4 Temperamente
4 Temperamente
Im Altertum und auch im Mittelelter wurde von den 4 Temperamenten gesprochen. Es gibt den Choleriker, den Melancholiker, den Sanguiniker und den Phlegmatiker
4 Aspekte des Menschseins
Man könnte sagen es sind vier Aspekte des Menschenseins, die auch den vier Elementen entsprechen.
Der Choleriker ist der Feurige Typ, der voller Enthusiasmus und Begeisterung ist und der etwas erreichen will und erfolgsorientiert ist. Wenn er nicht bekommt was er will, ist er ärgerlich, cholerisch und kann auch explodieren.
Der Sanguiniker ist der luftige Typ, der Leichte, der auf andere zugeht, der viele Ideen hat, der locker leicht beschwingt ist, der auch öfters in den Wolken hängt.
Der dritte Typ ist der Melancholiker. Der Melancholiker ist eher der wässerige Typ, der leicht traurige, der Wehmütige. Er fließt leicht und ist nah am Wasser gebaut oder auch ohne Weinen das Leid der Welt erkennt und beklagt.
Und dann gibt es noch den Phlegmatiker. Den Phlegmatiker unter den vier Temperamenten kann man gleichsetzen mit dem Erdtemperament. Er hat eine große Ruhe, ist fest und beständig und lässt sich durch nichts beirren, kann auch störrisch sein wie ein Ackergaul.
Diese vier verschiedenen Elemente hängen mit den sogenannten Körpersäften zusammen. Die Vier-Säfte-Lehre hat etwas mit den Temperamenten zu tun. So wird Sanguiniker mit Blut in Verbindung gebracht, Phlegmatiker – Phlegma – mit Schleim, der Melancholiker mit scharzer Galle, und der Choleriker mit roter Galle. Wir finden die vier Elemente in der indischen Astrologie, wo es sie auch in den Tierkreiszeichen gibt. Auch die Planeten sind diesen zugeordnet.
Auch finden wir die vier Temperamente im Ayurveda, da gibt es die drei Doshas.
Der Vata Typ entspricht dem Sanguiniker, der Pitta Typ entspricht dem Choleriker, und dem Kapha Typ entsprechen zwei der Temperamente, der Melancholiker und der Phlegmatiker.
Die vier Temperamente können beschreiben was du bist, aber letztlich, so sagt es die Astrologie, der Mensch hat alle vier Elemente in sich, und er hat alle zwölf Tierkreiszeichen und alle sieben Planeten in sich, und so ist jeder Mensch eine Mischung aus Verschiedenem.
Jeder Mensch kann fröhlich sanguinisch sein oder einmal reizbar cholerisch sein. Jeder Mensch kann einmal melancholisch sein und in das Temperament der Traurigkeit absinken, und Menschen sind auch einmal phlegmatisch so wie – lass mich in Ruhe, das geht mich nichts an.
Also jeder Mensch hat alle vier Elemente in sich, viele Menschen werden feststellen, dass ein Temperament in ihnen überwiegt oder auch ein Temperament in einem bestimmten Kontext überwiegt. Manche stellen vielleicht auch fest, dass sie im Laufe der Jahre einmal das eine Temperament leben und einmal das andere. Es gibt auch die zyklothymen Menschen, die in einer Hochphase eher sanguin sind, und in einer Tiefphase eher phlegmatisch oder melancholisch.
Menschen sind unterschiedlich. Wir sagen im Yoga, mit jedem der Temperamente kannst du Gott verwirklichen.
Der Sanguiniker unter den vier Temperamenten würde diese Locker-Leichtigkeit und Beschwingtheit mit Gott in Verbindung bringen. Der Choleriker unter den vier Temperamenten wird mit Intensität nach Gott streben und sich ärgern wenn er etwas falsches macht. Er will mit Vehemenz nach Gott streben. Der Melancholiker erkennt das Leid der Welt.
Buddha hat gesagt : „Alles Leben isst Leiden“. Damit fühlt sich ein Melancholiker angesprochen. „In dieser Welt ist kein Glück zu finden. Was ein Anfang hat, hat auch ein Ende. Um zum Glück zu kommen durchschaue die Hohlheit der Welt, dann kommst du zum wahren Glück jenseits der Welt“ . Der Sanguiniker würde sagen: „Die Welt ist Ausdruck Gottes und ich freue mich über sie und ich genieße sie“. Und der Phlegmatiker würde sagen: „In der Ruhe liegt die Kraft. Gelassenheit ist wichtig. Shatsampat – die 6 edlen Tugenden der Gelassenheit, die will ich entwickeln“.
Und so kann jeder dieser 4 Temperamente auf seine Weise zu Gott kommen und man muss nicht viel Energie verwenden, um ein Temperament ins andere zu überführen. Die Psychologen streiten ob Charaktereigenschaften oder ob das Temperament sich verändern lässt. Manche sagen ja, aber meist erst durch Umstände und weniger durch persönliches Bemühen. Vielleicht gelingt es durch intensives Bemühen, doch warum will man so viel Kraft aufwenden. Wenn man Melancholiker ist dann kann man das Leid vertiefen, doch wissen, es gibt einen Zustand jenseits des Leidens. Wenn man Sanguiniker ist dann kann man sich über die Schönheit der Welt freuen, sie genießen, und in allem Gott sehen, und das Göttliche überall spüren. So kommst du mit jedem deiner Temperamente zur Erleuchtung.
Video 4 Temperamente
Hier findest du ein Vortragsvideo zum Thema 4 Temperamente :
Autor/Sprecher/Kamera: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya.
4 Temperamente Audio Vortrag
Hier die Audiospur des oberen Videos zu 4 Temperamente :
Siehe auch
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