IPA: Unterschied zwischen den Versionen

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|ए || '''e''' || ['''e:'''] || S'''ee''' || kṣ'''e'''tra || "Feld" || ['''e:''']
|ए || '''e''' || ['''e:'''] || S'''ee''' || kṣ'''e'''tra || "Feld" || ['''e:''']
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|ऐ || '''ai''' || ['''ai'''] || H'''ai''' || m'''ai'''trī || "Freundschaft" || ['''ai''']
|ऐ || '''ai''' || ['''ai'''] || H'''ai''' || m'''ai'''trī || "Freundschaft" || [m'''ai'''t̪ɽi:
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|ओ '''o''' ['''o:'''] wie in R'''o'''se || l'''o'''bha || "Gier" || ['''o''']
|ओ '''o''' ['''o:'''] wie in R'''o'''se || l'''o'''bha || "Gier" || [l'''o'''bʰə]
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|औ || '''au''' || ['''au'''] || H'''au'''s || b'''au'''ddha || "buddhistisch" || ['''au''']
|औ || '''au''' || ['''au'''] || H'''au'''s || b'''au'''ddha || "buddhistisch" || [b'''au'''dd̪ʱə]
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|अं || a'''ṃ''' || ['''m''']*** || La'''mm''' || sa'''ṃ'''bhava || "Ursprung" [sə'''m'''bhaəə]
|अं || a'''ṃ''' || ['''m''']*** || La'''mm''' || sa'''ṃ'''bhava || "Ursprung" [sə'''m'''bʰəʋə]
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|अः || a'''ḥ''' || ['''h-''']**** || Ra'''he''' || nama'''ḥ''' sprich /nama'''ha'''/ || "Verehrung" || [nəmə'''hə''']
|अः || a'''ḥ''' || ['''h-''']**** || Ra'''he''' || nama'''ḥ''' sprich /nama'''ha'''/ || "Verehrung" || [nəmə'''hə''']

Version vom 19. September 2015, 14:26 Uhr

Das Internationale Phonetische Alphabet (IPA) ist eine Umschrift bzw. ein Transkriptions-System, das die Laute aller bislang erforschten menschlichen Spachen nach phonetischen, d.h. lautlichen Prinzipien graphisch so exakt wie möglich wiedergibt. Das IPA wurde von der International Phonetic Association entwickelt und findet vor allem in Sprachlehrbüchern, Wörterbüchern und Lexika Verwendung.

Vor- und Nachteile

Ziel des Internationalen Phonetischen Alphabets ist es, ein einheitliches phonetisches Schriftsystem zu bieten, in dem die Laute aller Sprachen wiedergegeben werden können. Der Vorteil eines solchen Systems ist, dass beim Erlernen ganz verschiedener Sprachen bzw. Fremdsprachen ein und dasselbe System Verwendung findet. So wird bspw. in modernen deutschen, englischen und französichen Wörterbüchern das Internationale Phonetische Alphabet verwendet, wobei je nach Sprache jedoch nicht alle bzw. teilweise verschiedene Zeichen des IPA gebraucht werden.

Der Nachteil des Systems ergibt sich aus der großen Vielfalt der menschlichen Laute, die in den geläufigen Schreibkonventionen (Orthographie) nur annäherungsweise abgebildet wird. So gibt es in verschiedenen Sprachen und Dialekten bspw. verschiedene Aussprachen des Vokals a oder des Konsonanten s. Daher differenziert das IPA sehr fein zwischen den unterschiedlichen Lauten - im IPA werden sieben verschiedene a-Laute und neun verschiedene s-Laute unterschieden - was zu einem sehr komplexen System führt, das für Nicht-Fachleute schnell verwirrend und daher abschreckend werden kann. Nichtsdestotrotz stellt das Internationale Phonetische Alphabet heute das am weitesten verbreitete Lautschrift­system dar.

Grundprinzipien des IPA

Das Internationale Phonetische Alphabet verwendet Zeichen aus dem lateinischen und dem griechischen Alphabet sowie daraus entwickelte eigene Zeichen, die gegebenenfalls mit zusätzlichen, sogenannten diakritischen Zeichen versehen werden. Es gilt das Prinzip, das ein einzelner Laut nur durch ein einzelnes, in seiner Aussprache eindeutig definiertes Lautsymbol repräsentiert wird. So wird beispielsweise der im Schriftbild durch drei Buchstaben dargestellte deutsche Laut sch in der IPA mit dem phonetischen Symbol ʃ wiedergegeben. Die Länge eines Vokals wird durch einen nachgestellten Doppelpunkt ( : ) gekennzeichnet, die betonte Silbe durch ein vorangestelltes Apostroph ( ' ). Das deutsche Wort Schiene wird in der IPA mit ['ʃi:nə] wiedergegeben (die eckigen Klammern signalisieren die Wiedergabe in phonetischer Umschrift, also IPA). Das englische Wort ship erscheint in phonetischer Umschrift als ['ʃɪp]. Die korrekte Sanskritaussprache von Shiva (Devanagari शिव, IAST śiva) wird im IPA durch ['ʃiʋə] wiedergegeben, was der britischen Standardaussprache des englischen Wortes shiver (IPA ['ʃɪvə]) recht nahe kommt.

Devanagari, IAST und IPA

Die folgende Übersicht gibt die Darstellung der Sanskritlaute in der Devanagari Schrift, der wissenschaftlichen Transliteration (International Alphabet of Sanskrit Transliteration, kurz IAST) und im Internationalen Phonetischen Alphabet (IPA) wieder, gefolgt von Wortbeispielen.

