Lektionen über die Upanishaden - Kapitel 1 - Einführung in die Upanishaden: Unterschied zwischen den Versionen

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== Kapitel 1 - Einführung in die Upanishaden ==
== Kapitel 1 - Einführung in die Upanishaden ==


Wenn wir die Welt betrachten, haben wir so etwas wie eine erste Sicht der Dinge, und die Unzufriedenheit mit dieser ersten Sicht der Dinge soll die Mutter allen philosophischen Denkens sein. Wenn wir mit den Dingen zufrieden sind, gibt es für uns nichts mehr in dieser Welt zu suchen. Jede Art von Suche, Streben, Unternehmung oder Wunsch zu suchen impliziert, dass wir mit dem bestehenden Zustand der Dinge nicht zufrieden sind. Und wir sind uns durchaus bewusst, dass niemand in dieser Welt mit den vorherrschenden Bedingungen der Dinge vollkommen zufrieden sein kann - weder in der eigenen Person, noch in der Familie, noch in der Gesellschaft außerhalb, noch in irgendetwas anderem, was das betrifft. Der menschliche Geist hat immer die Tendenz, eine Lücke in den Dingen zu entdecken: "Es sollte nicht so sein. Es hätte anders sein müssen." Dies ist eine Unterscheidung, die wir zwischen dem "Ist" und dem "Soll" treffen. Wir können sagen: "Etwas ist so", aber was wir stattdessen ausdrücken, ist: "Etwas hätte so sein sollen" oder "Etwas sollte so sein". Das "Soll" ist etwas, das wir in dieser Welt erwarten; das "Ist" ist das, was wir in dieser Welt tatsächlich vorfinden. Es gibt immer diese Unterscheidung zwischen dem "Ist" und dem "Soll", die wir in uns tragen. Es gibt keine Situation im Leben, in der wir nicht nach einem "Sollen" suchen und mit dem, was "ist", unzufrieden sind. Diese Tendenz des Geistes - diese besondere Vorliebe der menschlichen Psyche, nach dem zu suchen, was nicht sichtbar, wahrnehmbar, greifbar oder erkennbar ist - ist die Saat, die für das philosophische Denken gelegt wurde.
Wenn wir die Welt betrachten, haben wir so etwas wie eine erste Sicht der Dinge, und die Unzufriedenheit mit dieser ersten Sicht der Dinge soll die Mutter allen [[philosophisch]]en Denkens sein. Wenn wir mit den Dingen zufrieden sind, gibt es für uns nichts mehr in dieser Welt zu suchen. Jede Art von Suche, Streben, Unternehmung oder [[Wunsch]] zu suchen impliziert, dass wir mit dem bestehenden Zustand der Dinge nicht zufrieden sind. Und wir sind uns durchaus [[bewusst]], dass niemand in dieser Welt mit den vorherrschenden Bedingungen der Dinge vollkommen zufrieden sein kann - weder in der eigenen Person, noch in der Familie, noch in der Gesellschaft außerhalb, noch in irgendetwas anderem, was das betrifft. Der menschliche [[Geist]] hat immer die Tendenz, eine Lücke in den Dingen zu entdecken: "Es sollte nicht so sein. Es hätte anders sein müssen." Dies ist eine [[Unterscheidung]], die wir zwischen dem "Ist" und dem "Soll" treffen. Wir können sagen: "Etwas ist so", aber was wir stattdessen ausdrücken, ist: "Etwas hätte so sein sollen" oder "Etwas sollte so sein". Das "Soll" ist etwas, das wir in dieser Welt erwarten; das "Ist" ist das, was wir in dieser Welt tatsächlich vorfinden. Es gibt immer diese Unterscheidung zwischen dem "Ist" und dem "Soll", die wir in uns tragen. Es gibt keine Situation im Leben, in der wir nicht nach einem "Sollen" suchen und mit dem, was "ist", unzufrieden sind. Diese Tendenz des Geistes - diese besondere Vorliebe der menschlichen [[Psyche]], nach dem zu suchen, was nicht sichtbar, [[wahrnehmbar]], greifbar oder erkennbar ist - ist die Saat, die für das philosophische Denken gelegt wurde.


[[Philosophie]] ist die Suche nach den höheren [[Werte]]n des Lebens - nicht nach den Werten der Welt, wie sie uns zur Verfügung stehen. Diese Welt der Wahrnehmung ist auch von verschiedenen Werten geprägt. Wir haben soziale Werte, wirtschaftliche Werte, Bildungswerte, künstlerische und ästhetische Werte und so weiter. Keiner dieser Werte kann uns für lange Zeit zufrieden stellen. Für einen kurzen Zeitraum scheint alles in Ordnung zu sein; für einen längeren Zeitraum ist nichts in Ordnung. Nach einiger Zeit wirkt alles schal, fade, abgenutzt und zu nichts mehr zu gebrauchen. Wir werden müde und der Dinge überdrüssig. Wir suchen nach etwas anderem.


Philosophie ist die Suche nach den höheren Werten des Lebens - nicht nach den Werten der Welt, wie sie uns zur
Dieses "Andere", das wir in das Bild unseres [[Bewusstsein]]s bringen, ist der Drang des philosophischen Impulses. Jeder Mensch verspürt das Bedürfnis, etwas zu suchen und zu erkennen, das dem [[Verstand]] noch nicht klar ist; dennoch ist es etwas, das mit einer unwiderstehlichen Kraft ruft. Die Unwiderstehlichkeit dieses Rufs scheint so zwingend und unwiderstehlich zu sein, dass er uns immer in [[Unruhe]] hält. Wir werden feststellen, dass jeder von uns, alle Menschen überall, eine kleine Unruhe im Geist haben. Weder essen wir mit [[Zufriedenheit]], noch schlafen wir mit Zufriedenheit, noch sind wir sicher, wenn wir mit Menschen sprechen. Es fällt uns immer schwer, uns mit den Bedingungen in der Gesellschaft und mit den Menschen und sogar mit der Natur selbst zu arrangieren.
Verfügung stehen. Diese Welt der  


Diese Art von Abenteuer des Geistes, so können wir sagen, lag im Rücken der Alten in Indien, von denen man annimmt, dass sie die Verkünder der großen [[Schriften]] sind, die man die [[Veden]] nennt, insbesondere die so genannten Veda [[Samhita]]s. Die [[Mantras]], die Gedichte oder die große Poesie der Veda Samhitas sind ein überschwänglicher Erguss des menschlichen Geistes in Bezug auf etwas, das für die Sinneswahrnehmung oder sogar für die mentale [[Erkenntnis]] nicht hinreichend erkennbar ist, das aber auf die eine oder andere Weise den Geist des Menschen anruft.


