Avalokiteshvara
Avalokiteshvara war der erste Boddhisatva, der Mitleidvolle. Er ist der Bodhisattva des Mitgefühls. Man glaubt, dass er die Verständnis aller Buddhas repräsentiert. Folglich wird von allen Bodhisattvas am meisten verehrt. In unterschiedlichen Ländern ist er unter verschiedenen Namen bekannt. Im tibetischen Buddhismus heißt er "Chenrezig". Er wird hier als Reinkarnation des Dalai Lama betrachtet. In der Mongolei ist Avalokiteshvara volkstümlich als Migjid Janraisig, Xongsim Bodisadva oder Niduber Ujegci. Die Chinesen verehren ihn in einer weiblichen Form, Guan Yin. In der buddhistischen religiösen Ikonographie wird er mit einem Lotus in der Hand dargestellt. Man nennt ihn daher auch "Padmapani".
Er ist auch das Symbol der Reinheit. Wie der Lotus ist er im Schlamm der Welt geboren, bleibt aber unbefleckt auf Grund seiner religoesen Grundsaetze. Der Theradada Buddhismus sieht Avalokitheshvara in maennlicher Form. Unter ihm trat Amitabha in einem frueheren Leben ins asketische Leben ein. Der Mahayana Buddhismus stellt ihn als eine Person dar, die bereit ist alles zu opfern um seine Anhaenger vom Trauma dieser vergaenglichen Welt zu befreien.
Avalokiteshvara wird erstmals in der Lotus Sutra erwaehnt. Er wird als Personifikation von Buddhas Mitgefuehl beschrieben. Sein Name soll verschiedene Bedeutungen haben. Im Sanskrit bedeutet er woertlich ‘der Herr der auf die Welt herabschaut’. Andere meinen, Avalokiteshvara bezieht sich auf ihn, ‘der dem Laut der Welt lauscht’. Hinsichtlich seiner religioesen Bedeutung ist er der meistverehrte bodhisattva.
Er kuemmert sich um die Wesen der Welt, ihren Schmerz und ihr Leiden. Der weibliche bodhisattva Tara entstand aus ihm. Die Legende sagt, Avalokiteshvara weinte, als er die Qual der Welt beobachtete. Seine Traenen bildeten eine See und ein Lotus erstand in ihm. Aus diesem Lotus erwuchs die weibliche Goettin bodhisattva Tara.
Avalokiteshvara ist besonders fuer die Tibeter wichtig. Er hat Tibet im 7. Jahrhundert besucht. Die Einheimischen betrachten ihn als ihren ersten politischen und geistlichen Fuehrer. Sie hielten ihn fuer den ersten Boddhisattva. Er fuehrte die Tibeter aus den Fesseln von Schmerz und Leid zum Weg des Reinen Landes. Die Tibeter glauben, dass der gegenwaertige Dalai Lama seine Verkoerperung ist.
Die buddhistische religioese Ikonographie stellt Avalokitheshvara in ruhiger Position dar. Wie der Lotus in seiner Hand erhebt auch er sich mitten in der Welt um die menschlichen Wesen von ihrem Leiden zu befreien. Seine Anhaenger und die spaeteren Boddhisattvas folgen seinem Ideal. Seine Juwelen, Girlanden, Schaerpen, Armbaender und Ringe bedeuten die materielle Welt. Das bedeutet dass der bodhisattva die materielle Welt nicht ohne seine Anhaenger verlassen wird., Er verkuendete die Amitabha Sutra, die mit dem Reinen Land verbunden ist. Sein Mitgefuehl wird seine Anhaenger zur Erleuchtung fuehren, indem er sie zur Befreiung vom Kreislauf der Betruebnis und des Leids leiten wird. Er wird ihnen helfen, dem Buddhaweg zu folgen.
Die buddhistischen Legenden sagen, dass Avalokitheshvara schwor nicht eher zu ruhen, bis er die menschliche Rasse vom Samsara befreit hat. Trotz all seiner Bemuehungen stellte er jedoch fest, dass noch viel zu tun blieb. Als er intensiv nachdachte und fuer diese armen Seelen kaempfte , zerbrach sein Kopf in 11 Stuecke. Buddha segnet ihn mit 11 Koepfen, sodass er seine Mission erfolgreich zu Ende fuehren kann. Avalokitheshvara konnte nun die beduerftige Person leicht finden und ihr helfen. Da war aber noch das Problem, dass er unfaehig war, so vielen verlassenen Personen mit nur zwei Haenden zu helfen. Buddha half ihm wiederum und segnete ihn mit 1000 Haenden. Avalokitheshvara wird daher als vollkommenes Beispiel eines bodhisattva und buddhistischen Gurus betrachtet.
