Svabhava: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Svabhava''' ([[Sanskrit]]: स्वभाव svabhāva ''m.'') das eigene ([[Sva]]) Wesen ([[Bhava]]), die eigene Natur, Konstitution.
'''Svabhava''' ([[Sanskrit]]: स्वभाव svabhāva ''m.'') das eigene ("[[Sva]]") [[Wesen]] ([[Bhava]]), die eigene [[Natur]], [[Konstitution]]. Swabhava, auch geschrieben Svabhava, ist die eigene Wesensnatur. Lies dazu https://wiki.yoga-vidya.de/Swabhava. Sva heißt eigen, innewohnend. Bhava heißt Zustand, Gefühl, Wesen. Swabhava ist die eigene Wesensnatur. Die Bhagavad Gita empfiehlt, sein Karma, seine Lebensaufgaben so anzugehen, wie sie seinem Swabhava entsprechen. Swabhava kann umfassen Persönlichkeit, Charakter, Fähigkeiten, Herzensanliegen, tiefe Ziele. Dieser Vortrag über Swabhava von und mit Sukadev Bretz ist Teil des Multi Media Sanskrit Wörterbuchs https://wiki.yoga-vidya.de/Sanskrit.  


==Sukadev über Svabhava==
'''Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Svabhava'''
Swabhava – die eigene Wesensnatur, die Tiefe des Herzens
Swabhava ist ein Sanskrit-Wort und besteht aus zwei Teilen: Swa und Bhava. Swa heißt eigene, und Bhava kann man übersetzen als Natur, als Essenz, auch als tiefes inneres Gefühl. Vielleicht kennst du ja auch die Bhavas im Bhakti Yoga, die verschiedenen Gefühle, die du gegenüber Gott haben kannst. Und Swabhava ist das tiefe wesenseigene Gefühl. Swabhava kann sich auf Mehreres beziehen. Swabhava ist z.B. die Konstitution, die auch im Ayurveda als Prakriti bezeichnet wird. Also, dein tiefes Temperament ist Swabhava. Du könntest eine Vata-Prakriti haben, eine Pitta-Prakriti oder Kapha-Prakriti, also eine mehr luftige, eine mehr feurige oder eine eher gemütliche Prakriti, das wäre dann dein Swabhava. Du kannst als Swabhava einen tiefen Gerechtigkeitssinn haben, du kannst als Swabhava ein großes künstlerisches Temperament haben oder einen liebevollen Umgang mit anderen Menschen. Das wäre eine Ebene des Swabhava. Und Krishna ermutigt Arjuna, seinen Schüler in der Bhagavad Gita, seiner Swabhava zu folgen. Das gehört zum Karma Yoga dazu, finde heraus, was sind deine besonderen Fähigkeiten, was sind deine besonderen Talente, was ist das, was dein Swabhava ausmacht. Und dann lebe gemäß deinem Swabhava. Man sagt so schön, Swadharma, die eigene Pflicht und Aufgaben, ist eine Verbindung zwischen Karma, den Lebensumständen, und Swabhava, das heißt, deiner Wesensnatur. Wenn du also nicht weißt, was zu tun ist, dann schaue dir erstmal die Situation an und überlege, was ergibt sich an Aufgaben aus der Situation. Und dann überlege: „Was ist meine Natur und wie kann ich meine Fähigkeiten und meine Persönlichkeit dort besonders einsetzen, um mit dieser Situation umzugehen.“ Beim Konzept von Swabhava gibt es nur eine kleine Schwierigkeit. Manchmal haben Menschen eine Neigung, ihre eigenen Fähigkeiten und Talente einzuschränken, sie sagen dann: „So bin ich halt.“ Und sie vergessen, es liegt noch sehr viel mehr angelegt im Menschen. Menschen entdecken immer wieder neue Fähigkeiten. So sei dir bewusst: „Ja, ich habe Fähigkeiten, einige davon kenne ich, andere nicht. Nur ein Teil meiner Swabhava ist mir bekannt und ich bin neugierig, welche anderen Teile aus Swabhava herauskommen.“ Es gibt Vedanta-Interpreten, wie z.B. Shankaracharya und der sagt: „Swabhava, deine wahre Wesensnatur, ist Atman, Satchidananda. Kümmere dich nicht zu sehr um deine relative Natur, dein Temperament, deine Herzensanliegen, deine tiefen Wünsche und deine tiefen Fähigkeiten. All das ist auch nur relativ. Was du wirklich bist, dein wahres Swabhava, ist Satchidananda, deine wahre Natur, Swarupa, ist Sein, Wissen und Glückseligkeit.“ Also, Swabhava – deine Wesensnatur. Swabhava – deine eigene Besonderheit. Aber Swabhava in der Tiefe, dein wahres Wesen.
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==Siehe auch==   
==Siehe auch==   

