Die verschwundene Dienerin
„Die verschwundene Dienerin: Ein Fall für Vish Puri“ von Tarquin Hall, erschienen im Heyne Verlag.
Ein gewaltfreier Kriminalroman mit hohem Unterhaltungswert. Liest sich leicht und lässig, wie ein gut geschriebener Comic. Ein Leckerbissen für jeden Indienfan.
Der Held ist Vish Puri, ein liebenswerter Detektiv, selbstbewusst und symphatisch, mit Begabungen und Schwächen, zu denen er aber steht, wie das Essen von indischem Fast Food und das Löschen aller Beweise dafür, denn „er sollte das nicht“. Wird von seiner Frau nur Dickerchen genannt, und hat eine Mutter, die an Miss Marple erinnert. Seinen Angestellten gibt er heimlich Spitznamen wie Handbremse und Neonröhre. Somit klingt für den westlichen Leser alles vertrauter, als wenn indische Namen benutzt wären.
Das Buch führt durch die verschiedenen Schichten der heutigen indischen Gesellschaft, ohne Verurteilungen oder Scheinheiligkeit, vielmehr mit einer guten Portion trockenen britischen Humor, unwiderstehlich lustig.
Ein Dienstmädchen ist spurlos verschwunden. Alles deutet darauf hin, dass das Mädchen ermordet wurde. Ist ihr Arbeitgeber selber der Täter oder ist er ein Opfer von Verleumdung? Um Licht in den Fall zu bringen wird Vish Puri benötigt.
Das Buch ist eine einzige Lesefreude, zum Entspannen und als kleine Indienpause für zwischendurch sehr zu empfehlen. Gut aufgebaut, toller Spannungsbogen von der ersten Seite an, unterhaltsam, lustig und auch mit wunderbaren kleinen Einblicken im Alltag der heutigen Indien, baut Neugierde auf und hält die Spannung bis zum Schluss.