Konfuzius

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Konfuzius − latinisiert aus Vorlage:Zh, (Vorlage:Zh, auch als Kung-tse[1] oder Kong-tse[2] transkribiert) − war ein chinesischer Philosoph zur Zeit der Östlichen Zhou-Dynastie. Er lebte vermutlich von 551 v. Chr. bis 479 v. Chr. und wurde unter dem Namen Kong Qiu ( Vorlage:Zh) in der Stadt Qufu im chinesischen Staat Lu (der heutigen Provinz Shandong) geboren, wo er auch starb.

Das zentrale Thema seiner Lehren war die menschliche Ordnung, die seiner Meinung nach durch Achtung vor anderen Menschen und Ahnenverehrung erreichbar sei. Als Ideal galt Konfuzius der „Edle“ (Vorlage:Zh junzi), ein moralisch einwandfreier Mensch. Edel kann der Mensch dann sein, wenn er sich in Harmonie mit dem Weltganzen befindet: „Den Angelpunkt zu finden, der unser sittliches Wesen mit der allumfassenden Ordnung, der zentralen Harmonie vereint“, sah Konfuzius als das höchste menschliche Ziel an. „Harmonie und Mitte, Gleichmut und Gleichgewicht“ galten ihm als erstrebenswert. Den Weg hierzu sah Konfuzius vor allem in der Bildung.

Konfuzius aus dem Buch „Das Leben der Heiligen“ von Swami Sivananda, Kap. „Die Propheten“ (übersetzt von Shridevi, Februar 2012) Konfuzius wurde 551 vor Chr. im Feudalstaat Lu geboren, einem Teil der jetzigen Provinz von Shangtung an der Nordostküste von China. Der Name von Konfuzius ist in Chinesisch Kung-fu-tse, das bedeutet „Staatsmann-Philosoph Kung“. Der erste europäische Schüler, der China besuchte, fand diesen Namen schwierig auszusprechen. So veränderten sie ihn ins Lateinische und nannten ihn Konfuzius. Es gibt drei Religionen in China – Konfuzianismus, Taoismus und Buddhismus. Konfuzius und Lao-Tse, der Begründer des Taoismus, waren Zeitgenossen. Sie waren Weise und Philosophen. Sie werden nicht als Erlöser angesehen. Lao-Tse war fünfunddreißig Jahre älter als Konfuzius. Sie begegneten einander. Lao-Tse war 83 Jahre alt, mehr als doppelt so alt wie Konfuzius, als sie sich trafen. Es gab so große Unterschiede in den Gedanken und Glaubensvorstellungen der beiden, wie in ihrem Alter. Das Wesentliche ihrer Konversation wurde an uns durch die chinesischen Historiker weitergegeben. Sokrates und Buddha waren ebenfalls Zeitgenossen von Konfuzius. Konfuzianismus ist keine Religion im üblichen Sinne. Es gibt weder Priesterschaft noch Mönchsorden. Es existierte in China lange vor der Zeit von Konfuzius. In einem seiner aufgezeichneten Vorträge, sprach Konfuzius von sich selbst als von einem Übermittler und nicht einem Macher oder Begründer. Konfuzius hat der Welt nicht eine neue Religion gegeben, auch keine neuen ethischen Regeln. Er lieferte eine neue und verbesserte Ausgabe der alten. Was er der Welt gab, war eine kraftvolle, neue Darstellung der fundamentalen Prinzipien menschlicher Moral und Ethik. Der sittliche Ehrenkodex, den er verfasste, war höchst bewundernswert. Er enthielt große ethische Wahrheiten. Manche sagen, dass Konfuzianismus in Wirklichkeit keine Religion ist, weil Konfuzius ein Philosoph, Moralist, Staatsmann und Ausbilder, und kein religiöser Eiferer ist. Sie meinen, dass die Ideen und Lehren von Konfuzius sittliche Weltanschauung, politische Prinzipien und Bildungsgrundsätze, und keine religiöse Weltanschauung sind.

