Lukrative Haltungen: Unterschied zwischen den Versionen

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Hier Auszüge aus dem Skript des Beitrags "Lukrative Haltungen" mit den Interview-Teilen mit Sukadev Volker Bretz:
Hier Auszüge aus dem Skript des Beitrags "Lukrative Haltungen" mit den Interview-Teilen mit Sukadev Volker Bretz:
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"...Ich möchte das Yogalehrer ein angesehener Job wird."''


"...Ich möchte das Yogalehrer ein angesehener Job wird."
Das möchte auch der Mann, der in Deutschland wohl am ehesten als Yoga-Millionär gelten könnte. Volker, alias Sukadev Bretz, Gründer und spiritueller Leiter von über 100 deutschen [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] Vidya Schulen. In [[Bad Meinberg]] in einer ehemaligen Kurklinik im Teutoburger Wald betreibt er das größte Yoga-Seminarhaus Europas. Mit 90.000 Übernachtungen pro Jahr. Neben Retreats, also Auszeiten mit Meditation und Übungen, finden hier Aus und Weiterbildungen in Yoga, Ayurveda und Meditation statt.
 
Das möchte auch der Mann, der in Deutschland wohl am ehesten als Yoga-Millionär gelten könnte. Volker, alias Sukadev Bretz, Gründer und spiritueller Leiter von über 100 deutschen [http://www.yoga-vidya.de Yoga] Vidya Schulen. In [[Bad Meinberg]] in einer ehemaligen Kurklinik im Teutoburger Wald betreibt er das größte Yoga-Seminarhaus Europas. Mit 90.000 Übernachtungen pro Jahr. Neben Retreats, also Auszeiten mit Meditation und Übungen, finden hier Aus und Weiterbildungen in Yoga, Ayurveda und Meditation statt.


So auch an diesem Samstag, an dem Bretz zum abendlichen Zusammentreffen – dem Satsang - mehrere Dutzend frischgebacken Yogalehrer verabschiedet
So auch an diesem Samstag, an dem Bretz zum abendlichen Zusammentreffen – dem Satsang - mehrere Dutzend frischgebacken Yogalehrer verabschiedet
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In Bad Meinberg ist Yoga nicht nur ein Kursangebot sondern eine Lebensform. Das war auch Volker Bretz' Vision, nachdem er 1991 seinen indischen [[Yogameister]] verließ und nach Deutschland zurückkehrte.
In Bad Meinberg ist Yoga nicht nur ein Kursangebot sondern eine Lebensform. Das war auch Volker Bretz' Vision, nachdem er 1991 seinen indischen [[Yogameister]] verließ und nach Deutschland zurückkehrte.


"Ich war vorher nach Amerika und Kanada ausgewandert und hatte dann so eine klare Mission: du musst nach Deutschland zurück und dort würde eine große Institution entstehen, eine größere spirituelle Gemeinschaft und das wäre meine Aufgabe. Ich habe das weniger vom Betriebswirtschaftlichen gesehen. Das war die Berufung und habe alles dran gesetzt das umzusetzen."
''"Ich war vorher nach Amerika und Kanada ausgewandert und hatte dann so eine klare Mission: du musst nach Deutschland zurück und dort würde eine große Institution entstehen, eine größere spirituelle Gemeinschaft und das wäre meine Aufgabe. Ich habe das weniger vom Betriebswirtschaftlichen gesehen. Das war die Berufung und habe alles dran gesetzt das umzusetzen."''


Dem ausgebildeten Betriebswirt, Sohn einer deutschen Unternehmerfamilie, der 1992 mit einer kleinen Yoga-Schule in Frankfurt begann, scheint das ökonomische Denken dabei trotzdem nie ganz verloren gegangen zu sein. Die Entwicklungen auf dem deutschen Yogamarkt hat er jedenfalls im Blick.
Dem ausgebildeten Betriebswirt, Sohn einer deutschen Unternehmerfamilie, der 1992 mit einer kleinen Yoga-Schule in Frankfurt begann, scheint das ökonomische Denken dabei trotzdem nie ganz verloren gegangen zu sein. Die Entwicklungen auf dem deutschen Yogamarkt hat er jedenfalls im Blick.


