Architektur: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
'''Architektur''': Die Wissenschaft von der Baukunst existiert in Indien unter den Namen Sthapatya-Veda, Vastu-Jnana und Vastu-Vidya. Sie zählt zu den [[Upaveda]]s und sekundären [[Veda]]s. Sie wurde nach alter Lehre vom göttlichen Urarchitekten, [[Vishvakarman]], den Menschen überbracht. Dieses Wissen wurde erst im 4. Jahrhndert schriftlich festgehalten. Es beschäftigt sich sowohl mit materiellen als auch mit immateriellen Themen. Es geht dabei also auch um die Kunst der otpimalen Anordnung von Räumen oder um die Einweihung eines Baus, die sich an astrologischen Konstellationen orientiert.
'''Architektur''': Die Wissenschaft von der Baukunst existiert in Indien unter den Namen Sthapatya-Veda, Vastu-Jnana und Vastu-Vidya. Sie zählt zu den [[Upaveda]]s und sekundären [[Veda]]s. Sie wurde nach alter Lehre vom göttlichen Urarchitekten, [[Vishvakarman]], den Menschen überbracht. Dieses Wissen wurde erst im 4. Jahrhndert schriftlich festgehalten. Es beschäftigt sich sowohl mit materiellen als auch mit immateriellen Themen. Es geht dabei also auch um die Kunst der otpimalen Anordnung von Räumen oder um die Einweihung eines Baus, die sich an astrologischen Konstellationen orientiert.


https://wiki.yoga-vidya.de/images/5/5a/Sivanda-ashram_Rishikesh_yoga-vidya.jpg
[[Bild:Sivanda-ashram_Rishikesh_yoga-vidya.jpg|thumb|Sivananda Ashram Rishikesh]]
Sivananda Ashram Rishikesh
 
==Tantra Architektur==
Tantra beeinflusste auch die Architektur, indische Tempel weisen tantrische Elemente auf.
 
In diesem Zusammenhang muss besonders die Architektur Orissas erwähnt werden. Zwei Hauptstile von Tempelarchitektur in dieser Region sind Rekha und Bhadra. Der Rekha Stil will männlich, Bhadra weiblich sein. Beide vereint werden als Braut und Bräutigam verstanden, deren Gewänder zusammengebunden sind.
 
Im Hooghly Distrikt Westbengalens ist der Hamsesvar Tempel in Bansberia ein ideales Beispiel durch tantrische Tradition inspirierter Tempelarchitektur. Das Innere entspricht den sechs Chakren in der Gestalt der Göttin Hamsesvari, durch welche die Kundalini aufsteigt. Neben den drei tantrischen Nervenströmen Ida, Pingala and Susumna werden auch Vajrakhya and Citrini angedeutet.
 
Die Göttin sitzt auf einem Lotus und ruht auf einem Stengel, der aus dem Nabel eines  auf einem Trikona Yantra ruhenden Shivas aufsteigt. In ihrer unteren linken Hand hält sie ein menschliches Haupt, ihre obere rechte Hand ist im abhayamudra. In ihren anderen Händen hält sie Schwert und Muschel. Der Name Hamsesvari ist tantrisch.
 
Die tantrische Repräsentation in der Architektur war zweifach motiviert. Zum einen religiös, zum anderen weltlich. Weltlich gesehen kann der visuelle Ausdruck der leidenschaftlichen Gefühle des Architekten sein Werk motiviert haben.


==Literatur==
==Literatur==

Version vom 26. Februar 2016, 14:16 Uhr

Architektur: Die Wissenschaft von der Baukunst existiert in Indien unter den Namen Sthapatya-Veda, Vastu-Jnana und Vastu-Vidya. Sie zählt zu den Upavedas und sekundären Vedas. Sie wurde nach alter Lehre vom göttlichen Urarchitekten, Vishvakarman, den Menschen überbracht. Dieses Wissen wurde erst im 4. Jahrhndert schriftlich festgehalten. Es beschäftigt sich sowohl mit materiellen als auch mit immateriellen Themen. Es geht dabei also auch um die Kunst der otpimalen Anordnung von Räumen oder um die Einweihung eines Baus, die sich an astrologischen Konstellationen orientiert.

Sivananda Ashram Rishikesh

Tantra Architektur

Tantra beeinflusste auch die Architektur, indische Tempel weisen tantrische Elemente auf.

In diesem Zusammenhang muss besonders die Architektur Orissas erwähnt werden. Zwei Hauptstile von Tempelarchitektur in dieser Region sind Rekha und Bhadra. Der Rekha Stil will männlich, Bhadra weiblich sein. Beide vereint werden als Braut und Bräutigam verstanden, deren Gewänder zusammengebunden sind.

Im Hooghly Distrikt Westbengalens ist der Hamsesvar Tempel in Bansberia ein ideales Beispiel durch tantrische Tradition inspirierter Tempelarchitektur. Das Innere entspricht den sechs Chakren in der Gestalt der Göttin Hamsesvari, durch welche die Kundalini aufsteigt. Neben den drei tantrischen Nervenströmen Ida, Pingala and Susumna werden auch Vajrakhya and Citrini angedeutet.

Die Göttin sitzt auf einem Lotus und ruht auf einem Stengel, der aus dem Nabel eines auf einem Trikona Yantra ruhenden Shivas aufsteigt. In ihrer unteren linken Hand hält sie ein menschliches Haupt, ihre obere rechte Hand ist im abhayamudra. In ihren anderen Händen hält sie Schwert und Muschel. Der Name Hamsesvari ist tantrisch.

Die tantrische Repräsentation in der Architektur war zweifach motiviert. Zum einen religiös, zum anderen weltlich. Weltlich gesehen kann der visuelle Ausdruck der leidenschaftlichen Gefühle des Architekten sein Werk motiviert haben.

Literatur

  • Das Yoga-Lexikon von Wilfried Hunzermeyer, ISBN 978-3-931172-28-2, Edition Sawitri.