Das Leben von Konfuzius Konfuzius wurde in der Sippe der Kung geboren. Sein Vater war Shu-Liang Hih. Er war ein Offizier mit einer angesehenen Position. Er war von ungewöhnlicher Gestalt und außerordentlicher Stärke und Mut. Konfuzius Vater starb, als Konfuzius noch nicht einmal drei Jahre alt war. Konfuzius wuchs heran unter der liebevollen Führung und Sorge seiner Mutter. Sie gab ihm die beste Bildung, die möglich war, er studierte die Geschichte seines Landes, Poesie, Philosophie und Musik. Konfuzius besuchte Logang. Hier studierte er Archäologie, Musik, die Riten und Zeremonien. Er traf Lao-Tse dort. Als er von der Hauptstadt nach Lu zurückkehrte, wurde er als der führende Gelehrter des Staates begrüßt. Konfuzius Mutter wählte eine Frau für ihn aus. Konfuzius heiratete ein Mädchen aus dem Staat Sung. Er hatte einen Sohn und zwei Töchter. Er nannte seinen Sohn Po Yu. Wir verdanken wiederum dem Sohn von Po Yu die vollständigste philosophische Sammlung der Lehren von Konfuzius. Im Alter von 17 Jahren beschloss Konfuzius seine Ausbildung in einer bescheidenen Dorfschule. Danach erlangte er seine erste Anstellung als Scheunenaufseher; es war seine Aufgabe, die Bücher der Kornkammern der Familie Chi im Herzogtum von Lu zu führen. Er war sehr fleißig und gewissenhaft. Seine Freizeit verbrachte er damit, zu lernen und den Jungen, die auf den Rinderweiden spielten, etwas beizubringen. Auf diese Weise formte sich eine Gruppe von Schülern um ihn, die Konfuzius hingebungsvoll sein Leben lang folgten und ihn unsterblich werden ließen durch die Aufzeichnungen seiner Lehren. Konfuzius hatte eine ruhige Begeisterung für Autorität und Disziplin und große Wertschätzung für die Vergangenheit, dennoch waren seine Ermahnungen eher ethischer als religiöser Art. Konfuzius war großgewachsen. Er war sehr überlegt. Er tat alles in rechter Weise, zur rechten Zeit, am rechten Ort. Konfuzius war ein hervorragender moralischer Lehrer mit einem politischen Ziel. Sein großer Plan war, das Königreich zu reformieren, mittels der moralischen Grundsätze der Vorzeit. In dem Buch „Lesefrüchte“(dt. „Lehrgespräche“), einer Sammlung von Reden, erzählt Konfuzius aus seinem Leben. „Mit fünfzehn war mein Verstand mit Lernen beschäftigt. Mit dreißig stand ich aufrecht. Mit vierzig war ich frei von Zweifel oder Verblendung. Mit fünfzig verstand ich den Willen Gottes; ich kannte die Schicksalsfügungen. Mit sechzig waren meine Ohren offen für die Wahrheit. Mit siebzig konnte ich den Eingebungen meines Herzens folgen, ohne die Grenzen des Rechts zu überschreiten.“ Konfuzius unterhielt die hohen Ämter des Bauministers und Justizministers in seinem Staat. 501 v. Chr. wurde er, in seinen Fünfzigern, zum Gouverneur des Bezirkes von Chung Tu. Seine Geschäfte waren sehr erfolgreich. Mit einundfünfzig Jahren war er Premierminister, stellvertretender Kanzler. In seiner Amtszeit veränderte sich vieles zum Guten. Es gab weniger Kriminalität. Menschen waren loyal und hatten guten Glauben und Treue. Frauen waren anständig, keusch. Konfuzius war der Held aller moralischen Bestrebungen in China. Er wurde von den Menschen verehrt. Die wundervollen Erfolge von Konfuzius weckten die Angst und Eifersucht der Nachbarn, des Marquis von Chi. Konfuzius war gezwungen, Lu zu verlassen. Er wanderte von Staat zu Staat. Er dachte, dass vielleicht einer der Prinzen, die er besuchte, ihn in die Lage versetzen würde, seine Grundsätze der Regierung in die Praxis umzusetzen. Er wurde gezwungen, ins Exil zu gehen für dreizehn Jahre, mit einigen treuen Anhängern. Er lehrte in dieser Zeit und zog eine große Zahl von Schülern an. Konfuzius wurde von seinem Staat zurückgerufen, aber er lehnte ab. Im Alter von 73 Jahren starb er.

