Das bist du

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Das bist du -


Wem gilt die Lehre „Das bist du”?

Swami Sivananda

- Auszug aus dem Buch "Vedanta für Anfänger" von Swami Sivananda -

An welchen Aspiranten richteten sich die Worte „Das bist du”? Wer erleidet aus Unwissenheit Schmerz und Leid und braucht die Lehre „Das bist du“? Der Aspirant kann nicht der ewige Zeuge selbst sein, weil dieser durch Unwissenheit und ihre Auswirkungen nicht beeinträchtigt ist. Der Aspirant kann auch nicht der Handelnde sein. Ansonsten kann er den Gedanken „Ich bin Brahman, der Zeuge“ nicht akzeptieren. Folglich wäre die Lehre „Das bist du“ falsch und diese Schlussfolgerung ist nicht akzeptabel. Trotzdem kann die Lehre angenommen werden, vorausgesetzt wir gehen von mangelnder Unterscheidung zwischen dem Ego und dem Selbst aus Unwissenheit heraus aus, wenn die Sruti (Schrift) „Tat Tvam Asi“ erklärt.

Würde die Sruti zwischen Ego und Selbst unterscheiden, so würde vorhergenanntes Problem auftauchen, nämlich dass der Handelnde nicht der Zeuge sein kann. Wenn sich, wie es bei den Samkhyas (Anhängern der Samkhya-Philosophie) heißt, das Wort „du“ letztlich auf den Zeugen bezieht, muss eine Verbindung zwischen dem Ego und dem Selbst - in Abwesenheit einer Spiegelung des Selbst- hergestellt werden, so dass sich „du“ implizit auf den Zeugen bezieht.

Das Verhältnis kann nicht sein wie zwischen Seher und Gesehenem, weil der Zeuge nicht handelt. Auch kann man nicht behaupten, dass Ego und Zeuge identisch sind, obwohl Letzterer nicht handelt. Wären sie identisch, so könnte das Wissen, das zu dieser Identität, dem Ego, gehört, nicht existieren, wenn das Wissen um die Existenz des eigenen Selbst, des Zeugen, fehlen würde.

Das richtige Verhältnis kann aus folgenden 3 Gründen auch nicht aus den Schriften ermittelt werden:

a. Das Ego kann nicht um die wahre Beziehung wissen, weil es nicht bewusst ist.
b. Analoges gilt es für das Selbst, den Zeugen, weil er nicht handelt und unverändlich ist.
c. Das nicht-bewusste Ego kann durch das Sruti nicht unterwiesen werden.

Immer noch annehmend, dass eine Beziehung zwischen Ego und Selbst besteht, kann diese Beziehung immer nur eine von „mein“ sein, niemals eine der Identität.

Zu akzeptieren, dass der nicht-bewusste Intellekt bewusst erscheint, heißt auch zu akzeptieren, dass die Abläufe im Intellekt ebenso nur als solche erscheinen, ähnlich wie Funken von glühendem Eisen. Es sollte klar werden, dass der Akt des Selbst, den Intellekt zu durchdringen – ähnlich wie Feuer glühendes Eisen durchdringt - das Selbst NICHT verändert. Dies wurde am Beispiel vom Gesicht und dem Spiegelbild gezeigt. Des weiteren sollte klar sein, dass einen Illustration, ein Beispiel und sein Subjekt niemals in allen Bereichen absolut gleich sein können.

Siehe auch

Links

Literatur

Seminare

Vedanta

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