Die Wahrnehmung ist auch von verschiedenen Werten geprägt. Wir haben soziale Werte, wirtschaftliche Werte, Bildungswerte, künstlerische und ästhetische Werte und so weiter. Keiner dieser Werte kann uns für lange Zeit zufrieden stellen. Für einen kurzen Zeitraum scheint alles in Ordnung zu sein; für einen längeren Zeitraum ist nichts in Ordnung. Nach einiger Zeit wirkt alles schal, fade, abgenutzt und zu nichts mehr zu gebrauchen. Wir werden müde und der Dinge überdrüssig. Wir suchen nach etwas anderem.  
Wir beginnen zu [[spüren]], dass es etwas geben muss, das über dieser Welt steht. Das war es, was die großen Dichter und die Weisen der Vedas fühlten. Alles scheint [[vergänglich]], in Bewegung und im Fluss zu sein. Die Natur verändert sich, die menschliche Geschichte verändert sich, unsere eigene geistige und biologische Konstitution verändert sich, sogar das Sonnensystem, der astronomische Aufbau der Dinge verändert sich. Alles ist im [[Wandel]]. Die Wahrnehmung des Wandels ist etwas sehr Wichtiges, das wir berücksichtigen müssen. Woher wissen wir, dass sich die Dinge verändern, dass sie sich bewegen oder vergänglich sind? Es gibt eine logische Besonderheit, eine Bedeutung und eine [[Subtilität]] hinter dieser Fähigkeit unsererseits, den Wandel und den Übergang der Dinge wahrzunehmen. Ein Ding, das sich verändert, kann nicht von sich aus Veränderung wahrnehmen. Die Veränderung kann die Veränderung nicht kennen. Nur das, was sich nicht verändert, kann wissen, dass es eine Veränderung gibt.  


Dies ist ein sehr wichtiger Punkt auf dem Tiefpunkt unseres [[Denken]]s, den wir erkennen müssen. Wenn sich alles verändert, wer ist es dann, der uns sagt, dass sich alles verändert? Verändern wir uns auch mit den Dingen, die sich verändern? Wenn das der Fall ist, woher wissen wir dann, dass sich alle Dinge verändern? Die logische Analyse dieses merkwürdigen analytischen Umstandes sagt uns, dass es etwas in uns gibt, das sich nicht verändert, sonst wüssten wir nicht, dass sich die Dinge verändern.


Dieses "Andere", das wir in das Bild unseres Bewusstseins bringen, ist der Drang des philosophischen Impulses. Jeder Mensch verspürt das Bedürfnis, etwas zu suchen und zu erkennen, das dem Verstand noch nicht klar ist; dennoch ist es etwas, das mit einer unwiderstehlichen Kraft ruft. Die Unwiderstehlichkeit dieses Rufs scheint so zwingend und unwiderstehlich zu sein, dass er uns immer in Unruhe hält. Wir werden feststellen, dass jeder von uns, alle Menschen überall, eine kleine Unruhe im Geist haben. Weder essen wir mit Zufriedenheit, noch schlafen wir mit Zufriedenheit, noch sind wir sicher, wenn wir mit Menschen sprechen. Es fällt uns immer schwer, uns mit den Bedingungen in der Gesellschaft und mit den Menschen und sogar mit der Natur selbst zu arrangieren.  
Wenn man nun - diese oder jene Person - gezwungen scheint, etwas in sich selbst zu erkennen, das sich nicht zu verändern scheint, weil man Veränderungen im Allgemeinen wahrnimmt, müssen wir auch so [[barmherzig]] sein, zu akzeptieren, dass jeder auf der Welt dieses Etwas hat, das sich nicht verändert. Ich habe etwas in mir, das sich nicht verändert, und du hast auch etwas in dir, das sich nicht verändert. Wenn dies der Fall ist, scheint es überall so zu sein. Das bedeutet nicht, dass dieses unveränderliche so genannte Ding nur in einer Person ist, denn alle Personen haben das gleiche Vorrecht, festzustellen, dass etwas Unveränderliches da zu sein scheint, indem sie in einer Sprache sprechen, die nicht an veränderliche Objekte gebunden ist.  


Die Veda-Samhitas, auf die ich mich bezogen habe - die Ergüsse [[spirituell]]er Sucher, [[Weise]]n und [[Meister]] fortgeschrittenen religiösen Denkens und spiritueller [[Vollkommenheit]] - spüren überall die Gegenwart von etwas, das sich nicht verändert. Alle Dinge scheinen in etwas eingebettet zu sein, das sich nicht verändern kann. Das liegt an einer logischen Schlussfolgerung, zu der wir geführt werden - nämlich, dass die [[Wahrnehmung]] von Veränderung nicht möglich wäre, wenn sich alles, auch man selbst, auch der Wahrnehmende von Veränderung, verändert. Die Vergänglichkeit impliziert also einen nicht-vergänglichen Hintergrund der Dinge.