Konfuzius beschäftigte sich sehr tiefgründig mit der Literatur und Geschichte seines Landes. Er hatte die starke Überzeugung, dass allein die richtigen und angemessenen Grundsätze den Staat schützen und die Menschen tugendhaft machen. Sein Ideal war es, wie König Janaka, einen Kreis weiser Ratgeber zu schaffen. In diesem Sinne wanderte er von Staat zu Staat auf der Suche nach einem guten Herrscher. Die Schüler von Konfuzius fanden ihn frei von vorhersehbaren Entschlüssen, launenhaften Neigungen, Halsstarrigkeit und Egoismus. Konfuzius sprach zu seinen Schülern nicht von außergewöhnlichen Dingen oder Heldentaten, Aufrührerischem und spirituellem Sein. Er unterhielt sich regelmäßig mit ihnen über Bücher, Poesie, Geschichte und die Regeln des Erfolges. Er sagte ihnen, dass es drei Dinge gäbe, die man mit größter Vorsicht und Behutsamkeit tun sollte: Fasten als Vorbereitung zum Opfer, in den Krieg ziehen und die Behandlung von Krankheit. Er bestand auf der Kultivierung der Moral, der Aufrichtigkeit und Treue. Selten hielt er sich damit auf, über folgende drei Dinge zu sprechen: das Gewinnbringende, das Vollkommene und die Fügungen des Schicksals. Konfuzius gab sich dem Studium menschlicher Dinge hin. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf das gegenwärtige Leben. Er sprach nicht oft über den Himmel, Naturphänomene, Gott usw. Einer seiner Schüler, Chi-Lu, sagte: „Oh, ehrwürdiger Meister, wie kann ich Gott dienen?“ Konfuzius antwortete: „Du weißt noch nicht einmal, wie man einem Menschen dient, wie kannst Du Göttern dienen wollen?“ Der Schüler fragte wieder: „Geschätzter Lehrer! Bitte, sag mir alles über den Tod.“ Konfuzius antwortete: „Geliebter Chi-Lu, du weißt nicht viel über das Leben, also wie kannst du erwarten, etwas über den Tod zu wissen?“ Aber Konfuzius leugnete nie die Existenz von Himmel oder Göttern. Konfuzius widmete sich hingebungsvoll der Verbesserung der Gesellschaft. Er dachte immer an das Wohlergehen der Gemeinschaft. Er bemühte sich sehr darum, soziale Wohlfahrt zu fördern. Die „Lehrgespräche“, eine Sammlung seiner Reden, behandelt hauptsächlich soziale Wohlfahrt, menschlichen Frieden und Harmonie in der Gesellschaft. Konfuzius engagierte sich sehr darin, moralische Ausbildung zu erteilen. Er legte großen Nachdruck auf die Kultivierung von ethischen Eigenschaften. Er versuchte, die störenden Elemente in der Gesellschaft zu beseitigen. Konfuzius hatte die starke Überzeugung, dass, - wenn die Besten und Ältesten einen reinen Charakter hätten, - andere ihnen folgen würden, und dass es Liebe und universellen Frieden geben würde. Weil diese sozialen Überlegungen seinen Geist vollständig einnahmen, hatte er keine Zeit über Götter und ein Leben nach dem Tod zu diskutieren. Vielmehr fand er es nicht nötig, sich bei diesen Themen aufzuhalten.

Bücher Die „Lehrgespräche“ sind Konversationen von Konfuzius. Sie sind seine Gespräche mit seinen Schülern und Suchenden, die zu ihm kamen. Es gab viele Kommentare zu „Lehrgespräche“, jeder ein Beispiel für seine eigene Geistesschule. Die folgenden vier Bücher handeln von den Grundsätzen Konfizius´: „Ta Hsueh, das große Lernen oder Lernen für Erwachsene; Chung Yung, die Lehre vom Mittel; Lun Yu, die Lehrgespräche von Konfuzius in zwanzig Bänden; und Meng Tze, die Philosophie von Mencius. Ta Hsueh ist eine poltisch-ethische Abhandlung. Chung Yung wurde von Kung Chi geschrieben, einem Enkel von Konfuzius. Es ist ein rein philosophisches Buch. Es handelt von einigen Hauptgrundsätzen betreffs der Natur des Menschen und der rechten Führung. Lun Yu, die Lehrgespräche Konfuzius´, enthalten Reden und Gespräche zwischen dem Lehrer und seinen Schülern. Meng Tze, die Philosophie des Mencius (auch Mengzi, 372-289 v.Chr., bedeutendster Nachfolger von Konfuzius; Anm.Übs.) wurde geschrieben von einem glühenden Konfuzianer. Es behandelt Fragen, die von Schülern gestellt wurden. Es gibt Ratschläge an Regierende des Feudalstaates. Es behandelt Psychologie, politische Theorie und Ökonomie.

Reden von Konfuzius Viele Aussprüche von Konfuzius sind in ihrer Kürze, Prägnanz und ihrem Scharfsinn bewundernswert. „Lernen, ohne zu denken, ist verschwendete Arbeit. Denken ohne dazulernen, ist gefährlich.“ „Nur der wirklich Tugendhafte kann andere lieben oder hassen.“ „Arm zu sein, ohne zu murren, ist schwierig. Reich zu sein ohne Stolz, ist einfach.“ Einige der Aussprüche Konfuzius´ sind in der Tat etwas zweideutig und rätselhaft, zum Beispiel: „Lass einen guten Mann sieben Jahre lang Menschen lehren, sie mögen dann in den Krieg ziehen.“ „Unerfahrene Menschen in den Krieg zu führen, ist, als würde man sie wegwerfen.“. „Was der vornehmste Mann sucht, ist in ihm selbst. Was der niedrigste Mann sucht, ist in anderen.“ „Der beste Mann ist würdevoll, streitet nicht, ist gesellig, aber kein Parteigänger. Er fördert niemanden wegen seiner Worte, noch schiebt er gute Worte beiseite wegen einer Person.“ „Die Liebe zur Tugendhaftigkeit sollte, wie die Liebe zur Schönheit, aus einer inneren Notwendigkeit kommen.“ „Habe ausreichend Selbstkontrolle, wenn du Andere im Vergleich mit dir beurteilst, und behandle sie so, wie du von ihnen behandelt werden willst. Das ist es, was man die „Lehre des Menschseins“ nennen könnte, und es gibt nichts darüber hinaus.“ „Der Weg, einer der besten Männer zu werden, ist, seine Zuneigung darauf zu setzen, was recht ist, das Lernen zu lieben, welches die Quelle von Wissen und Tugendhaftigkeit ist und womit nichts verglichen werden kann. Wenn Rechtschaffenheit mit Aufrichtigkeit verfolgt wird und der Verstand frei von Selbstbetrug ist, geht es dem Herz besser.“ „Bis zu diesem Zustand war das Individuum nur beschäftigt mit seiner eigenen Verbesserung, aber die Kultivierung der Person beeinflusst alle um ihn herum und schließlich das ganze Land. Jeder sollte deshalb behutsam sich selbst kultivieren, auch im Hinblick auf andere. Jeder achte auf seine Worte und beobachte sein eigenes Verhalten. Man sollte Niederträchtiges und Beunruhigendes meiden und Güte als seine Wohnstatt ansehen, Rechtschaffenheit als den Weg, Anstand als sein Gewand, Weisheit als seine Lampe und Treue als seine Zauberformel. Erhabenheit, Ehrerbietung, Loyalität und Ehrlichkeit sind die Qualitäten eines kultivierten Mannes. Seine Würde sondert ihn von der Menge, wegen seiner Ehrerbietung wird er geliebt; er fügt sich, und weil er ehrlich ist, wird ihm vertraut.“ Die verschiedenen Zitate von Konfuzius vergegenwärtigen die Attribute eines guten Mannes. Konfuzius forderte seine Schüler auf, diesem Beispiel zu folgen, ihm nachzueifern. Er sagte, dass jeder Mensch danach trachtet hervorragend zu sein, gut zu seinen Mitmenschen, erhaben über seine Vergangenheit und sich selbst überwindend. Nachfolgend einige Eigenschaften eines herausragenden, edlen Mannes, wie sie Konfuzius zusammenstellte. Zielstrebigkeit: - Der Edle lernt, um den Höchsten seiner Vorsätze zu erreichen. Auftreten: - Er verlässt in Gedanken seinen Platz nicht. Selbstgenügsamkeit: - Was er sucht, ist in ihm selbst, und was der gewöhnliche Mann sucht, ist in anderen. Ernsthaftigkeit: - In alles legt er sein höchstes Bemühen. Gründlichkeit: - Der Edle richtet seine Aufmerksamkeit auf das Grundlegende, daraus erwächst alles andere ganz natürlich. Aufrichtigkeit: - Es ist nicht seine Aufrichtigkeit, die ihn von anderen unterscheidet. Wahrhaftigkeit: - Was es braucht ist, dass in dem, was er sagt, nichts Ungenaues sei. Reinheit der Gedanken und Handlungen: - Der Erhabene muss wachsam sein sich selbst gegenüber, wenn er allein ist. Wahrheitsliebe: Der Gute fürchtet sich mehr vor der Unwahrheit als vor der Armut. Rechtschaffenheit: - Der Gute denkt an Tugend, der Gewöhnliche an Komfort. Umsicht: - Der Gute wünscht sich, langsam mit seinen Worten und ernsthaft in seinem Verhalten zu sein. Gelassenheit: - Der Edle muss freilich Bedürfnisse aushalten, der Gewöhnliche, wenn er wünscht, öffnet das Tor zu unbegrenztem Ausschweifen. Furchtlosigkeit: - Er kennt weder Angst noch Furcht. Leichtigkeit und Würde: - Der Gute hat würdevolle Leichtigkeit ohne Stolz. Der Niedrige hat Stolz ohne würdevolle Leichtigkeit. Entschlossenheit: - Mit Abstand betrachtet erscheint er streng, aus der Nähe mild; wenn er spricht, ist seine Rede fest und entschlossen. Leistungsfähigkeit: Der Edle wird mit großen Angelegenheiten betraut. Offenheit: - Die Fehler eines Edlen sind wie Sonne und Mond, jeder kann sie sehen. Er ändert sich und alle schauen zu ihm auf. Güte: - Der Edle entwickelt seine großartigen Eigenschaften und nicht seine schlechten. Der Niedrige macht es genau umgekehrt. Großzügigkeit: - Er schätzt Begabung und Tugendhaftigkeit und übt sich in Nachsicht. Er preist das Gute und bedauert die Unfähigen. Mäßigung: - Der Edle wählt den goldenen Mittelweg. Zurückhaltung: - Worin der Edle nicht verglichen werden kann, ist sein Wert, der von anderen nicht erkannt wird. Konfuzius spricht vom Erhabenen, Edlen, Guten, dem idealen Menschen, so: „Er ist allumfassend, universal, kein Parteigänger. Er tut, was in seiner Position das Rechte ist. Er wünscht gar nicht, darüber hinaus zu gehen. Er findet sich in keiner Position, in der er nicht er selbst ist.“ „Der Edle hält Aufrichtigkeit und Treue für seine Ritterrüstung, Anstand und Rechtschaffenheit für sein Schild und Schutz. Er trägt die Güte auf dem Haupt, er hält die Rechtschaffenheit in seinen Armen; mag die Regierung auch Druck ausüben, schikanieren; er verändert sich nicht, er bleibt auf seinem Weg.“

Lehren Konfuzius legte viel Wert auf Bildung und Lernen und das Studium der Grundsätze rechter Führung mit Hinblick auf ihre praktische Anwendung. Gemäß seinen Lehren ist das höchste Ziel des Menschen, zu wissen und das Beste aus sich zu machen als Mitglied der Gesellschaft. Konfuzius predigte seinen Schülern und anderen Menschen die Grundsätze eines guten Lebens und sozialer Harmonie. Die Lehren von Konfuzius waren im Wesentlichen mit den Problemen einer guten Regierung beschäftigt. Konfuzius war der Meinung: „Der Regierende sollte selbst tugendhaft, gerecht, ehrlich, pflichtbewusst sein. Ein tugendhafter Herrscher ist wie der Polarstern, der indem er seinen Platz behauptet, alle anderen Sterne dazu bringt, ihren Platz um ihn herum einzunehmen. So wie der Regierende ist, so werden seine Getreuen sein.“ Was war Konfuzius´ Auffassung von Tugendhaftigkeit? Sein Wort dafür war „Zen“. Das richtige Verständnis seiner ethischen Prinzipien hängt hauptsächlich von dieser Verbindung zum „Zen“ ab. Es gibt keine auch nur annähernde Übersetzung für dieses Wort „Zen“ in allen seinen Bedeutungen. Der Kern der Lehren von Konfuzius kann unter diesem einen Wort „Zen“ zusammengefasst werden. Die beste Entsprechung ist „soziale Tugendhaftigkeit“. Es ist eine Kombination all dieser Tugenden wie Wohlwollen, Güte, Aufrichtigkeit, Respekt, Altruismus, Nächstenliebe, Edelmut, liebevolle Freundlichkeit und Sorgfalt, die dazu beitragen soziale Harmonie und Frieden zu erhalten. Ein Schüler fragte Konfuzius: „Oh, ehrwürdiger Meister! Bitte sag mir, was macht soziale Tugendhaftigkeit aus?