Sich anbiedern
Sich anbiedern ist eine Form der Unehrlichkeit, aber auch eine Weise mit anderen zurechtzukommen: Man tut so, als ob man jemand anderem helfen will, ohne es wirklich zu wollen. Man tut so, als ob man einer Meinung mit dem anderen wäre, ohne es zu sein.
Allerdings sollte man vorsichtig sein, das sich Anbiedern gleich zu verurteilen: Menschen bemühen sich, mit anderen zurechtzukommen. Menschen wollen dazugehören. Manchmal wirkt etwas wie Anbiederei - ist aber ernster gemeint, als man denkt.
Menschen sind unterschiedlich. Es gibt unterschiedliche Weisen, wie man Liebe und Sympathie zum Ausdruck bringt. Der eine mag etwas als plumpe Anbiederei empfinden, was der andere als Angebot der Zusammenarbeit versteht. Im Zweifelsfall ist am besten, das beste vom anderen anzunehmen - aber sich nicht darauf verlassen.
Begriffsherkunft sich anbiedern - Etymologie
Sich anbiedern bedeutet sich plumpe Vertraulichkeit anmaßen. Man kann z.B. sagen: er hat sich bei ihm angebiedert. Das Verb anbiedern kommt vom Adjektiv bieder. Bieder bedeutet brav, rechtschaffen, unkompliziert. Das Wort bieder kommt vom althochdeutschen bitherbi "nützlich, brsuchbar". Daraus wurde im Mittelhochdeutschen biderbe und dann bider. Anbiedern als Verb gibt es seit 1800 und bedeutet dann "auf plumpe Weise um Sympathie werben".