Diese Art von Abenteuer des Geistes, so können wir sagen, lag im Rücken der Alten in Indien, von denen man annimmt, dass sie die Verkünder der großen Schriften sind, die man die Veden nennt, insbesondere die so genannten Veda Samhitas. Die Mantras, die Gedichte oder die große Poesie der Veda Samhitas sind ein überschwänglicher Erguss des menschlichen Geistes in
Man kann sagen, dass das gesamte [[Universum]] der Wahrnehmung, die gesamte [[Schöpfung]], im Grunde genommen an der Wurzel in etwas verwickelt ist, von dem man nicht sagen kann, dass es sich verändert. Dies ist eine anbetungswürdige und höchst lobenswerte Schlussfolgerung, und alles, was anbetungswürdig ist, ist ein verehrungswürdiges Etwas. Diese Meister der Veden und Samhitas erkannten daher eine [[Göttlichkeit]] in allen Dingen. Hinter jedem Phänomen steht ein [[Gott]], was eine andere Art ist, zu sagen, dass hinter jedem vergänglichen Phänomen ein unvergänglicher Hintergrund steht. Die Sonne geht im Osten auf, die Sonne geht im Westen unter; Wolken sammeln sich, regnen und vergehen wieder; die Jahreszeiten wechseln; etwas kommt, etwas geht; wir werden geboren, wir werden alt und wir gehen auch. Alles verändert sich, überall, sogar im riesigen Universum der astronomischen Berechnungen.


Bezug auf etwas, das für die Sinneswahrnehmung oder sogar für die mentale Erkenntnis nicht hinreichend erkennbar ist, das aber auf die eine oder andere Weise den Geist des Menschen anruft.  
Aber all das ist nur ein Hinweis, ein Verweis auf die unerkannte Tatsache, dass es etwas gibt, das ein anbetungswürdiger Hintergrund des Kosmos selbst ist. Und auf wunderbare, majestätische und rührende Weise, so können wir sagen, begannen diese Weisen der Veda Samhitas, überall einen
Gott zu sehen. Es gibt keinen 'Ungott' in dieser Welt, denn jedes Phänomen muss konditioniert sein, oder durch etwas bestimmt sein, das nicht selbst ein Phänomen ist. Selbst die Sonne kann nicht aufgehen und sich sozusagen bewegen, und die Erde kann sich nicht drehen oder um sich selbst kreisen, wenn nicht eine treibende Kraft dahinter steht. Diese treibende Kraft, der Anstoß für die Rotation oder Umdrehung der Erde oder des Sternensystems, kann nicht selbst rotierend oder drehend sein. Es gibt also einen Gott hinter dem Sonnenaufgang, hinter dem Mondaufgang, hinter der Sichtbarkeit der Sterne, hinter den Jahreszeiten, sogar hinter [[Geburt]], [[Tod]], Alterung und allen Übergängen im menschlichen Leben. Die [[Realität]] der Dinge ist das, wonach wir suchen; Unwirklichkeiten ziehen uns nicht an. Das, was sich ständig verändert und sich unserem Verständnis entzieht, kann nicht als real angesehen werden, weil es ständig in etwas anderes übergeht. Wenn wir sagen, dass sich die Dinge verändern, meinen wir eigentlich, dass ein Zustand in einen anderen übergeht; eine Situation weicht einer anderen Situation. Warum sollte das so sein? Woher kommt die Notwendigkeit, dass sich die Dinge verändern und umwandeln? Es gibt auch eine Unzufriedenheit mit allem, was in sich selbst ist. Wir würden uns gerne in etwas anderes verwandeln. Es ist nicht so, dass sich die Dinge nur äußerlich verändern, wir verändern uns auch innerlich. Es gibt eine psychologische Veränderung, zusammen mit einer physischen und natürlichen Veränderung. Die Vergänglichkeit der Dinge - der veränderliche Charakter von allem in der Welt, einschließlich unseres eigenen [[Selbst]] als Wahrnehmende des Wandels - deutet darauf hin, dass wir uns scheinbar auf etwas zubewegen, das im [[gegenwärtig]]en Moment nicht verfügbar ist.  




Wir beginnen zu spüren, dass es etwas geben muss, das über dieser Welt steht. Das war es, was die großen Dichter und die Weisen der Vedas fühlten. Alles scheint vergänglich, in Bewegung und im Fluss zu sein. Die Natur verändert sich, die menschliche Geschichte verändert sich, unsere eigene geistige und biologische Konstitution verändert sich, sogar das Sonnensystem, der astronomische Aufbau der Dinge verändert sich. Alles ist im Wandel. Die Wahrnehmung des Wandels ist etwas sehr Wichtiges, das wir berücksichtigen müssen. Woher wissen wir, dass sich die Dinge verändern, dass sie sich bewegen oder vergänglich sind? Es gibt eine logische Besonderheit, eine Bedeutung und eine Subtilität hinter dieser Fähigkeit unsererseits, den Wandel und den Übergang der Dinge wahrzunehmen. Ein Ding, das sich verändert, kann nicht von sich aus Veränderung wahrnehmen. Die Veränderung kann die Veränderung nicht kennen. Nur das, was sich nicht verändert, kann wissen, dass es eine Veränderung gibt.  
Bewegung geht immer in irgendeine Richtung, und es gibt keine Bewegung ohne Zweck. Es muss also ein Ziel in der Bewegung der Natur geben, sogar in den historischen Veränderungen, die in der menschlichen Gesellschaft und in der Welt als Ganzes stattfinden. Es muss ein Ziel hinter dieser Bewegung stehen. Wenn wir uns bewegen, bewegen wir uns in eine bestimmte Richtung, auf ein bestimmtes Ziel hin. Es muss ein Ziel geben, auf das sich der gesamte Kosmos im Prozess der Evolution zubewegt.  




