Nipata: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 9. Oktober 2014, 10:40 Uhr
Nipata (Sanskrit: निपात nipāta m.) Sturz, Fall, das Fallen, Niederfallen (auch vom Regen, von Tränen, Geschossen, vom Blick); das Losstürzen, Anfall, Angriff; das Herabkommen, Landen, Sichniedersetzen (eines Vogels); Todesfall, Tod; gelegentliches Vorkommen, beiläufige Erwähnung; eine unregelmäßige, als Ausnahme geltende Erscheinung, Unregelmäßigkeit; (Grammatik:) Partikel.
Sanskrit-Grammatik: Partikel
Allgemeines
Partikel (Nipata) sind kurze, meist ein- oder zweisilbige Wörter, die weder grammatisches Geschlecht ("Genus", Linga) noch Zahl ("Numerus", Vachana) haben. Sie gehören neben den Substantiven bzw. "Nomen" (Naman), Verben (Akhyata) und Präpositionen (Upasarga) zu den vier Wortarten, die die Sanskritgrammatiker unterscheiden.
Emphatische Partikel
Emphatische Partikel verleihen dem Gesagten Nachdruck (Emphase). Sie sollen in der Regel den Wahrheitsgehalt der Aussage unterstreichen, oder die Aussage in bestimmter Weise relativieren.
Besonders in der älteren Sprache des Veda, der Upanishaden und Brahmanas werden emphatische Partikel in hohem Maße verwendet. Sie sind vor allem ein Merkmal der gesprochenen Sprache, von Dialogen, Ansprachen usw. Das Sanskritwort für "Geschichte", Itihasa, setzt sich bspw. ursprünglich aus zwei Partikeln und einer Verbform zusammen: iti-ha-āsa, wörtl.: "so (iti) wahrlich (ha) ist es gewesen (āsa)".
In metrisch verfassten Texten, vor allem der späteren Zeit, dienen Partikel häufig als bloße Füllwörter, die lediglich gebraucht werden, um den Vers "aufzufüllen". Auch im Deutschen gibt es viele Partikel ("nun", "ja", "eben", "doch", "auch" usw.). Zu den emphatischen Partikeln gehören u.a.:
- khalu "gewiss, freilich, allerdings"
- kila "gewiss, ja, nämlich"
- nūnam "sicherlich, nun, gerade"
- satyam ""
- nanu "ja, doch wohl"
- nu "nun, jetzt, noch"
- nāma "nämlich, freilich, wirklich"
- hi "gewiss, allerdings, in der Tat"
- eva "gerade, eben, kaum, nur, noch, schon" (hebt das vorangehende Wort hervor)
- vā "oder", verdoppelt: ... vā ... vā "entweder ... oder ..."
- vai "in der Tat, wahrlich, gewiss" (hebt das vorangehende Wort hervor)
- sma "allerdings, gewiss, fürwahr"
- u "und, auch; doch, dagegen; nun, schon, soeben"
- uta "und, auch"
- ha "gewiss, wahrlich, in der Tat"
Partikel der Verneinung
Es gibt im Sanskrit zwei Partikel, die der Verneinung einer Aussage oder eines Sachverhalts dienen. Diese können dann wiederum durch weitere Partikel ergänzt und modifiziert werden:
- 1. na "nicht, nein"
- na hi "gewiss nicht" (vergleiche Hindi नहीं nahīṃ "nein")
- na tu "doch nicht"
- na vā "oder nicht"
- nāpi (na api) " auch nicht"
- 2. mā "nicht", wird besonders im Zusammenhang mit Verboten gebraucht: mā bhūt "es sei nicht", mā bhaiṣīḥ "fürchte dich nicht" usw.