Vokale

Devanagari IAST IPA deutsches Beispiel Sanskritbeispiel Bedeutung IPA
a [ə]* Falle manas "Geist, Denken" [ə]
ā [a:]* Saal rājan "König" [a:]
i [i] Sinn bhikṣu "Bettelmönch" [i]
ī [i:] Liebe bīja "Keim" [i:]
u [u] Ruck buddha "erwacht, der Erwachte" [u]
ū [u:] Blume rūpa "Form" [u:]
[]? Rikscha (aber gerolltes r) ṣi "Seher" []
[ṛ:]? Riese nṇām "der Männer" (Gen. Pl. von Nri) [ṛ:]
[]? Blick kpta "vorbereitet" []
[ḷ:]?** Fliege - - -
e [e:] See kṣetra "Feld" [e:]
ai [ai] Hai maitrī "Freundschaft" [mait̪ɽi:
o [o:] wie in Rose lobha "Gier" [lobʰə]
au [au] Haus bauddha "buddhistisch" [baudd̪ʱə]
अं a [m]*** Lamm sabhava "Ursprung" [səmbʰəʋə]
अः a [h-]**** Rahe nama sprich /namaha/ "Verehrung" [nəmə]


*Anmerkungen: Das kurze a des Sanskrit (IPA [ə]), unterscheidet sich in seiner Lautqualität vom langen, offenen ā (IPA [a:]) auch dadurch, dass es geschlossener ist und somit dunkler klingt. Es ist ein Mittelding aus kurzem a und kurzem ö.

**Dieses lange silbische l existiert nur der Vollständigkeit halber, es gibt kein Sanskritwort mit diesem Laut.

***Anusvara wird unterschiedlich ausgesprochen: je nachdem, was für ein Konsonant folgt, wird Anusvara als der entsprechende Klassennasal artikuliert. Dementsprechend wird Anusvara im IPA mit [m] usw. wiedergegeben.

****Visarga ist als Hauchlaut auszusprechen, der den vorangehenden Vokal wie ein schwaches Echo wiederholt. Er besteht phonetisch aus zwei Lauten, dem Hauchlaut h und dem folgenden Vokal. Visarga wird im IPA entsprechend mit [], [hi], [hu] usw. wiedergegeben.

Konsonanten

क् k [k] wie in span. casa, z. B. karman "Handlung"

ख् kh [] wie in Kamm oder Back-haus, z. B. kha "Luftraum"

ग् g [g] wie in Gasse, z. B. gati "Gang"

घ् gh [ɡʱ] wie in Schlag-hand, z. B. laghu "leicht"

ङ् [ŋ] wie in lang, z. B. gagā "Ganges"

च् c [t͡ʃ] wie in engl. chip, z. B. citta "Verstand"

छ् ch [t͡ʃʱ] wie in Matsch-hose, z. B. chāyā "Schatten"

ज् j [d͡ʒ] wie in engl. gin, z. B. jana "Mensch"

झ् jh [d͡ʒʱ] wie in engl. hedge-hog, z. B. jhaṣa "Fisch"

ञ् ñ [ɲ] wie in frz. Champagner, z. B. yajña "Opfer"

ट् [ʈ] wie in frz. tasse (aber mit zurückgebogener Zunge), z. B. kau "scharf"

ठ् ṭh [ʈʰ] wie in Tal oder Zucht-hengst (aber mit zurückgebogener Zunge), z. B. haṭha "Sonne und Mond" (Energiepole im Hatha Yoga)

ड् [ɖ] wie in Dach (aber mit zurückgebogener Zunge), z. B. Kuṇalinī "Kundalini, Schlangenkraft"

ढ् ḍh [ɖʱ] wie in engl. mad-house (aber mit zurückgebogener Zunge), z. B. gūḍha "geheim"

ण् [ɳ] wie in Nacht (aber mit zurückgebogener Zunge), z. B. gua "Schnur"

त् t ['] wie in frz. tasse, z. B. gata "gegangen"

थ् th [t̪ʰ] wie in Tal oder Zucht-hengst, z. B. tīrtha "Furt"

द् d [d] wie in Dach, z. B. dāna "Gabe"

ध् dh [d̪ʱ] wie in engl. mad-house, z. B. dharma "Ordnung"

न् n [n] wie in Nacht, z. B. nara "Mann"

प् p [p] wie in frz. parc, z. B. paśu "Haustier"

फ् ph [] wie in Paul oder Schlapp-hut, z. B. phala "Frucht"

ब् b [b] wie in Ball, z. B. bala "Kraft"

भ् bh [] wie in Lob-hudelei, z. B. bhikṣu "Bettelmönch"

म् m [m] wie in Maus, z. B. maṇi "Edelstein"

य् y [j] wie in Jammer, z. B. yoga "Verbindung"

र् r [ɽ] wie in Rast (aber einmal gerollt), z. B. rājan "König"

ल् l [l] wie in Lamm, z. B. līlā "Spiel"

व् v [ʋ] wie in Wasser, z. B. vāta "Wind"

श् ś [ʃ] wie in Schimmer, z. B. śakti "Energie"

ष् [ʂ] wie in Schock aber mit zurückgebogener Zunge, z. B. kṛṇa "schwarz"

स् s [s] wie in engl. sit (stets stimmlos, nicht wie in dt. Sonne), z. B. sādhu "gut"

ह् h [h] wie in Hand, z. B. hasta "Hand"

Siehe auch