Rudrabhumi

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Rubrabhumi ist sein Reich

Rudrabhumi (Sanskrit: rudrabhumi f.) der Ort des Rudra, Verbrennungsstätte

Rudrabhumi setzt sich aus zwei Teilen zusammen: „Rudra“ und „bhūmi“.

  • Rudra ist ein alter vedischer Gott, der in den Schriften sowohl als stürmische, zerstörerische Kraft als auch als heilender, schützender Aspekt vorkommt; in späterer religiöser Entwicklung wurde Rudra oft mit Shiva gleichgesetzt. Der Name Rudra trägt die Konnotationen „der Brüllende“, „der Rasende“ oder allgemeiner „der Zerstörer/Heftige“, umfasst aber zugleich die ambivalente Rolle eines Wesens, das Leiden verursachen, aber auch Schmerzen lindern und reinigen kann.
  • Das Wort bhumi bedeutet wörtlich „Erde“, „Boden“, „Stätte“ oder im übertragenen Sinn „Bereich“ bzw. „Reich“.

Zusammengesetzt bezeichnet Rudrabhumi also wörtlich „das Land/der Boden des Rudra“ oder „das Reich des Rudra“. Je nach Kontext kann die Bedeutung variieren: geografisch kann es eine Region bezeichnen, die dem Gott Rudra oder seiner Verehrung geweiht ist; rituell oder symbolisch kann es einen Ort bedeuten, an dem Rudra-Kult ausgeübt wird, etwa ein Tempelbezirk, ein Opferplatz oder ein heiliger Hügel. In literarischen oder mythologischen Texten kann Rudrabhumi auch metaphorisch gebraucht werden, um ein Feld göttlicher Macht, eine Sphäre zerstörerischer Reinigung oder einen Bereich innerer Erfahrung zu bezeichnen, in dem rudrische Eigenschaften — Sturm, Transformation, Reinigung durch Zerstörung — wirksam werden.

Insgesamt vermittelt der Ausdruck also die Verbindung eines bestimmten Ortes oder Bereichs mit dem Gott Rudra und impliziert sowohl sakrale Zugehörigkeit als auch die Vorstellung von kraftvoller, oft ambivalenter göttlicher Präsenz.

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