Mantras aus der Bhagavad Gita - Bereitschaft zur Selbsthingabe: Unterschied zwischen den Versionen

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'''[[Mantra]]s aus der [[Bhagavad Gita]] - Bereitschaft zur Selbsthingabe:'''  - [[Swami Sivananda]] hat einige Verse aus der [[Bhagavad Gita]] als [[Mantra]] für [[Japa]] mit einer bestimmten Absicht ausgewählt. Hier sind die Verse 32 und 34 aus Kapitel 9 (9.32. und 9.34.) aus der Bhagavad Gita, die rezitiert werden sollen, um Gott durch Selbsthingabe an Gott zu verwirklichen.  
'''[[Mantra]]s aus der [[Bhagavad Gita]] - Bereitschaft zur Selbsthingabe:'''  - [[Swami Sivananda]] hat einige Verse aus der [[Bhagavad Gita]] als [[Mantra]] für [[Japa]] mit einer bestimmten Absicht ausgewählt. Hier sind die Verse 32 und 34 aus Kapitel 9 (9.32. und 9.34.) aus der Bhagavad Gita, die rezitiert werden sollen, um Gott durch [[Selbsthingabe]] an [[Gott]] zu verwirklichen.  


==Vers 32 des 9. Kapitels der [[Bhagavad Gita]] in [[IAST]] und in [[Devanagari]] Schrift:==
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Chandalas, Kastenlose, sind in Sünde geboren.  Frauen und [[Shudras]] sind durch soziale Regeln vom Studium der Veden ausgeschlossen.  Es ist also Hingabe erforderlich.  Es bedaf keiner Familientradition.  Der Elefant [[Gajendra]] dachte mit Hingebung an Mich und kam zu Mir, obwohl er ein Tier war.  Die Niedrigsten der Niedrigen und die Gemeinsten der Gemeinen können Mich erreichen, wenn sie Vertrauen und Hingabe haben, wenn sie Meinen Namen singen und wiederholen, und wenn sie immer an Mich und nicht an weltliche Dinge denken.
[[Chandala]]s, Kastenlose, sind in [[Sünde]] geboren.  Frauen und [[Shudras]] sind durch soziale Regeln vom Studium der Veden ausgeschlossen.  Es ist also [[Hingabe]] erforderlich.  Es bedarf keiner Familientradition.  Der Elefant [[Gajendra]] dachte mit Hingebung an Mich und kam zu Mir, obwohl er ein Tier war.  Die Niedrigsten der Niedrigen und die Gemeinsten der Gemeinen können Mich erreichen, wenn sie Vertrauen und Hingabe haben, wenn sie Meinen Namen singen und wiederholen, und wenn sie immer an Mich und nicht an weltliche Dinge denken.
[[Prahlada]] war ein Dämon und doch erzwang seine Frömmigkeit von Mir, daß Ich als [[Narasimha]] inkarnierte.  Geburt ist nicht materiell.  Frömmigkeit ist alles.  Die [[Gopis]] erreichten Mich durch ihre [[Hingabe]]. [[Kamsa]] und [[Ravana]] erreichten Mich durch Furcht.  [[Shishupala]] erreichte Mich durch Haß.  [[Narada]], [[Dhruva]], [[Akrura]], [[Shuka]], [[Sanatkumara]] und andere erreichten Mich durch ihre Frömmigkeit.  Nandan, ein Mann aus niederer Kaste, aber ein großer Verehrer von [[Gott]] [[Shiva]], hatte die direkte Schau des Herrn in [[Chidambaram]] in Südindien.  [[Ravidas]], ein Schuster, war sehr fromm.  Im spirituellen Leben, in der Adhyatmischen Sphäre, verschwinden alle Unterschiede von Kaste, Farbe und Glauben mit einem Schlag. [[Shabari]] war eine große Verehrerin Gott [[Rama]]s, obwohl sie eine geborene Bhilni (ein Volksstamm) war.   
[[Prahlada]] war ein Dämon und doch erzwang seine Frömmigkeit von Mir, daß Ich als [[Narasimha]] inkarnierte.  Geburt ist nicht materiell.  Frömmigkeit ist alles.  Die [[Gopis]] erreichten Mich durch ihre [[Hingabe]]. [[Kamsa]] und [[Ravana]] erreichten Mich durch Furcht.  [[Shishupala]] erreichte Mich durch Haß.  [[Narada]], [[Dhruva]], [[Akrura]], [[Shuka]], [[Sanatkumara]] und andere erreichten Mich durch ihre Frömmigkeit.  Nandan, ein Mann aus niederer Kaste, aber ein großer Verehrer von [[Gott]] [[Shiva]], hatte die direkte Schau des Herrn in [[Chidambaram]] in Südindien.  [[Ravidas]], ein Schuster, war sehr fromm.  Im spirituellen Leben, in der Adhyatmischen Sphäre, verschwinden alle Unterschiede von Kaste, Farbe und Glauben mit einem Schlag. [[Shabari]] war eine große Verehrerin Gott [[Rama]]s, obwohl sie eine geborene Bhilni (ein Volksstamm) war.   
Die [[Hindu]] Schriften sind voll von solchen Begebenheiten.  Der Hinduismus beschränkt die Rettung nicht auf irgendeine Gruppe oder einen Teil der Menschheit. Jeder kann [[Gott]] erreichen, wenn er [[Hingabe]] hat.
Die [[Hindu]] Schriften sind voll von solchen Begebenheiten.  Der Hinduismus beschränkt die Rettung nicht auf irgendeine Gruppe oder einen Teil der Menschheit. Jeder kann [[Gott]] erreichen, wenn er [[Hingabe]] hat.