“ Konfuzius antwortete: „Andere zu lieben!“ Ein anderer Schüler fragte: „Meister, gibt es eine Maxime, die man sein Leben lang beibehalten sollte?“ Konfuzius erwiderte: „Behandele andere so, wie du selbst behandelt werden willst!“ Ein Hauptschüler von Konfuzius sagte: „Das eine Prinzip, das sich durch alle Lehren meines Meisters wie ein Faden zieht, ist Loyalität sich selbst gegenüber und Nächstenliebe gegenüber anderen.“ Konfuzius sagte: „Ein tugendhafter Mann hat vor drei Dingen Ehrfurcht, - vor den Fügungen des Schicksals, vor großen Männern und Ehrfurcht vor den Worten der Heiligen. Wenn wir Gott verehren, sollen wir uns so fühlen, als wäre er sichtbar anwesend.“ Die Lehren des Konfuzius bringen zum Ausdruck, dass die Welt sich ständig verändert und auch jedes einzelne Lebewesen, und dass der wesentlichste Aspekt menschlichen Lebens die Gegenwart ist. Konfuzius sah die Gesellschaft auf fünf Beziehungen gegründet, der Beziehung zwischen Eheleuten, zwischen Eltern und Kindern, zwischen älterem Bruder und jüngerem, oder allgemeiner gesagt zwischen den Älteren und den Jüngeren; auf der Beziehung zwischen Regierenden und Regierten, und auf der Beziehung von Freund zu Freund. Ein Land würde gut regiert, wenn alle Parteien ihren Teil in dieser Beziehung auf rechte Weise beitrügen. Konfuzius sagte: „Tao ist (und der Weg zur Rechtschaffenheit), wenn Väter Väter sind, Söhne Söhne sind, Regierende Regierende sind und Minister Minister sind.“ Konfuzius legte großen Wert auf die Ausbildung, die Kultivierung des Charakters und auf die Reinheit des Herzens und Verhaltens. Er ermunterte die Menschen dazu, einen guten Charakter zu entwickeln, der ein unbezahlbares Juwel war, die beste aller Tugenden. Der Mensch ist, nach Auffassung von Konfuzius, von Natur aus gut. Die Vollkommenheit der Güte kann nur in Weisen und Heiligen gefunden werden. Jeder solle sich bemühen das Ideal zu erreichen, indem er ein rechtschaffenes Leben führe und indem er einen noblen Charakter habe, aber auch dadurch, dass er seinen Pflichten uneigennützig mit Ernsthaftigkeit und Wahrhaftigkeit nachkomme. Jener, der mit einem guten Charakter und göttlichen Tugenden ausgestattet ist, ist ein Chun-tzu oder königlicher Mann. Der Edle hält sich an Tugendhaftigkeit, der Schwache hält sich an materiellen Komfort. Der Erhabene ist aufrecht, der Gemeine erwartet Belohnung und Vorteile. Der Edle ist würdevoll, großmütig und bescheiden; der Gemeine ist stolz, überheblich, durchschnittlich und unehrlich. In „Großes Lernen“ enthüllt Konfuzius Schritt für Schritt den Prozess, in dem Selbstentfaltung erreicht wird und auf natürliche Weise dazu übergeht, dem Staat zu dienen und Segen für die Menschheit zu bringen. Die Reihenfolge der Selbstentwicklung lautet nach Konfuzius wie folgt: Analyse Lernen Aufrichtigkeit Geradlinigkeit der Absichten Selbstentfaltung Häusliche Disziplin Lokales Regieren Universelles Regieren „Die Alten“, sagte Konfuzius, „wenn sie im Land ausgezeichnete Tugenden hervorbringen wollten, ordneten sie zuerst den Staat. Wünschend, den Staat gut zu unterhalten, brachten sie zuerst ihre Familien in Ordnung. Wünschend, ihre Familien zu ordnen, kultivierten sie zuerst sich selbst. Wünschend, sich selbst zu kultivieren, klärten sie ihre Absichten. Wünschend, ihre Absichten zu ordnen, dachten sie zuerst daran, aufrichtig zu sein. Wünschend, aufrichtig zu denken, erweiterten sie zuerst ihr Wissen gründlich. Dies taten sie durch Analyse und Erforschung.