Dies ist ein sehr wichtiger Punkt auf dem Tiefpunkt unseres Denkens, den wir erkennen müssen. Wenn sich alles verändert, wer ist es dann, der uns sagt, dass sich alles verändert? Verändern wir uns auch mit den Dingen, die sich verändern? Wenn das der Fall ist, woher wissen wir dann, dass sich alle Dinge verändern? Die logische Analyse dieses merkwürdigen analytischen Umstandes sagt uns, dass es etwas in uns gibt, das sich nicht verändert, sonst wüssten wir nicht, dass sich die Dinge verändern.  
Wir alle kennen die als Evolutionsprozess bekannte Lehre, die heutzutage in der modernen Welt im Mittelpunkt steht. Wir haben gehört, dass es einen allmählichen Aufstieg der Lebensorganismen vom materiellen Zustand der unbelebten Existenz über den pflanzlichen oder vegetabilen Zustand bis hin zum tierischen Zustand des Instinkts und zur menschlichen Ebene gibt. Wenn die Evolution beim Menschen stehen geblieben wäre, würde der Mensch nicht mehr nach etwas anderem fragen. Wir wären als menschliche Wesen vollkommen zufrieden.  




Wenn man nun - diese oder jene Person - gezwungen scheint, etwas in sich selbst zu erkennen, das sich nicht zu verändern scheint, weil man Veränderungen im Allgemeinen wahrnimmt,  
Der Mensch ist nicht die Vollkommenheit der Dinge. Auch wenn oft gesagt wird, dass wir den Gipfel der Evolution erreicht haben, haben wir diesen Zustand nicht erreicht. So wie es Unzufriedenheit mit den unteren Stufen gab - wie dem Tier usw., aus dem die obere Stufe der menschlichen Psyche, der menschliche Verstand, hervorging - scheint es auch einen höheren Zustand als die menschliche Stufe zu geben, mit dem aber niemand in dieser Welt unzufrieden wäre. In dieser Welt ist alles in Ordnung. Wie ich eingangs sagte, gibt es eine


müssen wir auch so barmherzig sein, zu akzeptieren, dass jeder auf der Welt dieses Etwas hat, das sich nicht verändert. Ich habe etwas in mir, das sich nicht verändert, und du hast auch etwas in dir, das sich nicht verändert. Wenn dies der Fall ist, ist es
Unzufriedenheit mit allem auf der menschlichen Ebene. Das bedeutet, dass wir auch auf einen höheren Zustand hinwachsen.  


scheint überall zu sein. Das bedeutet nicht, dass dieses unveränderliche so genannte Ding nur in einer Person ist, denn alle Personen haben das gleiche Vorrecht, festzustellen, dass etwas Unveränderliches da zu sein scheint, indem sie in einer Sprache sprechen, die nicht an veränderliche Objekte gebunden ist.


Wohin werden wir gehen? Der Mensch muss zum Übermenschen werden. Der tierische Mensch ist zum Homo sapiens geworden; die Menschheit erhebt sich. Tiere kümmern sich um ihre eigenen Angelegenheiten; sie kümmern sich nicht um die Welt. Sie brauchen nur ihr Futter, und der Überlebensinstinkt ist bei ihnen vorherrschend. Aber der Mensch hat heute einen Zustand erreicht, in dem er tierische Überlebensinstinkte hat - einen ausgeprägten Egoismus -, aber er hat auch die Erkenntnis eines neuen Wertes, der im Leben auftaucht, nämlich die Rücksicht auf die Außenwelt. Tiere kümmern sich nicht um die Außenwelt, aber der Mensch ist auf e i n e S t u f e g e s t i e g e n , auf der er es für notwendig hält, sich um das Wohlergehen der Menschen in der Außenwelt, der Welt als Ganzes, zu kümmern. Selbst dann ist es nicht befriedigend, denn eines Tages wird die Menschheit selbst in ihren Grundfesten erschüttert werden, wenn die Natur gegen den Fortbestand der menschlichen Existenz ist. Es kann eine Epidemie geben, es kann eine Katastrophe geben, es kann ein Erdbeben geben, es kann einen Krieg geben, es kann alles geben; es wird alles zusammenbrechen. Die Erde kann sogar von einem Meteoriten getroffen werden. Was wird mit unserer humanitären Perspektive geschehen? Die Planeten geben uns keine Garantie, dass sie ihre Position halten werden. Das heißt, es gibt etwas, das den gesamten Kosmos zu sich zieht. Das Tier wird zum Menschen, der Mensch wird zum Übermenschen, der Übermensch wird zum Gottmenschen, und selbst der
Gottmensch ist nicht das Endstadium, denn selbst in dem, was wir einen Gottmenschen nennen können, bleiben


Die Veda-Samhitas, auf die ich mich bezogen habe - die Ergüsse spiritueller Sucher, Weisen und Meister fortgeschrittenen religiösen Denkens und spiritueller Vollkommenheit - spüren überall die Gegenwart von etwas, das sich nicht verändert. Alle Dinge scheinen in etwas eingebettet zu sein, das sich nicht verändern kann. Das liegt an einer logischen Schlussfolgerung, zu der wir geführt werden - nämlich, dass die Wahrnehmung von Veränderung nicht möglich wäre, wenn sich alles, auch man selbst, auch der Wahrnehmende von Veränderung, verändert. Die Vergänglichkeit impliziert also einen nicht-vergänglichen Hintergrund der Dinge.  
Menschlichkeit, Individualität und Isolation bestehen.