==Video-Link zur Rezitation von Vers 32, Kapitel 9 der [[Bhagavad Gita]] (von 0:06 bis 0:25 Sekunden, danach Erklärung in Hindi):==
==Video-Link zur Rezitation von Vers 32, Kapitel 9 der [[Bhagavad Gita]]:==
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Erfülle deinen Geist mit Mir.  Hefte Kopft, Herz und Hand auf Mich.  Stimme dein Herz auf Mich ein.  Werde zu einem wahren Verehrer.  Ewige [[Wonne]] ist dir sicher.  Wenn du Mich erkannt hast, wirst du den Tod überwinden.  
Erfülle deinen [[Geist]] mit Mir.  Hefte Kopf, Herz und Hand auf Mich.  Stimme dein Herz auf Mich ein.  Werde zu einem wahren Verehrer.  Ewige [[Wonne]] ist dir sicher.  Wenn du Mich erkannt hast, wirst du den [[Tod]] überwinden.  
Das gesamte menschliche Wesen muß vorbehaltlos dem Herrn hingegeben werden. Dann wird sich das ganze Leben auf wunderbare Weise verändern.  Du wirst die Schau Gottes überall haben.  Alle Sorgen und Schmerzen werden verschwinden.  Dein [[Geist]] wird sich mit dem göttlichen [[Bewußtsein]] vereinen.
Das gesamte menschliche Wesen muß vorbehaltlos dem Herrn hingegeben werden. Dann wird sich das ganze Leben auf wunderbare Weise verändern.  Du wirst die Schau Gottes überall haben.  Alle Sorgen und Schmerzen werden verschwinden.  Dein [[Geist]] wird sich mit dem göttlichen [[Bewußtsein]] vereinen.
So wie der Raum im Topf sich mit dem universellen Raum vereint, wenn die begrenzende  Hülle (der Topf) zerbricht, so wie [[Ganges]] und [[Yamuna]] sich mit dem Ozean vereinen und ihren Namen und ihre Gestalt aufgeben, so befreit sich auch der Weise durch die direkte [[Verwirklichung]] des [[Selbst]] von [[Avidya]] und allen begrenzenden Hüllen und wird mit Parabrahman identisch.  
So wie der Raum im Topf sich mit dem universellen Raum vereint, wenn die begrenzende  Hülle (der Topf) zerbricht, so wie [[Ganges]] und [[Yamuna]] sich mit dem Ozean vereinen und ihren Namen und ihre Gestalt aufgeben, so befreit sich auch der Weise durch die direkte [[Verwirklichung]] des [[Selbst]] von [[Avidya]] und allen begrenzenden Hüllen und wird mit Parabrahman identisch.  
Yuktva (yuktvā) bedeutet, den Geist auf den Herrn zu heften, nachdem die Gedanken beständig geworden sind, im Bewußtsein, da? Ich das [[Selbst]] aller Wesen und das höchste Ziel bin.
Yuktva (yuktvā) bedeutet, den Geist auf den Herrn zu heften, nachdem die Gedanken beständig geworden sind, im Bewußtsein, da? Ich das [[Selbst]] aller Wesen und das höchste Ziel bin.