Version vom 4. April 2015, 15:25 Uhr

Svabhava (Sanskrit: स्वभाव svabhāva m.) das eigene ("Sva") Wesen (Bhava), die eigene Natur, Konstitution. Swabhava, auch geschrieben Svabhava, ist die eigene Wesensnatur. Lies dazu https://wiki.yoga-vidya.de/Swabhava. Sva heißt eigen, innewohnend. Bhava heißt Zustand, Gefühl, Wesen. Swabhava ist die eigene Wesensnatur. Die Bhagavad Gita empfiehlt, sein Karma, seine Lebensaufgaben so anzugehen, wie sie seinem Swabhava entsprechen. Swabhava kann umfassen Persönlichkeit, Charakter, Fähigkeiten, Herzensanliegen, tiefe Ziele. Dieser Vortrag über Swabhava von und mit Sukadev Bretz ist Teil des Multi Media Sanskrit Wörterbuchs https://wiki.yoga-vidya.de/Sanskrit.

Sukadev über Svabhava

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Svabhava

Swabhava – die eigene Wesensnatur, die Tiefe des Herzens Swabhava ist ein Sanskrit-Wort und besteht aus zwei Teilen: Swa und Bhava. Swa heißt eigene, und Bhava kann man übersetzen als Natur, als Essenz, auch als tiefes inneres Gefühl. Vielleicht kennst du ja auch die Bhavas im Bhakti Yoga, die verschiedenen Gefühle, die du gegenüber Gott haben kannst. Und Swabhava ist das tiefe wesenseigene Gefühl. Swabhava kann sich auf Mehreres beziehen. Swabhava ist z.B. die Konstitution, die auch im Ayurveda als Prakriti bezeichnet wird. Also, dein tiefes Temperament ist Swabhava. Du könntest eine Vata-Prakriti haben, eine Pitta-Prakriti oder Kapha-Prakriti, also eine mehr luftige, eine mehr feurige oder eine eher gemütliche Prakriti, das wäre dann dein Swabhava. Du kannst als Swabhava einen tiefen Gerechtigkeitssinn haben, du kannst als Swabhava ein großes künstlerisches Temperament haben oder einen liebevollen Umgang mit anderen Menschen. Das wäre eine Ebene des Swabhava. Und Krishna ermutigt Arjuna, seinen Schüler in der Bhagavad Gita, seiner Swabhava zu folgen. Das gehört zum Karma Yoga dazu, finde heraus, was sind deine besonderen Fähigkeiten, was sind deine besonderen Talente, was ist das, was dein Swabhava ausmacht. Und dann lebe gemäß deinem Swabhava. Man sagt so schön, Swadharma, die eigene Pflicht und Aufgaben, ist eine Verbindung zwischen Karma, den Lebensumständen, und Swabhava, das heißt, deiner Wesensnatur. Wenn du also nicht weißt, was zu tun ist, dann schaue dir erstmal die Situation an und überlege, was ergibt sich an Aufgaben aus der Situation. Und dann überlege: „Was ist meine Natur und wie kann ich meine Fähigkeiten und meine Persönlichkeit dort besonders einsetzen, um mit dieser Situation umzugehen.“ Beim Konzept von Swabhava gibt es nur eine kleine Schwierigkeit. Manchmal haben Menschen eine Neigung, ihre eigenen Fähigkeiten und Talente einzuschränken, sie sagen dann: „So bin ich halt.“ Und sie vergessen, es liegt noch sehr viel mehr angelegt im Menschen. Menschen entdecken immer wieder neue Fähigkeiten. So sei dir bewusst: „Ja, ich habe Fähigkeiten, einige davon kenne ich, andere nicht. Nur ein Teil meiner Swabhava ist mir bekannt und ich bin neugierig, welche anderen Teile aus Swabhava herauskommen.“ Es gibt Vedanta-Interpreten, wie z.B. Shankaracharya und der sagt: „Swabhava, deine wahre Wesensnatur, ist Atman, Satchidananda. Kümmere dich nicht zu sehr um deine relative Natur, dein Temperament, deine Herzensanliegen, deine tiefen Wünsche und deine tiefen Fähigkeiten. All das ist auch nur relativ. Was du wirklich bist, dein wahres Swabhava, ist Satchidananda, deine wahre Natur, Swarupa, ist Sein, Wissen und Glückseligkeit.“ Also, Swabhava – deine Wesensnatur. Swabhava – deine eigene Besonderheit. Aber Swabhava in der Tiefe, dein wahres Wesen.

Siehe auch