Man kann sagen, dass das gesamte Universum der Wahrnehmung, die gesamte Schöpfung, im Grunde genommen an der Wurzel in etwas verwickelt ist, von dem man nicht sagen kann, dass es sich verändert. Dies ist eine anbetungswürdige und höchst lobenswerte Schlussfolgerung, und alles, was anbetungswürdig ist, ist ein verehrungswürdiges Etwas. Diese Meister der Veden und Samhitas erkannten daher eine Göttlichkeit in allen Dingen. Hinter jedem Phänomen steht ein Gott, was eine andere Art ist, zu sagen, dass hinter jedem vergänglichen Phänomen ein unvergänglicher Hintergrund steht. Die Sonne geht im Osten auf, die Sonne geht im Westen unter;
Das Erkennen eines spirituellen Hintergrunds hinter den vergänglichen Phänomenen des Lebens ist der eigentliche Gegenstand der Verehrung. Dies ist bekannt als die Gottheiten oder Götter, die in den Veda Samhitas angedeutet werden. Überall gibt es Götter. Wir können einen Baum verehren, wir können einen Stein verehren, wir können einen Fluss verehren, wir können


Wolken sammeln sich, regnen und vergehen wieder; die Jahreszeiten wechseln; etwas kommt, etwas geht; wir werden geboren, wir werden alt und wir gehen auch. Alles verändert sich, überall, sogar im riesigen Universum der astronomischen Berechnungen.  
Wir können einen Berg verehren, wir können die Sonne, den Mond, die Sterne verehren. Alles ist als Objekt der Verehrung in Ordnung, denn hinter diesem Emblem einer äußeren Form der Dinge in dieser Welt verbirgt sich eine Göttlichkeit, die sich als diese Formen ausgibt.  




Aber all das ist nur ein Hinweis, ein Verweis auf die unerkannte Tatsache, dass es etwas gibt, das ein  
Dies ist das hervorstechende Prinzip der Veda Samhitas. Wenn wir die Veden lesen, werden wir feststellen, dass jedes Mantra, jeder Vers, ein Gebet zu einer höheren Gottheit ist, die mit verschiedenen Namen bezeichnet wird: Indra, Mitra, Varuna, Agni, usw. Wir können ihnen jeden anderen Namen geben, je nach unserer eigenen Sprache, unserem Stil oder unserem kulturellen Hintergrund. Es geht nicht darum, welchen Namen wir geben, sondern darum, dass etwas hinter den sichtbaren Phänomenen steht. Unser Herz pocht in einem Zustand der Zufriedenheit über die Tatsache, dass es etwas über uns gibt. Religion, Spiritualität oder Philosophie im eigentlichen Sinne des Wortes ist die Anerkennung von etwas, das über einem steht, und gleichzeitig die Anerkennung der Endlichkeit der eigenen Persönlichkeit.  
anbetungswürdiger Hintergrund des Kosmos selbst ist. Und auf wunderbare, majestätische und rührende Weise, so können wir sagen, begannen diese Weisen der Veda Samhitas, überall einen
 
Gott zu sehen. Es gibt keinen 'Ungott' in dieser Welt, denn  jedes Phänomen muss sein konditioniert sein, oder durch etwas bestimmt sein, das nicht selbst ein Phänomen ist. Selbst die Sonne kann nicht aufgehen und sich sozusagen bewegen, und die Erde kann sich nicht drehen oder um sich selbst kreisen, wenn nicht eine treibende Kraft dahinter steht. Diese treibende Kraft, der Anstoß für die Rotation oder
 
Umdrehung der Erde oder des Sternensystems, kann nicht selbst rotierend oder drehend sein. Es gibt also einen Gott hinter dem
Wir sind in jeder Hinsicht endliche Individuen. Finanziell sind wir endlich, geografisch sind wir nur an einem Ort und daher endlich; sozial sind wir endlich, historisch sind wir endlich, politisch sind wir endlich; sogar in den Augen der Natur sind wir endlich. Dasselbe Argument kann also auch hier gelten: So wie die Veränderung ohne das Vorhandensein von etwas, das sich nicht verändert, in uns nicht wahrgenommen werden kann, kann auch die Endlichkeit unserer Existenz nicht erkannt werden, wenn es nicht etwas in uns gibt, das nicht endlich ist.  
Sonnenaufgang, hinter dem Mondaufgang, hinter der
 
Sichtbarkeit der Sterne, hinter den Jahreszeiten, sogar hinter
Das Nicht-Endliche ist das, was wir das Unendliche nennen. Das Unendliche verbirgt sich in uns, was eine andere Art zu sagen ist, dass das Unveränderliche in uns gegenwärtig ist. Das
Geburt, Tod, Alterung und allen Übergängen im menschlichen
Unendliche ruft jedes endliche Individuum auf. Das Unveränderliche ruft uns von Augenblick zu Augenblick:
Leben. Die Realität der Dinge ist das, wonach wir suchen;  
"Schlaft nicht, steht auf!" Eine der Passagen in der Katha
Unwirklichkeiten ziehen uns nicht an. Das, was sich ständig verändert und sich unserem Verständnis entzieht, kann nicht als real angesehen werden, weil es ständig in etwas anderes übergeht. Wenn wir sagen, dass sich die Dinge verändern, meinen wir eigentlich, dass ein Zustand in einen anderen übergeht; eine Situation weicht einer anderen Situation. Warum sollte das so sein? Woher kommt die Notwendigkeit, dass sich die Dinge verändern und umwandeln? Es gibt auch eine
Upanishad lautet uttisthata jagrata prapya varan nibodhata (Katha
Unzufriedenheit mit allem, was in sich selbst ist. Wir würden uns gerne in etwas anderes verwandeln. Es ist nicht so, dass sich


die Dinge nur äußerlich verändern, wir verändern uns auch innerlich. Es gibt eine psychologische Veränderung, zusammen mit einer physischen und natürlichen Veränderung. Die
Vergänglichkeit der Dinge - der veränderliche Charakter von allem in der Welt, einschließlich unseres eigenen Selbst als
Wahrnehmer der Veränderung - deutet also darauf hin, dass wir anscheinend


sich auf etwas zubewegen, das im Moment nicht verfügbar ist. 





