Madhyama: Unterschied zwischen den Versionen

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1. '''Madhyama''' ([[Sanskrit]]: मध्यम madhyama ''adj.'', ''m.'' u. ''n.'') mittel, mittlerer, mittelmäßig; von mittlerer Beschaffenheit, Stärke, Größe usw.; zwischen zwei feindlichen Parteien stehend, unbeteiligt, neutral; Leibesmitte, Taille.
1. '''Madhyama''' ([[Sanskrit]]: मध्यम madhyama ''adj.'', ''m.'' u. ''n.'') mittel, mittlerer, mittelmäßig; von mittlerer Beschaffenheit, Stärke, Größe usw.; zwischen zwei feindlichen Parteien stehend, unbeteiligt, neutral; Leibesmitte, Taille.


2. '''Madhyama''' ([[Sanskrit]]: मध्यमा madhyamā ''f.'') Mittelfinger; die mittlere Stufe in der Manifestation des Wortes bzw. der Sprache ([[Vach]]); die gedankliche Ebene der Sprache, die dem Aussprechen vorausgeht; eine der vier Stufen des Wortes.
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2. '''Madhyama''' ([[Sanskrit]]: मध्यमा madhyamā ''f.'') Mittelfinger; die mittlere Stufe in der [[Manifestation]] des Wortes bzw. der [[Sprache]] ([[Vach]]); die gedankliche [[Ebene]] der Sprache, die dem Aussprechen vorausgeht; eine der vier Stufen des Wortes.


3. '''Madhyama''' (Sanskrit) ein Ton ([[Svara]]) der Oktave in der klassischen indischen [[Musik]]
3. '''Madhyama''' (Sanskrit) ein Ton ([[Svara]]) der Oktave in der klassischen indischen [[Musik]]
==Sukadev über Madhyama==
'''Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Madhyama'''
Madhyama – mittel, mittelmäßig – kann positive wie auch negative Konnotationen haben. Manchmal heißt es, man soll den Mittelweg gehen, also den Madhyama [[Marga]], den mittleren [[Weg]]. Krishna empfiehlt es beispielsweise in der [[Bhagavad Gita]] im sechsten Kapitel. Er sagt, [[Yoga]] ist nicht für den, der zu viel schläft, auch nicht für den, der zu viel wacht. Yoga ist nicht für den, der zu viel isst, aber auch nicht für den, der zu wenig isst, nicht für jemanden, der sich zu viel ausruht, aber auch nicht für den, der sich überhaupt nicht ausruht. In vielerlei Hinsicht ist so der mittlere Weg etwas Gutes.
In anderer Hinsicht ist aber der mittlere Weg nicht so gut. [[Patanjali]] sagt im [[Yoga Sutra]], dass die [[Selbstverwirklichung]] schnell kommt für den, dessen Streben intensiv ist. Das Streben nach der höchsten [[Verwirklichung]] kann sanft, mittelmäßig – Madhyama, und intensiv sein. Mittelmäßiges Streben führt dich langsam hin. Wenn du schnell zu [[Gott]] kommen willst, dann musst du intensiv streben. Letztlich auch das ganze Spießbürgertum, gegen das sich auch schon Hermann Hesse und [[Nietzsche]] und viele andere gewandt haben, ist so ein Mittelweg, so lauwarm, wie es auch dann heißt, also, weder so richtig in die eine noch in die andere Richtung. Es ist so eine Art mittleres [[Gefühl]].
Auch die Romantiker, also die [[Philosoph]]en, Dichter, Musiker um 1800 bis 1830, wollten nicht nur etwas Mittelmäßiges haben, nicht irgendwo an etwas hängenbleiben, sondern man will etwas intensiver erleben. Letztlich brauchst du die Mischung aus mittlerem Weg und Intensität. In mancher Hinsicht sei intensiv und in anderer Hinsicht gehe den mittleren Weg. Und in manchen Dingen ist es auch gut, einfach sanft zu sein. So ist das Geschick des spirituellen Weges in mancherlei Richtung, Madhyama zu gehen, Mittelweg, manche Sachen so ein bisschen zu machen.
Aber was dich wirklich voranbringt, ist die Intensität des Strebens. Vermutlich, wenn du diese Sendung hörst und bis jetzt auch noch weiter gehört hast, gehörst du zu den spirituellen Aspiranten, die schon länger dabei sind, denn einfach Sanskrit-Begriffen zuzuhören, ist ja jetzt für den Anfänger nicht die allerfaszinierendste Tätigkeit. Da möchte ich dir nochmal sagen, es ist wichtig, nicht nur mittelmäßig zu streben, sondern strebe wirklich intensiv. Mache deine Praxis intensiv, bleibe nicht im Mittelmaß hängen, werde intensiv strebend, immer wieder von neuem.