"Yoga ist sicher ein Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Wenn vermutlich drei Million regelmäßig Yogastunden nehmen, dann wird der Umsatz etwa zwei bis drei Milliarden Euro in Deutschland sein - allein mit Unterricht. Dann sind es noch mal ein bis zwei Milliarden Euro wenn man alles andere zusammenrechnet: Kissen, Decken, Matten, Kleidung, Retreats, Ausbildungen etc. So vier bis fünf Milliarden Euro wird der Yoga-Markt in Deutschland sein, was ja schon eine ganze Menge ist. Yoga ist vermutlich die viertpopulärste Sportart in Deutschland - nur Fahrradfahren, Wandern, Schwimmen hat mehr Anhänger als Yoga. Dafür wird Yoga zu wenig zur Kenntnis genommen. Es gibt vermutlich keinen anderen Markt, der so groß ist und zu dem es keine richtige Marktstudie zu gibt."  
''"Yoga ist sicher ein Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Wenn vermutlich drei Million regelmäßig Yogastunden nehmen, dann wird der Umsatz etwa zwei bis drei Milliarden Euro in Deutschland sein - allein mit Unterricht. Dann sind es noch mal ein bis zwei Milliarden Euro wenn man alles andere zusammenrechnet: Kissen, Decken, Matten, Kleidung, Retreats, Ausbildungen etc. So vier bis fünf Milliarden Euro wird der Yoga-Markt in Deutschland sein, was ja schon eine ganze Menge ist. Yoga ist vermutlich die viertpopulärste Sportart in Deutschland - nur Fahrradfahren, Wandern, Schwimmen hat mehr Anhänger als Yoga. Dafür wird Yoga zu wenig zur Kenntnis genommen. Es gibt vermutlich keinen anderen Markt, der so groß ist und zu dem es keine richtige Marktstudie zu gibt."''


Eine gesicherte Information scheint zu sein, dass Yoga Vidya der größte Player auf diesem Markt ist.
Eine gesicherte Information scheint zu sein, dass Yoga Vidya der größte Player auf diesem Markt ist.


"Yoga Vidya hat heute 102 Stadtzentren, vier Yoga-Seminarhäuser. Dann haben wir die so genannten Koop Zentren. So dass man sagen kann, bei Yoga Vidya arbeiten 500 Menschen Vollzeit beschäftigt. In den Yoga Vidya Zentren und Seminarhäusern haben wir jetzt 13.000 Yoga-Lehrer ausgebildet, insgesamt gibt es eine halbe Million Deutsche die nach dem Yoga Vidya Prinzip leben."
''"Yoga Vidya hat heute 102 Stadtzentren, vier Yoga-Seminarhäuser. Dann haben wir die so genannten Koop Zentren. So dass man sagen kann, bei Yoga Vidya arbeiten 500 Menschen Vollzeit beschäftigt. In den Yoga Vidya Zentren und Seminarhäusern haben wir jetzt 13.000 Yoga-Lehrer ausgebildet, insgesamt gibt es eine halbe Million Deutsche die nach dem Yoga Vidya Prinzip leben."''


Rein den Zahlen nach ist Sukadev der erfolgreichste Yoga-Unternehmer Deutschlands – allerdings ist Yoga Vidya kein Unternehmen sonder eher eine Kommune. Beim Finanzamt läuft es als gemeinnütziger Verein auf dem Gebiet der Volksbildung. Die Mitglieder bezeichnen es lieber als Ashram, so wie die klösterlichen Meditationszentren in Indien.
Rein den Zahlen nach ist Sukadev der erfolgreichste Yoga-Unternehmer Deutschlands – allerdings ist Yoga Vidya kein Unternehmen sonder eher eine Kommune. Beim Finanzamt läuft es als gemeinnütziger Verein auf dem Gebiet der Volksbildung. Die Mitglieder bezeichnen es lieber als Ashram, so wie die klösterlichen Meditationszentren in Indien.


