Shams-e Tabrizi
Shams-e Tabrizi (Persisch: شمس تبریزی Šams-e Tabrīzī) war ein persischer Sufi-Mystiker († 1248) und Lehrer des Mystikers und Sufipoeten Rumi.
Swami Sivananda über Shams-e Tabrizi
Er schreibt in seinem Buch Lives of Saints:
Shams-e Tabrizi lebte vor ungefähr vierhundert Jahren und war ein weiterer Brahma Jnani aus Multan. (Auch Prahlad wurde in Multan geboren und der berühmte Mansoor lebte dort. Außerdem ist dieser Ort berühmt für „G.G.G.G“: Gharmi (Hitze), Gharda (Staub), Ghada (Fakire), und Gorasthan (Grabstätten)).
Ursprünglich war Shams-e Tabrizi ein Hindu Sannyasin, und sein Sannyasin Name war „Puri“. Die Mohammedaner gaben ihm aber den Namen „Shams-e Tabrizi“, um seine Zugehörigkeit zu ihrem Glauben hervorzuheben.
Er machte sich beim damaligen Badshah höchst unbeliebt, weil er immerzu Anal Hauq, Anal Hauq wiederholte.
Eines Tages war er sehr hungrig und jemand schenkte ihm ein Stück rohes Fleisch. Er bat einige seiner Nachbarn um Feuer, um das Fleisch braten zu können. Diese weigerten sich aber, ihm zu helfen, aus Angst, der Badshah würde sie dafür bestrafen. Da hielt Shams-e Tabrizi das Fleisch in seiner Hand, zeigte es der Sonne und befahl: „O, Sonne, komm sofort herunter und brate dieses Stück Fleisch für mich. Ich bin sehr hungrig.“
Sofort kam die Sonne herunter und briet das Fleisch, das Shams-e Tabrizi mit Genuss verzehrte. Die sengenden Strahlen der Sonne begannen allerdings, die Menschen aus Multan samt dem Badshah zu verbrennen. Dieser warf sich voller Angst vor Shams-e Tabrizi nieder und flehte: „Vergib mir, Meister! Bitte lass die Sonne an ihren ursprünglichen Platz zurückgehen, sonst werden wir alle sterben!“ Da befahl Shams-e Tabrizi der Sonne, dorthin zurückzugehen wo sie hergekommen war, und die Sonne gehorchte aufs Wort.
Ein Jnani ist Gott selbst. Er kann durch Satsankalpa alles erreichen. Er ist der König der Könige, obwohl er keine Reichtümer besitzt. Was ist ein läppischer Badshah im Vergleich zu einem Sannyasin, dem Herrscher der Herrscher?
Shams-e Tabrizi wurde einige Jahre später auf Befehl des Badshahs die Haut abgezogen, doch der Weise lachte nur darüber!
Dieser Abschnitt stammt aus dem Buch "Lives of Saints" von Swami Sivananda, Divine Live Society, Sivananda Ashram