeutsamkeit sind.


Video Traditionen

Vortragsvideo zum Thema Traditionen :

Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Seminarleiter zu den Themen Yoga und Meditation.

Traditionen Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Traditionen :

<html5media>https://yoga-meditation-kurzvortrag.podspot.de/files/Traditionen.mp3</html5media>

Siehe auch

Weitere interessante Vorträge und Artikel zum Thema

Wenn du dich interessierst für Traditionen, dann hast du vielleicht auch Interesse an Totengebet, Tolerant, Tischgebete, Tragödie, Transformationsrituale, Trauern.

Bhakti Yoga Seminare

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