“ „Durch diese Erkundung, weitete sich ihr Wissen. So wie ihr Wissen sich erweiterte, wurden ihre Gedanken aufrichtiger, dadurch wurden ihre Absichten geklärt, sie kultivierten sich selbst. Indem sie sich selbst verbesserten, kam Ordnung in ihre Familien. Indem Harmonie in ihre Familien kam, kam Ordnung in den Staat. Indem der Staat rechtschaffen regiert wurde, war das ganze Land ruhig und erblühte.“ „Um das Lebenswerk zu vollenden, braucht es das ganze Leben. Jede Abweichung von der Tugendhaftigkeit beeinflusst die Vollkommenheit des Ganzen. Heiligkeit besteht nicht allein in Reinheit, sondern in der abgerundeten Fülle eines gut geplanten und gut genutzten Lebens. Je älter wir werden, umso mehr zeigt sich das Leben in seiner Schönheit.“

Abschluß Konfuzius hat das 6. Jahrhundert v. Chr. unsterblich gemacht. Er war ein geborener Anführer. Er wäre einer der größten Herrscher der Menschheit gewesen, wenn die Umstände glücklicher gewesen wären. Er hatte einen sehr hoch entwickelten moralischen Sinn und ein profundes Verständnis der hohen Bedeutung der Moral im menschlichen Leben. Seine Größe wurde weltweit für viele Jahrhunderte erkannt. Konfuzius steht noch heute in hohem Ansehen bei Millionen von Menschen weltweit. Konfuzius war ein großartiger chinesischer Lehrer und Sozialreformer. Er lebte in einer Zeit der Unruhen, Disharmonien, Zwietracht und Feudalkriege. Er wird als der Vater der chinesischen Kultur angesehen. Er hatte einen sehr großen, formenden Anteil an der Geschichte Chinas und sein Einfluss ist bis zum heutigen Tag stark in der Öffentlichkeit und im privaten Leben des Landes zu spüren. Konfuzius tat sich besonders als ein eifriger Student des Altertums hervor. Er beschreibt sich selbst als einen, der unwissend geboren wurde und alles Wissen erst durch eine ernsthafte Verbindung mit der Vergangenheit aufgenommen habe. Konfuzius besaß eine liebenswerte und herausfordernde Persönlichkeit. Er ist seit 2400 Jahren Vorbild und Inspiration für die Gelehrten und Denker seiner Nation. Er verdient wirklich die Worte, die oft mit ihm in Zusammenhang gebracht werden: „Ein Lehrer für zehntausend Generationen.“ Am Ende einer populären Geschichte über Konfuzius stehen die Zeilen:

„Konfuzius, Konfuzius! Wie groß war Konfuzius! Vor ihm gab es keinen Konfuzius, Seither gab es keinen anderen. Konfuzius, Konfuzius! Wie großartig war Konfuzius!

Konfuzius wird immer noch von Millionen von Menschen verehrt. Die Mehrheit der 400 Millionen Chinesen sind in ihrem Herzen seine Anhänger. Ehre Konfuzius, dem großen Moralisten, Staatsmann und Sozialreformer von China!

  1. z. B. bei Richard Wilhelm: Kung-tse. Leben und Werk. Frommann, 1925; Albert Schweitzer: Geschichte des chinesischen Denkens. C. H. Beck, 2002, S. 142.
  2. z. B. bei Adolf Wuttke: Geschichte des Heidenthums in Beziehung auf Religion, Wissen, Kunst, Sittlichkeit und Staatsleben. Josef Max, 1853, S. 6ff.