==Video-Link zur Rezitation von Vers 34, Kapitel 9 der [[Bhagavad Gita]] (von 0:06 bis 0:25 Sekunden, danach Erklärung in Hindi):==
==Video-Link zur Rezitation von Vers 34, Kapitel 9 der [[Bhagavad Gita]]:==
(von 0:06 bis 0:25 Sekunden, danach Erklärung in Hindi)
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==Quelle==
==Quelle==
 
*  [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/swami-sivananda/bhagavad-gita-v-swami-sivananda Shrimad Bhagavad Gita] - Text und Erläuterung von [[Swami Sivananda]] (die Übersetzung aus dem Englischen besorgte das Sivananda Yoga Vedanta Zentrum München)
: Shrimad Bhagavad Gita - Text und Erläuterung von [[Swami Sivananda]] (die Übersetzung aus dem Englischen besorgte das Sivananda Yoga Vedanta Zentrum München)
* https://schriften.yoga-vidya.de/bhagavad-gita/?s=09-32&submit=Suche
: https://www.holy-bhagavad-gita.org
* https://schriften.yoga-vidya.de/bhagavad-gita/?s=09-34&submit=Suche
* [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/bhagavad-gita-deutsch Bhagavad Gita mit Erläuterungen von Sukadev Bretz]


==Siehe auch==
==Siehe auch==

Aktuelle Version vom 23. April 2023, 08:55 Uhr

Mantras aus der Bhagavad Gita - Bereitschaft zur Selbsthingabe: - Swami Sivananda hat einige Verse aus der Bhagavad Gita als Mantra für Japa mit einer bestimmten Absicht ausgewählt. Hier sind die Verse 32 und 34 aus Kapitel 9 (9.32. und 9.34.) aus der Bhagavad Gita, die rezitiert werden sollen, um Gott durch Selbsthingabe an Gott zu verwirklichen.

Vers 32 des 9. Kapitels der Bhagavad Gita in IAST und in Devanagari Schrift:

māṃ hi pārtha vyapāśritya ye'pi syu: pāpayonaya: |
striyo vaiśyāstathā śūdrāste'pi yānti parāṃ gatim ||32||
मां हि पार्थ व्यपाश्रित्य येऽपि स्यु: पापयोनय: ।
स्त्रियो वैश्यास्तथा शूद्रास्तेऽपि यान्ति परां गतिम् ॥३२॥

Übersetzung und Erläuterung des Verses 32, Kapitel 9 der Bhagavad Gita:

wörtliche Übersetzung: mām-in Mir; hi-sicherlich; pārtha-Arjuna, der Sohn von Pritha; vyapāśhritya-Zuflucht nehmen; ye-wer; api-auch; syuḥ-mag sein; pāpa yonayaḥ-von niedriger Geburt; striyaḥ-Frauen; vaiśhyāḥ-Händler; tathā-und; śhūdrāḥ-Manuelle Arbeiter; te api-auch sie; yānti-gehen; parām-das Höchste; gatim-Ziel

Übersetzung: Denn wenn sie bei Mir Zuflucht suchen, werden auch die, die vielleicht in Sünde geboren wurden - Frauen, Vaishyas und auch Shudras - das höchste Ziel erreichen.