==Siehe auch==   
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*[[Sargam]]
*[[Sargam]]
*[[Madhyamasvara]]
*[[Madhyamasvara]]
== Weblinks ==
* [https://www.yoga-vidya.de/ Offizielle Homepage von Yoga Vidya, Möglichkeit zur Mantra-Weihe und spirituellen Namensgebung]
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Version vom 20. Oktober 2014, 09:04 Uhr

1. Madhyama (Sanskrit: मध्यम madhyama adj., m. u. n.) mittel, mittlerer, mittelmäßig; von mittlerer Beschaffenheit, Stärke, Größe usw.; zwischen zwei feindlichen Parteien stehend, unbeteiligt, neutral; Leibesmitte, Taille.

Guru-schueler.jpg

2. Madhyama (Sanskrit: मध्यमा madhyamā f.) Mittelfinger; die mittlere Stufe in der Manifestation des Wortes bzw. der Sprache (Vach); die gedankliche Ebene der Sprache, die dem Aussprechen vorausgeht; eine der vier Stufen des Wortes.

3. Madhyama (Sanskrit) ein Ton (Svara) der Oktave in der klassischen indischen Musik

Sukadev über Madhyama

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Madhyama

Madhyama – mittel, mittelmäßig – kann positive wie auch negative Konnotationen haben. Manchmal heißt es, man soll den Mittelweg gehen, also den Madhyama Marga, den mittleren Weg. Krishna empfiehlt es beispielsweise in der Bhagavad Gita im sechsten Kapitel. Er sagt, Yoga ist nicht für den, der zu viel schläft, auch nicht für den, der zu viel wacht. Yoga ist nicht für den, der zu viel isst, aber auch nicht für den, der zu wenig isst, nicht für jemanden, der sich zu viel ausruht, aber auch nicht für den, der sich überhaupt nicht ausruht. In vielerlei Hinsicht ist so der mittlere Weg etwas Gutes.

In anderer Hinsicht ist aber der mittlere Weg nicht so gut. Patanjali sagt im Yoga Sutra, dass die Selbstverwirklichung schnell kommt für den, dessen Streben intensiv ist. Das Streben nach der höchsten Verwirklichung kann sanft, mittelmäßig – Madhyama, und intensiv sein. Mittelmäßiges Streben führt dich langsam hin. Wenn du schnell zu Gott kommen willst, dann musst du intensiv streben. Letztlich auch das ganze Spießbürgertum, gegen das sich auch schon Hermann Hesse und Nietzsche und viele andere gewandt haben, ist so ein Mittelweg, so lauwarm, wie es auch dann heißt, also, weder so richtig in die eine noch in die andere Richtung. Es ist so eine Art mittleres Gefühl.

Auch die Romantiker, also die Philosophen, Dichter, Musiker um 1800 bis 1830, wollten nicht nur etwas Mittelmäßiges haben, nicht irgendwo an etwas hängenbleiben, sondern man will etwas intensiver erleben. Letztlich brauchst du die Mischung aus mittlerem Weg und Intensität. In mancher Hinsicht sei intensiv und in anderer Hinsicht gehe den mittleren Weg. Und in manchen Dingen ist es auch gut, einfach sanft zu sein. So ist das Geschick des spirituellen Weges in mancherlei Richtung, Madhyama zu gehen, Mittelweg, manche Sachen so ein bisschen zu machen.

Aber was dich wirklich voranbringt, ist die Intensität des Strebens. Vermutlich, wenn du diese Sendung hörst und bis jetzt auch noch weiter gehört hast, gehörst du zu den spirituellen Aspiranten, die schon länger dabei sind, denn einfach Sanskrit-Begriffen zuzuhören, ist ja jetzt für den Anfänger nicht die allerfaszinierendste Tätigkeit. Da möchte ich dir nochmal sagen, es ist wichtig, nicht nur mittelmäßig zu streben, sondern strebe wirklich intensiv. Mache deine Praxis intensiv, bleibe nicht im Mittelmaß hängen, werde intensiv strebend, immer wieder von neuem.

Siehe auch

Weblinks

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