Version vom 27. Februar 2023, 10:58 Uhr

Swami Krishnananda

Lektionen über die Upanishaden - Kapitel 1 - Einführung in die Upanishaden


Kapitel 1 - Einführung in die Upanishaden

Wenn wir die Welt betrachten, haben wir so etwas wie eine erste Sicht der Dinge, und die Unzufriedenheit mit dieser ersten Sicht der Dinge soll die Mutter allen philosophischen Denkens sein. Wenn wir mit den Dingen zufrieden sind, gibt es für uns nichts mehr in dieser Welt zu suchen. Jede Art von Suche, Streben, Unternehmung oder Wunsch zu suchen impliziert, dass wir mit dem bestehenden Zustand der Dinge nicht zufrieden sind. Und wir sind uns durchaus bewusst, dass niemand in dieser Welt mit den vorherrschenden Bedingungen der Dinge vollkommen zufrieden sein kann - weder in der eigenen Person, noch in der Familie, noch in der Gesellschaft außerhalb, noch in irgendetwas anderem, was das betrifft. Der menschliche Geist hat immer die Tendenz, eine Lücke in den Dingen zu entdecken: "Es sollte nicht so sein. Es hätte anders sein müssen." Dies ist eine Unterscheidung, die wir zwischen dem "Ist" und dem "Soll" treffen. Wir können sagen: "Etwas ist so", aber was wir stattdessen ausdrücken, ist: "Etwas hätte so sein sollen" oder "Etwas sollte so sein". Das "Soll" ist etwas, das wir in dieser Welt erwarten; das "Ist" ist das, was wir in dieser Welt tatsächlich vorfinden. Es gibt immer diese Unterscheidung zwischen dem "Ist" und dem "Soll", die wir in uns tragen. Es gibt keine Situation im Leben, in der wir nicht nach einem "Sollen" suchen und mit dem, was "ist", unzufrieden sind. Diese Tendenz des Geistes - diese besondere Vorliebe der menschlichen Psyche, nach dem zu suchen, was nicht sichtbar, wahrnehmbar, greifbar oder erkennbar ist - ist die Saat, die für das philosophische Denken gelegt wurde.

Philosophie ist die Suche nach den höheren Werten des Lebens - nicht nach den Werten der Welt, wie sie uns zur Verfügung stehen. Diese Welt der Wahrnehmung ist auch von verschiedenen Werten geprägt. Wir haben soziale Werte, wirtschaftliche Werte, Bildungswerte, künstlerische und ästhetische Werte und so weiter. Keiner dieser Werte kann uns für lange Zeit zufrieden stellen. Für einen kurzen Zeitraum scheint alles in Ordnung zu sein; für einen längeren Zeitraum ist nichts in Ordnung. Nach einiger Zeit wirkt alles schal, fade, abgenutzt und zu nichts mehr zu gebrauchen. Wir werden müde und der Dinge überdrüssig. Wir suchen nach etwas anderem.

Dieses "Andere", das wir in das Bild unseres Bewusstseins bringen, ist der Drang des philosophischen Impulses. Jeder Mensch verspürt das Bedürfnis, etwas zu suchen und zu erkennen, das dem Verstand noch nicht klar ist; dennoch ist es etwas, das mit einer unwiderstehlichen Kraft ruft. Die Unwiderstehlichkeit dieses Rufs scheint so zwingend und unwiderstehlich zu sein, dass er uns immer in Unruhe hält. Wir werden feststellen, dass jeder von uns, alle Menschen überall, eine kleine Unruhe im Geist haben. Weder essen wir mit Zufriedenheit, noch schlafen wir mit Zufriedenheit, noch sind wir sicher, wenn wir mit Menschen sprechen. Es fällt uns immer schwer, uns mit den Bedingungen in der Gesellschaft und mit den Menschen und sogar mit der Natur selbst zu arrangieren.

Diese Art von Abenteuer des Geistes, so können wir sagen, lag im Rücken der Alten in Indien, von denen man annimmt, dass sie die Verkünder der großen Schriften sind, die man die Veden nennt, insbesondere die so genannten Veda Samhitas. Die Mantras, die Gedichte oder die große Poesie der Veda Samhitas sind ein überschwänglicher Erguss des menschlichen Geistes in Bezug auf etwas, das für die Sinneswahrnehmung oder sogar für die mentale Erkenntnis nicht hinreichend erkennbar ist, das aber auf die eine oder andere Weise den Geist des Menschen anruft.

Wir beginnen zu spüren, dass es etwas geben muss, das über dieser Welt steht. Das war es, was die großen Dichter und die Weisen der Vedas fühlten. Alles scheint vergänglich, in Bewegung und im Fluss zu sein. Die Natur verändert sich, die menschliche Geschichte verändert sich, unsere eigene geistige und biologische Konstitution verändert sich, sogar das Sonnensystem, der astronomische Aufbau der Dinge verändert sich. Alles ist im Wandel. Die Wahrnehmung des Wandels ist etwas sehr Wichtiges, das wir berücksichtigen müssen. Woher wissen wir, dass sich die Dinge verändern, dass sie sich bewegen oder vergänglich sind? Es gibt eine logische Besonderheit, eine Bedeutung und eine Subtilität hinter dieser Fähigkeit unsererseits, den Wandel und den Übergang der Dinge wahrzunehmen. Ein Ding, das sich verändert, kann nicht von sich aus Veränderung wahrnehmen. Die Veränderung kann die Veränderung nicht kennen. Nur das, was sich nicht verändert, kann wissen, dass es eine Veränderung gibt.

Dies ist ein sehr wichtiger Punkt auf dem Tiefpunkt unseres Denkens, den wir erkennen müssen. Wenn sich alles verändert, wer ist es dann, der uns sagt, dass sich alles verändert? Verändern wir uns auch mit den Dingen, die sich verändern? Wenn das der Fall ist, woher wissen wir dann, dass sich alle Dinge verändern? Die logische Analyse dieses merkwürdigen analytischen Umstandes sagt uns, dass es etwas in uns gibt, das sich nicht verändert, sonst wüssten wir nicht, dass sich die Dinge verändern.

