Traditioneller Yoga

Die Tradition des Yoga wird durch die Meister der jeweiligen Tradition auf ihre Schüler übertragen - und die lehren sie wieder ihren Schülern. Zum Beispiel bei Patanjali ist nicht klar, ob er ein Yogi war, oder ob unter dem Namen viele Yogis das Yoga Sutra verfassten.

Es gibt auch andere Definitionen was Yoga ist: Einheit in der Vielfalt, all eins Sein, sich Zentrieren, das unerreichbare Ziel erreichen, Bewusste Handlung oder von Gott durchdrungen sein u.a. Begriffe.

In der Bhagavad Gita, 6 Kapitel, vor ca. 500 - 2500 Jahren vor Chr. wird Yoga zum ersten Mal namentlich erwähnt: “In unseren Herzen der Geist die Präsenz-Seele wahrnimmt, die Präsenz den Geist erkennt, dieser glückselige Zustand, der vom Verstand erfasst werden kann, "Möge dies den Namen Yoga tragen"“

Yoga ist eins von sechs grundlegenden Systemen aus Indien Mimansa, Vedanta, Samkhya, Yoga, Nyaya, Vaisheshika. Diese werden unter dem Begriff Darshana zusammengefasst. Die Bedeutung Darshana gleicht einem Spiegel, der uns ermöglicht uns darin zu sehen und eine Möglichkeit schafft, mit uns selbst besser auseinander setzen zu können. Das Einflussreichste unter den Systemen ist Yoga. Als eines der eins von sechs Darshana hat Yoga seinen Ursprung in den Veden, den ältesten Schriften in Indien. Wurde aber erst von dem indischen Weisen Patanjali zu einem klassischen Text systematisiert: Dem Yoga Sutra. Es gibt noch zahlreiche andere Schriften über Yoga, aber das Werk von Patanjali - Yoga Sutra ist das Wichtigste.

Wieso?

Weil das Yoga Sutra unseren Geist in den Mittelpunkt stellt und erklärt wie er beschaffen ist und wie wir Einfluss auf unseren Geist nehmen können. Yoga Sutra sortiert die Fähigkeiten unseres Geistes und richtet unseren Geist aus. So ein Vorgehen ist für unser Leben hilfreich und notwendig. Andere Yoga- Übertragungs - Texte sprechen über Gott, Bewusstsein, Befreiung, Wiedergeburt und viele andere Dinge wie Philosophie oder Religion. Das Thema Gott verstehen Menschen oft nicht, das Yoga Sutra gibt hier einen tiefen und offenen Einblick und erwähnt die Idee von Gott, lehnt diese weder ab, noch wird sie einem aufgedrängt. Aber die Fragen über die Beschaffenheit des Geistes sind jedoch universelle Fragen, da das Yoga-Sutra diese in den Mittelpunkt stellt, ist der Weg des Yoga durch die Tradition des Yoga für jeden Menschen möglich.

Die acht Glieder des Yoga Sutra :

Yama - Das richtige Verhalten gegen über der Natur und anderen Menschen Niyama - Der Umgang mit der eigenen alltäglichen Energie Asana - Der Umgang mit dem eigenen Körper Pranayama - Der Umgang mit der Atemenergie Pratyahara - Der Umgang mit den Körpersinnen Dharana - Der Umgang mit der Wahrnehmung " Geist" Dhyana - Der Umgang mit dem Bewusstsein "Präsenz, Purusha" und Samadhi - Das Erkennen der Zusammenhänge in der Gegenwart "Jetzt"

Konzepte des Yoga Sutra :

Ahimsa bedeutet keine Gewalt, wir wählen den Weg der Gewaltlosigkeit, wir lassen uns nicht ein auf etwas, was anderen oder uns selbst schadet. Ahimsa ist das oberste der fünf yamas und ihm ordnen und fügen sich die folgenden yamas an - satya, asteya, brahmacarya und aparigraha.

Eine Idee des Yoga Sutra ist Avidya, wörtlich: "Wissen das kein richtiges Wissen ist". Wieso bekommen wir immer wieder Schwierigkeiten im Leben und wie können wir sie lösen? Avidya entsteht aus falscher Wahrnehmung und Ansichten, die wir uns von anderen oder uns selbst angeeignet haben. Wenn wir etwas für richtig halten und danach handeln, bis wir feststellen das es doch nicht das Richtige war. Dann können wir erkennen, wieso wir diese Probleme haben und können sie lösen.

Wir müssen Avidya an seinen vier Gefühls-Schleiern und intellektuellen Schleiern erkennen: 1) asmita = Selbstbehauptung 2) raga = Gier/ Habsucht 3) dvesha = Ablehnung, Hass oder Wut 4) abhinivesha = Angst.

Das Ergebnis dieser Aktivitäten von Avidya ist ein Gefühl von nicht Glücklichsein, Unzufriedenheit, Verzweiflung oder Angst. Yoga beschränkt Avidya, damit sich wahres Verstehen durchsetzen kann. Nur durch das Durchbrechen dieser Schleier ist eine klare Sicht auf das Leben und das Höchste möglich.

Ein andere Idee des Yoga Sutra ist Parinama-vada, wörtlich: "Wandel". Alles, was wir sehen, erfahren, empfinden, träumen, Avidya, Vorstellungen und Phantasien sind real. Aber die sind ständig im Fluss und wandeln sich ständig. Das einzige was Präsenz - Purusha, Seele - besitzt, ist der ständige Wandel. Aus seiner Mitte heraus können wir sehen, hier ist die Kraft unserer Wahrnehmung, aus der wir sehen können, wie die Dinge sind.

Grundsätzliche Themen sind Abhyasa, Yogapraxis, Disziplin, mitfühlendes dranbleiben und Vairagya – Hingabe, Gelassenheit.

Entstanden aus von Büchern Desikachar, Sivananda, Sriram, Cornelia Novak und Seminare von SriRam und Sukadev.

Tri Ratna Dharmadhatu