Wahrhaftigkeit
Swami Sivananda über Wahrhaftigkeit
In den heiligen Schriften steht: Sprich die Wahrheit (Satyam Vada). Sie allein triumphiert, nicht die Falschheit (Satyameva Jagate Naunritam). Wahrheit allein triumphiert, nicht Falschheit. Gott ist Wahrheit und diese muß durch das Sprechen der Wahrheit verwirklicht werden. Ein wahrhaftiger Mensch ist vollkommen frei von Sorgen und Ängsten und wird von Menschen geachtet. Das wahre Wort hat Kraft, die Tausende beeinflußt.
Deine Gedanken sollten mit deinen Worten übereinstimmen, deine Worte mit deinem Tun. In dieser Welt aber denken die Menschen über eine Sache, sprechen von einer anderen und tun etwas drittes. Das ist unerfreulich und unehrlich. Du mußt sorgfältig deine Gedanken, Worte und Handlungen beobachten. Der geringe Gewinn, den ihr durch Lügen erringt, bedeutet nichts. Ihr verschmutzt nur euer Gewissen und infiziert euer Unbewußtes. Auch wird die Gewohnheit der Lüge in euere nächste Geburt hineingetragen und ihr müßt von Geburt zu Geburt leiden. Schreibt in großen Buchstaben die Worte. Sprecht die Wahrheit auf eine Pappe auf und hängt sie an einem wichtigen Platz in eurer Wohnung auf. Dies wird euch erinnern, wenn ihr eine Lüge sprecht. Ihr werdet euch im Augenblick zusammennehmen. Es wird die Zeit kommen, da ihr in der Wahrheit fest verwurzelt. Straft euch mit Fasten, wenn ihr eine Lüge sagt und schreibt die Lügen in euer Notizbuch. Langsam nimmt die Zahl der Lügen ab, und ihr werdet wahrhaftige Menschen. copyright by Divine Life Society
Die Entdeckung der Wahrhaftigkeit
- Da war er noch ganz klein, groß doch nur zum Schein,
- als ihm etwas wiederfahren - er hat`s noch nie bewußt erfahren -
- er sich nur kurz nach Innen wandte, und dabei erkannte,
- dass all die Emotionen, die in ihm wohnen,
- die sich breiten, und ihn treiben,
- und er sich dann fragte: Sag,
- warum und woher es kommen mag,
- sie es schaffen, mich immer wieder so zu treiben,
- und dann zum falschen Handel verleiten?
- Wenn die Ursach` des Schmerzes doch von Außen rein,
- wie kann der Schmerz wahrhaft mein Innerstes sein?
- Wer ist denn - ich und mein? Sollt ich nicht die Ursach`sein?
- Nein! Die, werden nie, Herr im Hause gar, weil Wirkung niemals Ursach`war!
- Und als er dies bemerkte, er einen Zentimeter mehr vermerkte.
- Denn wie wir es erkennen, und es dann benennen - können,
- kanns nicht der wahre Kern, des Menschen sein,
- kann doch der Betrachter nicht Betrachteter sein.
- Und als ihm dann,
- noch immer ziemlich klein, und groß wohl nur zum Schein,
- etwas wiederfahren - auch dieses noch nie bewußt erfahren -
- als er sich nach Innen wandte, und dabei erkannte,
- dass seine Gedanken nur, drängelnd, drückend hängen, wie Wäsche an der Schnur,
- und er sich dann fragte: Sag, warum und woher es kommen mag,
- dass sie sich im Kopf zu Brei vermengen,
- scheinbar es gar schaffen, mich zu verdrängen!
- Wenn die Ursach` der Gedanken doch von Außen rein,
- wie kann dann der Gedanke wahrhaft mein Innerstes sein?
- Er wusste schon, er war nicht die Emotion, und als er dann noch erkannte,
- er war auch nicht sein Gedanke,
- er jetzt selbst bestimmen kann, was kommt weg, und was bleibt dran.
- Da Wirkung niemals Ursach` ist!
- Und als er dies bemerkte, er wieder einen Zentimeter mehr vermerkte.
- Denn wie wir es erkennen, und es dann benennen - können,
- kanns nicht der wahre Kern, des Menschen sein,
- kann doch der Betrachter nicht Betrachteter sein.
- Und als er dann so da saß, so ganz ohne Sorg` die Gedanken im Maß,
- er sich wieder nach Innen wandt`, weil er dort aller Fragen Antwort fand,
- und er sich sagte: "Nun, ich warte, ich werd mal sehen, was wird heute geschehen?"
- Es langsam ganz Stille wurd`,
- und er sich weiter noch, weiter, nach Innen wandt`, ohne Widerstand vom Verstand,
- und er plötzlich sah, ganz klar, dass er nicht einmal der Körper war,
- weil, wenn der Körper hier, und er doch - da,
- er doch immer nur der Gast im Hause war.
Der Tag an dem er nicht mehr war, und dann nichts mehr so war, als er noch da war. Der Tag an dem er nicht mehr war, und alles sah, ganz klar, was nie war. Der Tag an dem er entschwand, und alles verstand - alles verschwand. Als es aufhörte Ich zu sein - um zu sein. Der Tag an dem er erfuhr was ist, und ihm wiederfuhr, was Wahr. Seitdem er weiß, über die Wahrhaftigkeit, wie kann er da nach etwas greifen, nach etwas streben wollen, überhaupt etwas wollen, oder sollen, kann er doch im bloßem Sein, so unendlich glücklich sein.
- ... und als er dies erkannte, ihm Freudentränen rannten,
- er geradewegs gen Himmel wuchs, ins kleinste von allen Teilchen, flucks!
- Um sich dann zu vereinen, mit dem wahrhaftig, ewig, Feinen.
- ENDE UND AUCH NICHT
- (eine Geschichte von Shankari M. Beilhack, Yoga Vidya Bad Meinberg)