Wenn man nun - diese oder jene Person - gezwungen scheint, etwas in sich selbst zu erkennen, das sich nicht zu verändern scheint, weil man Veränderungen im Allgemeinen wahrnimmt, müssen wir auch so barmherzig sein, zu akzeptieren, dass jeder auf der Welt dieses Etwas hat, das sich nicht verändert. Ich habe etwas in mir, das sich nicht verändert, und du hast auch etwas in dir, das sich nicht verändert. Wenn dies der Fall ist, scheint es überall so zu sein. Das bedeutet nicht, dass dieses unveränderliche so genannte Ding nur in einer Person ist, denn alle Personen haben das gleiche Vorrecht, festzustellen, dass etwas Unveränderliches da zu sein scheint, indem sie in einer Sprache sprechen, die nicht an veränderliche Objekte gebunden ist.

Die Veda-Samhitas, auf die ich mich bezogen habe - die Ergüsse spiritueller Sucher, Weisen und Meister fortgeschrittenen religiösen Denkens und spiritueller Vollkommenheit - spüren überall die Gegenwart von etwas, das sich nicht verändert. Alle Dinge scheinen in etwas eingebettet zu sein, das sich nicht verändern kann. Das liegt an einer logischen Schlussfolgerung, zu der wir geführt werden - nämlich, dass die Wahrnehmung von Veränderung nicht möglich wäre, wenn sich alles, auch man selbst, auch der Wahrnehmende von Veränderung, verändert. Die Vergänglichkeit impliziert also einen nicht-vergänglichen Hintergrund der Dinge.

Man kann sagen, dass das gesamte Universum der Wahrnehmung, die gesamte Schöpfung, im Grunde genommen an der Wurzel in etwas verwickelt ist, von dem man nicht sagen kann, dass es sich verändert. Dies ist eine anbetungswürdige und höchst lobenswerte Schlussfolgerung, und alles, was anbetungswürdig ist, ist ein verehrungswürdiges Etwas. Diese Meister der Veden und Samhitas erkannten daher eine Göttlichkeit in allen Dingen. Hinter jedem Phänomen steht ein Gott, was eine andere Art ist, zu sagen, dass hinter jedem vergänglichen Phänomen ein unvergänglicher Hintergrund steht. Die Sonne geht im Osten auf, die Sonne geht im Westen unter; Wolken sammeln sich, regnen und vergehen wieder; die Jahreszeiten wechseln; etwas kommt, etwas geht; wir werden geboren, wir werden alt und wir gehen auch. Alles verändert sich, überall, sogar im riesigen Universum der astronomischen Berechnungen.

Aber all das ist nur ein Hinweis, ein Verweis auf die unerkannte Tatsache, dass es etwas gibt, das ein anbetungswürdiger Hintergrund des Kosmos selbst ist. Und auf wunderbare, majestätische und rührende Weise, so können wir sagen, begannen diese Weisen der Veda Samhitas, überall einen Gott zu sehen. Es gibt keinen 'Ungott' in dieser Welt, denn jedes Phänomen muss konditioniert sein, oder durch etwas bestimmt sein, das nicht selbst ein Phänomen ist. Selbst die Sonne kann nicht aufgehen und sich sozusagen bewegen, und die Erde kann sich nicht drehen oder um sich selbst kreisen, wenn nicht eine treibende Kraft dahinter steht. Diese treibende Kraft, der Anstoß für die Rotation oder Umdrehung der Erde oder des Sternensystems, kann nicht selbst rotierend oder drehend sein. Es gibt also einen Gott hinter dem Sonnenaufgang, hinter dem Mondaufgang, hinter der Sichtbarkeit der Sterne, hinter den Jahreszeiten, sogar hinter Geburt, Tod, Alterung und allen Übergängen im menschlichen Leben. Die Realität der Dinge ist das, wonach wir suchen; Unwirklichkeiten ziehen uns nicht an. Das, was sich ständig verändert und sich unserem Verständnis entzieht, kann nicht als real angesehen werden, weil es ständig in etwas anderes übergeht. Wenn wir sagen, dass sich die Dinge verändern, meinen wir eigentlich, dass ein Zustand in einen anderen übergeht; eine Situation weicht einer anderen Situation. Warum sollte das so sein? Woher kommt die Notwendigkeit, dass sich die Dinge verändern und umwandeln? Es gibt auch eine Unzufriedenheit mit allem, was in sich selbst ist. Wir würden uns gerne in etwas anderes verwandeln. Es ist nicht so, dass sich die Dinge nur äußerlich verändern, wir verändern uns auch innerlich. Es gibt eine psychologische Veränderung, zusammen mit einer physischen und natürlichen Veränderung. Die Vergänglichkeit der Dinge - der veränderliche Charakter von allem in der Welt, einschließlich unseres eigenen Selbst als Wahrnehmende des Wandels - deutet darauf hin, dass wir uns scheinbar auf etwas zubewegen, das im gegenwärtigen Moment nicht verfügbar ist.


Bewegung geht immer in irgendeine Richtung, und es gibt keine Bewegung ohne Zweck. Es muss also ein Ziel in der Bewegung der Natur geben, sogar in den historischen Veränderungen, die in der menschlichen Gesellschaft und in der Welt als Ganzes stattfinden. Es muss ein Ziel hinter dieser Bewegung stehen. Wenn wir uns bewegen, bewegen wir uns in eine bestimmte Richtung, auf ein bestimmtes Ziel hin. Es muss ein Ziel geben, auf das sich der gesamte Kosmos im Prozess der Evolution zubewegt.