Erläuterung: Chandalas, Kastenlose, sind in Sünde geboren. Frauen und Shudras sind durch soziale Regeln vom Studium der Veden ausgeschlossen. Es ist also Hingabe erforderlich. Es bedarf keiner Familientradition. Der Elefant Gajendra dachte mit Hingebung an Mich und kam zu Mir, obwohl er ein Tier war. Die Niedrigsten der Niedrigen und die Gemeinsten der Gemeinen können Mich erreichen, wenn sie Vertrauen und Hingabe haben, wenn sie Meinen Namen singen und wiederholen, und wenn sie immer an Mich und nicht an weltliche Dinge denken. Prahlada war ein Dämon und doch erzwang seine Frömmigkeit von Mir, daß Ich als Narasimha inkarnierte. Geburt ist nicht materiell. Frömmigkeit ist alles. Die Gopis erreichten Mich durch ihre Hingabe. Kamsa und Ravana erreichten Mich durch Furcht. Shishupala erreichte Mich durch Haß. Narada, Dhruva, Akrura, Shuka, Sanatkumara und andere erreichten Mich durch ihre Frömmigkeit. Nandan, ein Mann aus niederer Kaste, aber ein großer Verehrer von Gott Shiva, hatte die direkte Schau des Herrn in Chidambaram in Südindien. Ravidas, ein Schuster, war sehr fromm. Im spirituellen Leben, in der Adhyatmischen Sphäre, verschwinden alle Unterschiede von Kaste, Farbe und Glauben mit einem Schlag. Shabari war eine große Verehrerin Gott Ramas, obwohl sie eine geborene Bhilni (ein Volksstamm) war. Die Hindu Schriften sind voll von solchen Begebenheiten. Der Hinduismus beschränkt die Rettung nicht auf irgendeine Gruppe oder einen Teil der Menschheit. Jeder kann Gott erreichen, wenn er Hingabe hat.

Video-Link zur Rezitation von Vers 32, Kapitel 9 der Bhagavad Gita:

(von 0:06 bis 0:25 Sekunden, danach Erklärung in Hindi)

Vers 34 des 9. Kapitels der Bhagavad Gita in IAST und in Devanagari Schrift:

manmanā bhava madbhakto madyājī māṃ namaskuru |
māmevaiṣyasi yuktvaivamātmānaṃ matparāyaṇa: ||34||
मन्मना भव मद्भक्तो मद्याजी मां नमस्कुरु ।
मामेवैष्यसि युक्त्वैवमात्मानं मत्परायण: ॥३४॥

Übersetzung und Erläuterung des Verses 34, Kapitel 9 der Bhagavad Gita:

wörtliche Übersetzung: man-manāḥ - denke immer an Mich; bhava - sei; mat - Mein; bhaktaḥ - Verehrer; mat - Mein; yājī - Verehrer; mām - Mir; namaskuru - erweise Mir Ehrerbietung; mām - Mir; eva-gewiss; eṣhyasi-du wirst kommen; yuktvā-vereinigt mit Mir; evam-damit; ātmānam-dein Geist und Körper; mat-parāyaṇaḥ-haben Mir geweiht

Übersetzung: Hefte deinen Geist auf Mich; sei Mir ergeben; opfere Mir; verneige dich vor Mir; wenn du so gänzlich mit Mir verbunden bist, und Ich dein höchstes Ziel bin, wirst du zu Mir kommen.

Erläuterung: Erfülle deinen Geist mit Mir. Hefte Kopf, Herz und Hand auf Mich. Stimme dein Herz auf Mich ein. Werde zu einem wahren Verehrer. Ewige Wonne ist dir sicher. Wenn du Mich erkannt hast, wirst du den Tod überwinden. Das gesamte menschliche Wesen muß vorbehaltlos dem Herrn hingegeben werden. Dann wird sich das ganze Leben auf wunderbare Weise verändern. Du wirst die Schau Gottes überall haben. Alle Sorgen und Schmerzen werden verschwinden. Dein Geist wird sich mit dem göttlichen Bewußtsein vereinen. So wie der Raum im Topf sich mit dem universellen Raum vereint, wenn die begrenzende Hülle (der Topf) zerbricht, so wie Ganges und Yamuna sich mit dem Ozean vereinen und ihren Namen und ihre Gestalt aufgeben, so befreit sich auch der Weise durch die direkte Verwirklichung des Selbst von Avidya und allen begrenzenden Hüllen und wird mit Parabrahman identisch. Yuktva (yuktvā) bedeutet, den Geist auf den Herrn zu heften, nachdem die Gedanken beständig geworden sind, im Bewußtsein, da? Ich das Selbst aller Wesen und das höchste Ziel bin.

Video-Link zur Rezitation von Vers 34, Kapitel 9 der Bhagavad Gita:

(von 0:06 bis 0:25 Sekunden, danach Erklärung in Hindi)

Quelle

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