Varga: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 1. August 2013, 12:30 Uhr
Varga (Sanskrit: वर्ग varga m.) Gruppe, Klasse; Verein, Gemeinschaft. In der altindischen Grammatik (Vyakarana) und Phonetik (Shiksha) bezeichnet der Begriff Varga eine Reihe bzw. Klasse von Konsonanten (Mitlauten).
Altindische Grammatik (Vyakarana)
Im Sanskritalphabet sind sowohl die Vokale (Selbstlaute) als auch die Konsonanten (Mitaute) nach streng phonetischen Gesichtspunkten angeordnet, letztere nach folgenden Kriterien:
- 1. Artikulationsstelle (d.h. der Ort, wo ein Laut im Mund gebildet wird)
- 2. Stimmhaftigkeit bzw. Stimmlosigkeit ("weich" vs. "hart")
- 3. Behauchung (Aspiration) bzw. Nichtbehauchung
Am Schluss jedes Varga steht der dazughörige Nasal, der sogenannte Klassennasal (ṅa, ña, ṇa, na u. ma). Es gibt die folgenden fünf Vargas:
ka-varga: ka kha ga gha ṅa (Gutturale: Laute, die in Kehlnähe gebildet werden)
ca-varga: ca cha ja jha ña (Palatale: Laute, die in Gaumennähe gebildet werden)
ṭa-varga: ṭa ṭha ḍa ḍha ṇa (Zerebrale bzw. Retroflexe: Laute, die mit zurückgebogener Zunge gebildet werden)
ta-varga: ta tha da dha na (Dentale: Laute, die an den Zähnen bzw. am Zahndamm gebildet werden)
pa-varga: pa pha ba bha ma (Labiale: Laute, die mit den Lippen gebildet werden)
Die phonetische Anordnung der Laute sei am Beispiel des ka-varga verdeutlicht:
ka stimmlos, unbehaucht
kha stimmlos, behaucht
ga stimmhaft, unbehaucht
gha stimmhaft, behaucht
ṅa Klassennasal