Wir alle kennen die als Evolutionsprozess bekannte Lehre, die heutzutage in der modernen Welt im Mittelpunkt steht. Wir haben gehört, dass es einen allmählichen Aufstieg der Lebensorganismen vom materiellen Zustand der unbelebten Existenz über den pflanzlichen oder vegetabilen Zustand bis hin zum tierischen Zustand des Instinkts und zur menschlichen Ebene gibt. Wenn die Evolution beim Menschen stehen geblieben wäre, würde der Mensch nicht mehr nach etwas anderem fragen. Wir wären als menschliche Wesen vollkommen zufrieden.


Der Mensch ist nicht die Vollkommenheit der Dinge. Auch wenn oft gesagt wird, dass wir den Gipfel der Evolution erreicht haben, haben wir diesen Zustand nicht erreicht. So wie es Unzufriedenheit mit den unteren Stufen gab - wie dem Tier usw., aus dem die obere Stufe der menschlichen Psyche, der menschliche Verstand, hervorging - scheint es auch einen höheren Zustand als die menschliche Stufe zu geben, mit dem aber niemand in dieser Welt unzufrieden wäre. In dieser Welt ist alles in Ordnung. Wie ich eingangs sagte, gibt es eine

Unzufriedenheit mit allem auf der menschlichen Ebene. Das bedeutet, dass wir auch auf einen höheren Zustand hinwachsen.


Wohin werden wir gehen? Der Mensch muss zum Übermenschen werden. Der tierische Mensch ist zum Homo sapiens geworden; die Menschheit erhebt sich. Tiere kümmern sich um ihre eigenen Angelegenheiten; sie kümmern sich nicht um die Welt. Sie brauchen nur ihr Futter, und der Überlebensinstinkt ist bei ihnen vorherrschend. Aber der Mensch hat heute einen Zustand erreicht, in dem er tierische Überlebensinstinkte hat - einen ausgeprägten Egoismus -, aber er hat auch die Erkenntnis eines neuen Wertes, der im Leben auftaucht, nämlich die Rücksicht auf die Außenwelt. Tiere kümmern sich nicht um die Außenwelt, aber der Mensch ist auf e i n e S t u f e g e s t i e g e n , auf der er es für notwendig hält, sich um das Wohlergehen der Menschen in der Außenwelt, der Welt als Ganzes, zu kümmern. Selbst dann ist es nicht befriedigend, denn eines Tages wird die Menschheit selbst in ihren Grundfesten erschüttert werden, wenn die Natur gegen den Fortbestand der menschlichen Existenz ist. Es kann eine Epidemie geben, es kann eine Katastrophe geben, es kann ein Erdbeben geben, es kann einen Krieg geben, es kann alles geben; es wird alles zusammenbrechen. Die Erde kann sogar von einem Meteoriten getroffen werden. Was wird mit unserer humanitären Perspektive geschehen? Die Planeten geben uns keine Garantie, dass sie ihre Position halten werden. Das heißt, es gibt etwas, das den gesamten Kosmos zu sich zieht. Das Tier wird zum Menschen, der Mensch wird zum Übermenschen, der Übermensch wird zum Gottmenschen, und selbst der Gottmensch ist nicht das Endstadium, denn selbst in dem, was wir einen Gottmenschen nennen können, bleiben

Menschlichkeit, Individualität und Isolation bestehen.


Das Erkennen eines spirituellen Hintergrunds hinter den vergänglichen Phänomenen des Lebens ist der eigentliche Gegenstand der Verehrung. Dies ist bekannt als die Gottheiten oder Götter, die in den Veda Samhitas angedeutet werden. Überall gibt es Götter. Wir können einen Baum verehren, wir können einen Stein verehren, wir können einen Fluss verehren, wir können

Wir können einen Berg verehren, wir können die Sonne, den Mond, die Sterne verehren. Alles ist als Objekt der Verehrung in Ordnung, denn hinter diesem Emblem einer äußeren Form der Dinge in dieser Welt verbirgt sich eine Göttlichkeit, die sich als diese Formen ausgibt.


Dies ist das hervorstechende Prinzip der Veda Samhitas. Wenn wir die Veden lesen, werden wir feststellen, dass jedes Mantra, jeder Vers, ein Gebet zu einer höheren Gottheit ist, die mit verschiedenen Namen bezeichnet wird: Indra, Mitra, Varuna, Agni, usw. Wir können ihnen jeden anderen Namen geben, je nach unserer eigenen Sprache, unserem Stil oder unserem kulturellen Hintergrund. Es geht nicht darum, welchen Namen wir geben, sondern darum, dass etwas hinter den sichtbaren Phänomenen steht. Unser Herz pocht in einem Zustand der Zufriedenheit über die Tatsache, dass es etwas über uns gibt. Religion, Spiritualität oder Philosophie im eigentlichen Sinne des Wortes ist die Anerkennung von etwas, das über einem steht, und gleichzeitig die Anerkennung der Endlichkeit der eigenen Persönlichkeit.


Wir sind in jeder Hinsicht endliche Individuen. Finanziell sind wir endlich, geografisch sind wir nur an einem Ort und daher endlich; sozial sind wir endlich, historisch sind wir endlich, politisch sind wir endlich; sogar in den Augen der Natur sind wir endlich. Dasselbe Argument kann also auch hier gelten: So wie die Veränderung ohne das Vorhandensein von etwas, das sich nicht verändert, in uns nicht wahrgenommen werden kann, kann auch die Endlichkeit unserer Existenz nicht erkannt werden, wenn es nicht etwas in uns gibt, das nicht endlich ist.

Das Nicht-Endliche ist das, was wir das Unendliche nennen. Das Unendliche verbirgt sich in uns, was eine andere Art zu sagen ist, dass das Unveränderliche in uns gegenwärtig ist. Das Unendliche ruft jedes endliche Individuum auf. Das Unveränderliche ruft uns von Augenblick zu Augenblick: "Schlaft nicht, steht auf!" Eine der Passagen in der Katha Upanishad lautet uttisthata jagrata prapya varan nibodhata (Katha



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Siehe auch

Literatur


Seminare

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