Dwarakanath

Aus Yogawiki

Dwarakanath (Sanskrit: द्वारकानाथ dvārakānātha m.) Herr über Dwaraka, Beiname Krishnas. Sukadev erläutert im nachfolgenden Abschnitt, wovon sich der Name Dwarakanath ableitet. Er erklärt uns auch, dass wir darauf achten sollen, welche Informationen und Dinge wir aufnehmen, dass hier Viveka, die Unterscheidungskraft, gefragt ist und dass wir uns, wenn uns die Aufgabe überwältigt, immer an Gott wenden und ihn um Hilfe und Führung bitten können.

Sukadev über Dwarakanath

Niederschrift eines Vortragsvideos von Sukadev über Dwarakanath

Dwarakanatha ist Sanskrit und Dwarakanath oder auch Dwaraknath ist der Hindi-Ausdruck für Krishna. Natha heißt „der Herr“ oder „der Meister“, Dwaraka ist die Vieltorige. Dwara heißt Tor, Dwaraka – Vieltorige oder auch die Torige.

Ich hatte schon mal darüber gesprochen, über Dwaraka, woher Dwaraka kommt, was mit Dwaraka passiert ist, und eben Dwaraka war die Hauptstadt von Krishna und so hat Krishna einen der vielen Namen „Dwarakanatha“. In Indien hat jede Inkarnation Gottes mindestens 108 Namen, es gibt sogar 1008 Namen, zum Beispiel gibt es Vishnu Sahasranama, die 1008 Namen von Vishnu, Lalita Sahasranama, die 1008 Namen der göttlichen Mutter, Shiva Sahasranama, die 1008 Namen von Shiva.

Und so gibt es auch von Krishna 108 Namen und einer davon ist Dwarakanatha. Dwarakanatha kann man zum einen als historisch-mythologisch sehen, Krishna hat eben eine Hauptstadt geschaffen namens Dwaraka und er war der Herr dieser Hauptstadt, er war der König der Hauptstadt, er war Natha, also Dwarakanatha. Aber Dwarakanatha hat noch mehr Bedeutungen.

Dwara – Tor, Tür - steht ja auch für die inneren Türen, also für die fünf Sinne, also neun Tore: Zwei Augen, zwei Nasenlöcher, Mund, Ohren, dann die Ausscheidungsorgane, Geschlechtsorgane – neun Tore. Und es gilt, diese neun Tore auch zu bewachen: Nicht alles anhören, nicht jedem Gerücht folgen, nicht jede Musik anhören. Nicht alles anschauen, nicht überall hinrennen, nur weil es interessant scheint usw. Nicht von der Nase einfach verführen lassen. Nicht alles essen, was man irgendwo mag. Nicht jedes Wort herauslassen, was einem irgendwie in den Sinn kommt.

Wir können alle Dwarakanathas werden, das heißt, Wächter über unsere Tore. Wir können alle auch Krishna bitten: „Oh Gott, bitte hilf mir zur Selbstbeherrschung. Bitte hilf mir, dass ich über meine Sinnestore Gutes hineinlasse und Gutes auch wieder hinauslasse. Gib, dass ich nicht einfach nach allem Möglichen süchtig bin, sondern gib, dass ich deinen Willen tue. Bitte, dein Wille geschehe. Sende mir dein Licht und deine Wahrheit, dass sie mich leiten. Bitte, hilf mir. Bitte führe mich auf dem Weg. Sei du Dwarakanatha für mich, hilf mir, dass ich selbst Dwarakanatha werde. Aber vieles kann ich, vieles kann ich nicht. In manchem komme ich selbst nicht weiter.“

Es gibt ja – wie du vielleicht weißt – die Anonymen Alkoholiker, die haben ein Zwölf-Schritte-Programm. Und einer der zwölf Schritte ist, anzuerkennen: „Alleine packe ich es nicht.“ Wenn man erstmal erkannt hat, „alleine packe ich es nicht“, dann ist der nächste Schritt, sich an eine höhere Wirklichkeit zu wenden, sich an Gott zu wenden. Und so kann man auch sagen, wenn man etwas nicht packt: „Oh Gott, werde du zu meinem Dwarakanatha, bitte hilf du mir. Wenn ich es nicht selbst sein kann, Gott, ich bin demütig, bitte hilf mir.“ Und dann kommt Gottes Hilfe. Gott wird zum Dwarakanatha. Wenn man wirklich tief vom Herzen zu Gott betet, wird er da sein, er wird dir helfen, er wird dich inspirieren, er wird dich führen. Wenn nichts anderes hilft, Gott hilft, Gott ist der Dwarakanatha. Dwarakanatha, wörtlich: Herr von Dwaraka. Dwarakanatha – Beiname von Krishna. Dwarakanatha – auch der Herr über die vielen Tore und Türen. In diesem Sinne, Dwarakanatha, zum einen, Gott zum Meister machen über unsere Sinne, oder auch selbst derjenige, der seine Sinne beherrscht.

Dwarakanatha द्वारकानाथ Dvārakā-nātha Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Dwarakanatha, द्वारकानाथ, Dvārakā-nātha ausgesprochen wird:

Siehe auch

Literatur

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