===Yoga Vidya darf keinen Profit machen===
===Yoga Vidya darf keinen Profit machen===
"Die Umsätze des gemeinnützigen Vereins werden ja in den Mitgliederversammlungen offen gelegt. Von dem gemeinnützigen Verein selbst dürfte es dieses Jahr vermutlich um die 10 Millionen Euro Umsatz sein. Die meisten der Yoga Vidya Zentren sind Koop Zentren, die selbständig sind, die werden vermutlich auch noch mal sechs bis sieben Millionen Euro Umsatz haben."
''"Die Umsätze des gemeinnützigen Vereins werden ja in den Mitgliederversammlungen offen gelegt. Von dem gemeinnützigen Verein selbst dürfte es dieses Jahr vermutlich um die 10 Millionen Euro Umsatz sein. Die meisten der Yoga Vidya Zentren sind Koop Zentren, die selbständig sind, die werden vermutlich auch noch mal sechs bis sieben Millionen Euro Umsatz haben."''


An den Einnahmen wird aber niemand direkt beteiligt, Yoga Vidya darf keinen Profit machen, sondern muss die Einnahmen für die Ziele des gemeinnützigen Vereins einsetzen – also für die Verbreitung von Yoga. So leben auch die Bewohner des Bad Meinberger [https://www.yoga-vidya.de/seminarhaus-shanti/ Seminarhauses] nicht besonders luxuriös. Mitglieder der [https://www.yoga-vidya.de/gemeinschaft/ Gemeinschaft] erhalten ein Taschengeld von etwa 350 Euro pro Monat, der Verein übernimmt die Sozialversicherung und eine betriebliche Alterssicherung. Kost und Logis im Seminarhaus sind frei.
An den Einnahmen wird aber niemand direkt beteiligt, Yoga Vidya darf keinen Profit machen, sondern muss die Einnahmen für die Ziele des gemeinnützigen Vereins einsetzen – also für die Verbreitung von Yoga. So leben auch die Bewohner des Bad Meinberger [https://www.yoga-vidya.de/seminarhaus-shanti/ Seminarhauses] nicht besonders luxuriös. Mitglieder der [https://www.yoga-vidya.de/gemeinschaft/ Gemeinschaft] erhalten ein Taschengeld von etwa 350 Euro pro Monat, der Verein übernimmt die Sozialversicherung und eine betriebliche Alterssicherung. Kost und Logis im Seminarhaus sind frei.


"Wir meditieren zusammen, wir üben Yoga zusammen, alle Beschlüsse werden demokratisch gefasst. Uns treibt die Überzeugung: Yoga ist etwas sehr Gutes, Yoga hilft [[Mensch]]en mehr zu sich selbst zu kommen."
''"Wir meditieren zusammen, wir üben Yoga zusammen, alle Beschlüsse werden demokratisch gefasst. Uns treibt die Überzeugung: Yoga ist etwas sehr Gutes, Yoga hilft [[Mensch]]en mehr zu sich selbst zu kommen."''


