Om Tat Sat
Om Tat Sat ist die dreifache Bezeichnung des Göttlichen: Om ist die kosmische Schwinung. Tat heißt "das", also alles was erfahrbar ist. Sat bedeutet Wahrheit, das eigentliche Sein, Existenz. Im Yoga sagt man manchmal Om Tat Sat oder auch Hari Om Tat Sat, um etwas zu bekräftigen oder auch einen Vortrag abzuschließen.
Om Tat Sat - was bedeutet das
- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -
Bhagavad Gita Kap. 17, Verse 23-28
Wenn du in spirituellen, oder Yoga Kreisen unterwegs bist, dann hast du schon oft genug von „Om Tat Sat.“ gehört. Oder auch „Hari Om Tat Sat.“ Was bedeutet das? Wann und mit welcher Einstellung sagt man das?
Kapitel 17, Vers 23:
„Om Tat Sat - dies wird als die dreifache Bezeichnung für Brahman angesehen. Daraus wurden in früherer Zeit die Brahmanas, die Veden und die Opfer festgelegt.“
Om Tat Sat, also die dreifache Bezeichnung für Brahman. Om ist der kosmische Klang, der Urklang. Tat heißt wörtlich „Das“ das Unendliche. Und Sat heißt die Wahrheit, also das was ist. Das ist Brahman und Brahman ist Om. Brahman kann man nicht genauer definieren, deshalb sagt man Tat. Und schließlich ist Brahman und deshalb Sat.
Kapitel 17, Vers 24:
„Daher beginnen die Schüler Brahmans Opferhandlungen, Geben und Askese immer mit dem Aussprechen von „Om“, so wie es in den Schriften vorgesehen ist.“
Krishna hatte in den vorherigen Versen über Yajna, Dhana und Tapas gesprochen. Und hier empfiehlt er uns, dass bevor wir Yajna, Dhana und Tapas praktizieren (Opferhandlungen, verschiedene Handlungen des Gebens und Askesen), wir erst einmal „Om“ sagen und uns mit diesem zu Brahman verbinden.
Kapitel 17, Vers 25:
„Mit dem Aussprechen von Tat ohne nach den Früchten zu streben, werden Yajna, Tapas und Dhana von den nach Befreiung Suchenden ausgeführt.“
Er sagt, dass wir zu Beginn „Om“ sagen sollen. Und während du es tust sollst du auch „Tat“ sagen und dir bewusst machen sollst, dass wenn du etwas Gutes tust, du damit auch in Verbindung mit dem Unendlichen bist. Mit dem „Om“ stellen wir die Verbindung mit dem Unendlichen her. Und aus dem „Om“ heraus, aus der Verbindung mit dem Unendlichen und Ewigen, sollst du handln, egal ob es uneigentliches Dienen ist, spirituelle Praxis, oder auch ein Ritual. Wiederhole dabei „Tat“ und sei dir bewusst, dass du in diesem Unendlichen und diesem Ewigen bist. Lasse es durch dich hindurch fließen. Das was du tust „Tat“, sei im Ewigen verwurzelt.
Kapitel 17, Vers 26:
„Das Wort „Sat“ wird im Sinne der Wirklichkeit oder Tugend verwendet; und so oh Arjuna, wird das Wort „Sat“ auch im Sinne einer verheißungsvollen Handlung verwendet.“
Wenn du so deine Handlung tust, kannst du auch sagen: „Möge Gutes daraus entstehen.“ „Sat“ heißt zum einen wahr und wirklich. „Sat“ heißt aber auch die Wahrheit und das Gute. Sahdubawe -> Wort nicht erkannt heißt im Sinne von gut. Es heißt, dass du es gut machen sollst und in der Höchsten Wahrheit verankert sein sollst.
Kapitel 17, Vers 27:
„Beständigkeit in Yajna, Tapas und Dhana heißt auch „Sat“ und alle Handlungen, die damit in Verbindung stehen [oder um des höchsten Willens], heißen auch „Sat“.
„Sat“, die höchste Wirklichkeit, heißt, dass, wenn du Tapas, Dhana oder Yajna machst, du sie auf „Sat“, das Höchste ausrichten willst. Du beginnst die Handlung mit „Om“ und verbindest dich dabei mit dem Unendlichen. Während du die Handlung machst sage: „Tat“. Du machst dich zum Instrument. Gutes soll bewirkt werden und du bringst alles dem Göttlichen dar „Sat“.
Kapitel 17 Vers 28:
„Alles Tapas, alle Dhanas und alle Yajnas, die ohne Glauben ausgeführt werden, sind Asat, oh Arjuna; sie sind hier oder später [d. h. nach dem Tod] nutzlos.“
Er will sagen, dass du egal, was du tust, es immer mit einem, Vertrauen, Herz, Intensität und deinem Wesen tun und dich auf „Sat“ ausrichten sollst. Ein Esel, der den ganzen Tag die Bewässerungsräder im alten Indien betrieben hat, erreicht nicht die Gottesverwirklichung, obgleich er den ganzen Tag Dhana übt. Und irgendein Wurm, der im Tempel ist und bei einer Puja zu Gange ist, wird auch nicht die Gottverwirklichung erreichen. Genauso wie, jemand, der seinen Körper in die furchtbarsten Verrenkungen bringen kann. So erreicht man nicht die Gottverwirklichung.
Die spirituellen Praktiken wirken dann, wenn du sie mit Herz ausführst und daher: „Om Tat Sat“. Wann immer du eine spirituelle Praxis machst sage vorher „Om“, oder ein Mantra. Auch wenn du uneigennützig dienst, wenn du Spenden gibst, oder anderen etwas Gutes tust, dann verbinde dich mit dem Göttlichen.
Mache dich zum Instrument des Göttlichen, sage „Tat“ und sei dir dieser bewusst. Sage danach „Sat“, oder ich tue es für die höchste Wirklichkeit. Während du es machst mache es auch so gut, wie du kannst. Mache es mit Liebe und lasse los. Tapas, Dhana und Yanja, sind Rituale und spirituelle Praktiken, hilfreich, um die Gottverwirklichung zu erreichen.
Krishna empfiehlt Tapas, Dhana und Yajna zu üben. Mache es auf sattwige Weise, mache es mit Herz und wiederhole „Om Tat Sat“. Mache es mit dem Bewusstsein, mit der Verbindung mit Brahman, mache es als Instrument und lasse los. So wächst du spirituell.
Video - Om Tat Sat in der Bhagavadgita
Krishna erläutert in den Versen 23-28 des 17. Kapitels der Bhagavad Gita die Bedeutung des Rufes Om Tat Sat. Hier ein Videovortrag dazu: