Avidya: Unterschied zwischen den Versionen
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Aus Unwissenheit hält der Mensch das Vergängliche, Unreine, Schmerzvolle und das Nicht–Selbst fälschlich für das Ewige, Reine, Gute und das Selbst. Er identifiziert sich mit dem Körper, ebenso wie mit der Persönlichkeit, den Talenten, Fähigkeiten und Neigungen: „So bin ich halt“. | |||
Er hält das Schmerzvolle für das Gute, Freudvolle. Alles Sinnliche ist letztlich nicht wirklich freudvoll, aber er denkt, dies oder jenes zu erreichen, müsste freudvoll sein. | |||
Das also ist Avidya, Unwissenheit, fälschliche Ansicht. | |||
Version vom 29. Dezember 2009, 15:04 Uhr
Avidya (Sanskrit: avidyā f.): Nichtwissen, Unwissenheit;
eine der fünf Kleshas (Ursachen des Leidens).
Aus Unwissenheit hält der Mensch das Vergängliche, Unreine, Schmerzvolle und das Nicht–Selbst fälschlich für das Ewige, Reine, Gute und das Selbst. Er identifiziert sich mit dem Körper, ebenso wie mit der Persönlichkeit, den Talenten, Fähigkeiten und Neigungen: „So bin ich halt“. Er hält das Schmerzvolle für das Gute, Freudvolle. Alles Sinnliche ist letztlich nicht wirklich freudvoll, aber er denkt, dies oder jenes zu erreichen, müsste freudvoll sein.
Das also ist Avidya, Unwissenheit, fälschliche Ansicht.
Raja Yoga Sutras von Patanjali
Avidyâ kshetram uttareshâm prasupta-tanu-vicchhinnodârânâm
avidyâ = Nichtwissen, fehlende Wahrnehmung der Wirklichkeit; kshetram = Feld, Quelle; uttareshâm = der Folgenden; prasupta = schlafend; tanu = abgeschwächt, dünn; vicchhina = verstreut, abwechselnd; udârânâm = ausgedehnt
Unwissenheit ist die Ursache (Quelle) von den oben erwähnten Leiden, die ihr folgen, ob sie nun latent, schwach, unterdrückt, oder akut sind.