==Quelle==
==Quelle==


* "Lukrative Haltungen" - [http://www.deutschlandradiokultur.de/yoga-lukrative-haltungen.976.de.html?dram:article_id=299524 Skript des Beitrags]
* "Lukrative Haltungen" - [http://www.deutschlandradiokultur.de/yoga-lukrative-haltungen.976.de.html?dram:article_id=299524 Skript des Beitrags]
==Interviews mit Sukadev Bretz==
* [[Ein Leben für den Yoga]] - Zwischen Vision und Wirklichkeit, Evolve Magazin für Bewusstsein und Kultur, Januar 2015
* [[Ashram Westfalen|Ein Ashram in Westfalen]]: Artikel über Yoga Vidya Bad Meinberg, beruhend auf einem Interview mit Sukadev, im Rahmen des Online Magazins "[http://www.stadtaspekte.de/?p=9414 Stadtaspekte]", auch in der Druckausgabe November/Dezember 2014
* [[Lukrative Haltungen]] - Deutschland Radio Kultur Beitrag über Yoga mit Interview mit Sukadev Volker Bretz
* [[Ayurveda Journal Interview mit Sukadev Mai 2014]]
* [[Bhakti Yoga Interview mit Sukadev]], Zeitschrift Yoga Aktuell Mai 2013
* [https://wiki.yoga-vidya.de/Sattvige_Ern%C3%A4hrung#Interview_Sukadev_Volker_Bretz_zum_Thema_Sattvige_Ern.C3.A4hrung Sattvige Ernährung - Interview mit Zeitschrift Yoga Aktuell Februar 2013]
* [[Sukadev Interview Yoga Zeit]] aus dem Jahr 2012
* [[Sukadev Interview Zeitschrift Eve]], Mai 2012
* [[Sukadev Interview Yoga Vidya Journal Frühjahr 2012]]: Entwicklung von Yoga Vidya
* [[Sukadev Interview Wirtschaft und Weiterbildung]], 02 2012
* [[Sukadev Interview Kölner Stadtanzeiger]], Mai 2012: "Sonnengruß statt Kurschatten"
* [http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/stadtanzeiger-artikel-zum Interview mit Sukadev, Stadtanzeiger Horn-Bad Meinberg Juni 2009], aus Anlass des Kaufs der Klinik am Park/Artrium Vita/Projekt Shanti
* [[Invasion der Yogis Radiosendung WDR]] - Radiosendung über Yoga Vidya Bad Meinberg mit Interview mit Sukadev
* [[Sukadev Interview Yoga Aktuell Juni 2009]]
* [[Sukadev Interview Stadtanzeiger Horn-Bad Meinberg September 2008]]
* [https://wiki.yoga-vidya.de/Yoga_und_Christentum#Yoga_und_Christentum_.E2.80.93_Interview_Sukadev_Bretz Yoga und Christentum] Interview in Yoga Aktuell Dezember 2009
* [[Sukadev Interview Yoga Aktuell August 2009 Kundalini Yoga]]
* [[Sukadev Interview Yoga Aktuell Oktober 2007]]: Einige Fragen zu Sukadev, seinem Leben und zu Yoga Vidya
* [[Sukadev Interview Yoga Aktuell September 2005]]: Sivananda Yoga und Yoga Vidya
* [[Sukadev Interview ARD Wunschbox Juli 2001]]: Ein Interview von Sukadev, welches in der ARD erschienen ist im Rahmen der Sendung "Wunschbox"
===Zeitschriftenartikel über Sukadev Volker Bretz===
* [[Königsweg zur Gelassenheit Lesung Lippische Landeszeitung]], Ausgabe 8.5.2014
* [[Zeitschrift Impulse über Sukadev Volker Bretz]], Ausgabe August 2013
* [[Yoga Vidyas dritter Streich - Bad Meinberger Stadtanzeiger]]
* [[Retter im Lotussitz - Welt am Sonntag 29.9.2013]]
[[Kategorie:Zeitschriftenartikel]]
[[Kategorie:Sukadev Bretz]]

Aktuelle Version vom 3. Juni 2018, 12:57 Uhr

Lukrative Haltungen ist der Titel über eine Sendung des Deutschlandradio Kultur am 21.10.2014, zu dem auch Sukadev Volker Bretz zum Thema Yoga als Wirtschaftsfaktor interviewt wurde.

Das Interview mit Sukadev Volker Bretz

Hier Auszüge aus dem Skript des Beitrags "Lukrative Haltungen" mit den Interview-Teilen mit Sukadev Volker Bretz: "...Ich möchte das Yogalehrer ein angesehener Job wird."

Das möchte auch der Mann, der in Deutschland wohl am ehesten als Yoga-Millionär gelten könnte. Volker, alias Sukadev Bretz, Gründer und spiritueller Leiter von über 100 deutschen Yoga Vidya Schulen. In Bad Meinberg in einer ehemaligen Kurklinik im Teutoburger Wald betreibt er das größte Yoga-Seminarhaus Europas. Mit 90.000 Übernachtungen pro Jahr. Neben Retreats, also Auszeiten mit Meditation und Übungen, finden hier Aus und Weiterbildungen in Yoga, Ayurveda und Meditation statt.

So auch an diesem Samstag, an dem Bretz zum abendlichen Zusammentreffen – dem Satsang - mehrere Dutzend frischgebacken Yogalehrer verabschiedet

"Und an diesem Wochenende enden auch wieder mehrere Yogalehrerausbildungen...."

Der 51-jährige Sukadev, weiße Hose, gelbes Hemd und Holzperlenkette um den Hals, thront im Schneidersitz auf einer kleinen Tribüne am Kopf der umgebauten Kurklinikschwimmhalle, führt durch den Abend.

Für die mehreren hundert Menschen vor ihm auf dem Teppichboden endet der Abend mit einem Mantra und geweihtem Obst.

Nicht nur ein Kursangebot sondern eine Lebensform

In Bad Meinberg ist Yoga nicht nur ein Kursangebot sondern eine Lebensform. Das war auch Volker Bretz' Vision, nachdem er 1991 seinen indischen Yogameister verließ und nach Deutschland zurückkehrte.

