Abhicara

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Abhicara mit Medium

Abhicara: (Sanskrit: अभिचार abhicāra m.) = Magie mit Zaubersprüchen

Abhicāra (Sanskrit: अभिचार abhicāra) bezeichnet in altindischen religiösen und magischen Kontexten Handlungen oder Praktiken, die mit Magie, Zauberei oder gezieltem Schaden zusammenhängen. Der Begriff lässt sich je nach Tradition und Textgattung unterschiedlich verwenden:

Bedeutungen und Bereiche

  • Hinduismus (Tantra, Dharmashastra, Ātharva-Veda‑Bezug): Abhicāra wird oft als „schwarze Magie“ bzw. feindselige Zauberkunst verstanden, zu denen Fluchrituale, schadbringende Homa/Opfer, das Einsetzen von Yantras, oder rituelle Maßnahmen zählen, die darauf zielen, einer bestimmten Person Schaden zuzufügen (z. B. Störung, Krankheit, Tod). Traditionsgeschichtlich werden mehrere Typen unterschieden (siehe unten).
  • Buddhismus (insbesondere tantrische Texte): Abhicāra kann „magische/wütende Handlungen“ oder eine der vier karmischen Tätigkeiten (caturkarman) eines tantrischen Adepten bezeichnen; dazu gehören Techniken wie māraṇa (Töten), mohana (Verzaubern), stambhana (Lähmen/Blockieren), vidveṣaṇa (Feindschaft erzeugen), uccāṭana (Vertreiben) und vaśīkaraṇa (Unterwerfen).
  • Allgemeinsprachlich: Gelegentlich als Sammelbegriff für Zauberei, Fluch oder schädliche rituelle Praxis gebraucht.

Klassifizierung (häufige Unterarten)

  • Vaśīkaraṇa – jemanden beherrschen oder beeinflussbar machen
  • Stambhana – Tätigkeiten, die Handeln/Bewegung hemmen
  • Mohana – Verwirrung, Irreführung oder geistige Beeinträchtigung verursachen
  • Vidveshana – Zwietracht und Feindschaft stiften
  • Uccāṭana – Vertreibung, Wegscheuchen oder Wegdrängen
  • Māraṇa – Rituale mit dem Ziel, den Tod herbeizuführen

Siehe auch