Faszien: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 25. April 2015, 12:52 Uhr
Als Faszien (abgeleitet vom Lat. fascia, "Bündel") bezeichnet man das helle Bindegewebe aus Kollagen- und Elastinfasern, das unsere Muskeln umhüllt und aus dem auch unsere Bänder und Sehnen bestehen. Die von Feuchtigkeit umgebenen Bindegewebsschichten sorgen nicht nur dafür, dass benachbarte Muskeln bei Bewegung aneinander entlanggleiten können, sie sorgen auch für die Stabilität des Körpers. Überdies ermöglichen sie Sprünge, die mit der Muskulatur allein nicht zu bewältigen wären, transportieren Abfallstoffe aus dem Körper und sind an der Immunabwehr beteiligt.
Wegen der zahlreichen Rezeptoren und Nervenenden, mit denen sie ausgestattet sind, kann man Muskeln und Faszien auch zu den Sinnesorganen zählen.
Noch bis vor wenigen Jahren konnte man Faszien nur manuell ertasten, da sie auf bildgebenden Verfahren nicht zu erkennen sind. Eine neue Methode ermöglicht nun jedoch die genaue Untersuchung des Bindegewebes mit Ultraschallgeräten. Die noch relativ junge Faszienforschung hat festgestellt, dass Faszien auf Stress reagieren und sich unabhängig vom Muskel zusammenziehen können. Sie sind überdies mit zahlreichen Rezeptoren und Nervenenden ausgestattet, so dass Faszien eine Erklärung für chronische Rückenschmerzen sein könnten, deren Ursache bislang nicht aufgedeckt werden konnte. Insbesondere die großen Rückenfaszien zählen zu den Verdächtigen. Das schmerzempfindliche Bindegewebe kann sich auf Dauer verhärten, es kann verfilzen oder sich entzünden.
Forscher konnten nachweisen, dass bei Patienten mit chronischem Rückenschmerz die Faszien häufig verdickt sind und dass die verdickten Fasern Nervenenden einklemmen und so den Schmerz auslösen. Das verdickte Gewebe kann heute mittels Endoskop ausgemacht und operativ abgetragen werden. Derzeit wird von der Faszienforschung geprüft, wie man das Gewebe manuell oder durch andere Therapien auflockern und damit operative Eingriffe vermeiden könnte.
Zu den interessantesten und wissenschaftlich nachgewiesenen Methoden gehört sanfter Yoga mit vielen Dehnübungen, wie man sie beispielsweise im Yin Yoga findet. Weitere wissenschaftlich belegte Möglichkeiten sind Rolfing (nach Ida Rolf benannte Bindegewebsmassage), Osteopathie und Akupunktur.
Siehe auch
Literatur
- Handbuch Anatomie: Bau und Funktion des menschlichen Körpers
- Leslie Kaminoff, Yoga-Anatomie
- David Coulter, Anatomnie des Hatha Yoga
Seminare
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