"Ich war vorher nach Amerika und Kanada ausgewandert und hatte dann so eine klare Mission: du musst nach Deutschland zurück und dort würde eine große Institution entstehen, eine größere spirituelle Gemeinschaft und das wäre meine Aufgabe. Ich habe das weniger vom Betriebswirtschaftlichen gesehen. Das war die Berufung und habe alles dran gesetzt das umzusetzen."

Dem ausgebildeten Betriebswirt, Sohn einer deutschen Unternehmerfamilie, der 1992 mit einer kleinen Yoga-Schule in Frankfurt begann, scheint das ökonomische Denken dabei trotzdem nie ganz verloren gegangen zu sein. Die Entwicklungen auf dem deutschen Yogamarkt hat er jedenfalls im Blick.

"Yoga ist sicher ein Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Wenn vermutlich drei Million regelmäßig Yogastunden nehmen, dann wird der Umsatz etwa zwei bis drei Milliarden Euro in Deutschland sein - allein mit Unterricht. Dann sind es noch mal ein bis zwei Milliarden Euro wenn man alles andere zusammenrechnet: Kissen, Decken, Matten, Kleidung, Retreats, Ausbildungen etc. So vier bis fünf Milliarden Euro wird der Yoga-Markt in Deutschland sein, was ja schon eine ganze Menge ist. Yoga ist vermutlich die viertpopulärste Sportart in Deutschland - nur Fahrradfahren, Wandern, Schwimmen hat mehr Anhänger als Yoga. Dafür wird Yoga zu wenig zur Kenntnis genommen. Es gibt vermutlich keinen anderen Markt, der so groß ist und zu dem es keine richtige Marktstudie zu gibt."

Eine gesicherte Information scheint zu sein, dass Yoga Vidya der größte Player auf diesem Markt ist.

"Yoga Vidya hat heute 102 Stadtzentren, vier Yoga-Seminarhäuser. Dann haben wir die so genannten Koop Zentren. So dass man sagen kann, bei Yoga Vidya arbeiten 500 Menschen Vollzeit beschäftigt. In den Yoga Vidya Zentren und Seminarhäusern haben wir jetzt 13.000 Yoga-Lehrer ausgebildet, insgesamt gibt es eine halbe Million Deutsche die nach dem Yoga Vidya Prinzip leben."

Rein den Zahlen nach ist Sukadev der erfolgreichste Yoga-Unternehmer Deutschlands – allerdings ist Yoga Vidya kein Unternehmen sonder eher eine Kommune. Beim Finanzamt läuft es als gemeinnütziger Verein auf dem Gebiet der Volksbildung. Die Mitglieder bezeichnen es lieber als Ashram, so wie die klösterlichen Meditationszentren in Indien.

Yoga Vidya darf keinen Profit machen

"Die Umsätze des gemeinnützigen Vereins werden ja in den Mitgliederversammlungen offen gelegt. Von dem gemeinnützigen Verein selbst dürfte es dieses Jahr vermutlich um die 10 Millionen Euro Umsatz sein. Die meisten der Yoga Vidya Zentren sind Koop Zentren, die selbständig sind, die werden vermutlich auch noch mal sechs bis sieben Millionen Euro Umsatz haben."

An den Einnahmen wird aber niemand direkt beteiligt, Yoga Vidya darf keinen Profit machen, sondern muss die Einnahmen für die Ziele des gemeinnützigen Vereins einsetzen – also für die Verbreitung von Yoga. So leben auch die Bewohner des Bad Meinberger Seminarhauses nicht besonders luxuriös. Mitglieder der Gemeinschaft erhalten ein Taschengeld von etwa 350 Euro pro Monat, der Verein übernimmt die Sozialversicherung und eine betriebliche Alterssicherung. Kost und Logis im Seminarhaus sind frei.

"Wir meditieren zusammen, wir üben Yoga zusammen, alle Beschlüsse werden demokratisch gefasst. Uns treibt die Überzeugung: Yoga ist etwas sehr Gutes, Yoga hilft Menschen mehr zu sich selbst zu kommen."

Quelle

Interviews mit Sukadev Bretz

Zeitschriftenartikel über Sukadev Volker Bretz