Berechnende Liebe
Berechnende Liebe ist eine Liebe, die auf den eigenen Vorteil aus ist und die Kosten und Nutzen des eigenen Einsatzes berechnet. Berechnende Liebe hat keinen besonderen Ruf, insbesondere da berechnende Liebe manchmal auch als hinterlistige Liebe angesehen wird. Ein gewisses Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen ist in einer Beziehung allerdings wichtig - auch ohne dass man da ständig ein berechnender Buchhalter sein muss.
Berechtigung von berechnender Liebe
Natürlich ist die uneigennützige Liebe, die bedingungslose Liebe, der berechnenden Liebe überlegen. Insbesondere in der tätigen Nächstenliebe, im uneigennützigen Dienen und in der Gottesliebe ist es wichtig, dass die Liebe bedingungslos ist. Aber in der Partnerschaft ist, mindestens wenn beide Partner gesund sind, ein gewisses Gleichmaß im Geben und Nehmen von Vorteil.
Am besten ist sogar: Wenn jeder Partner dem anderen etwas geben kann, was dem anderen besonders wichtig ist, und einem selbst nicht so viel Opfer gebraucht hat, dann haben beide das Gefühl, viel in der Partnerschaft zu geben.
Wenn ein Partner oder sogar beide Partner sich ausgenützt vorkommen, dann ist es Zeit, ein längeres Gespräch miteinander zu führen und gegenseitig zu fragen, was man von der Beziehung erwartet und wo man das Gefühl hat, zu kurz zu kommen. Im Normalfall kann hier die berechnende Liebe hilfreich sein: Man rechnet sich aus, wieviel Aufwand es wäre, dem anderen zu helfen. Und das ist dann oft sogar wahre Liebe, dauerhafte Liebe.
Kaum jemand mag das Gefühl, immer mehr zu nehmen als zu bekommen. So kann die berechnenden Liebe im Sinne von rechnender Liebe für beide gut sein. Idealerweise bekommen beide ausreichend. Idealerweise genießen es beide, etwas für den anderen zu tun.