Havan

Aus Yogawiki
Havan - Feuerzeremonie

Havan (Sanskrit: havana हवन n. "Anrufung, Opferung") Opferzeremonie. In einem Havan wird ein Heiliges Feuer entzündet und Gaben in das Feuer gegeben. Havans sind wichtige religiöse und spirituelle Praktiken in Indien, in Tibet und Japan, im Hinduismus, Buddhismus und Jainismus.

Wirkung eines Havans

Ein Havan ist ein machtvolles archaisches Ritual mit starker Wirkung auf Psyche, Energiekörper, Astralebene, die ganze Umgebung. Während eines Havans wird ein Feuer entzündet. Man gibt Gaben ins Feuer. Während des ganzen Havans werden Mantras wiederholt.

Klassische Nutzen

  • Subtile Energien in der Feinstoffebene werden angerufen
  • Heilung
  • Reinigung der Atmosphäre
  • Anrufung von Engelswesen und Meistern
  • Erweiterung des Bewußtseins
  • Aufladen der Atmosphäre mit Lichtkraft
  • Verbindung mit Gott

Ein Havan hat eine starke energetische Wirkung. Die Mantras wirken auf die Psyche, auf die Nadis, auf die Chakras. In einem Havan wird eine Verbindung hergestellt zwischen der menschlichen und der göttlichen Welt. Agni, die Wesenheit des Feuers wird angerufen und gebeten, als Mittler zwischen der menschlichen und der göttlichen Welt zu dienen. Feuer öffnet im Menschen die Intuition und das subtile Wahrnehmungsvermögen. Wenn die Gaben ins Feuer gegeben werden, löst sich ihr Prana (Energie) vom Stofflichen - und das Prana verbindet sich mit den teilnehmenden Menschen, mit den Gedanken, den Gebeten. Beim Havan sammelt sich auch die feinstoffliche Energie als spirituelle Kraft im Raum.

Symbolik von Havan

Ein Havan hat auch eine tiefe symbolische Bedeutung. Diese wird vom Unterbewusstsein verstanden - denn Havan wendet sich an die Tiefenschichten der Psyche. Das Unterbewusstsein versteht intuitiv, wozu Havan gut ist. Und durch den Zugang zum Überbewusstsein kommt ein besonders tiefes Verständnis von Mensch, Welt und Gott.

  • Havan als Symbol für Yoga:

Transformation – Butterfett, Holz, gereinigter Kuhdung ins Feuer gegeben. Yoga ist Transformation – Umwandlung unserer Persönlichkeit, unseres Bewußtseins

Auflösung von Begrenzungen (Holz zu Rauch, der überall ist): Momentan Gefühl der Getrenntheit. Wir sind alle eins Durch Yoga und Meditation: Feinere Ebenen, Ausdehnung

Opfer: Das ganze Leben ist ein Opfer. Wir verbrennen. Um irgendetwas zu bekommen, muß man etwas anderes aufgeben. Zum Einatmen müssen wir erst ausatmen. Man muß selbst etwas tun: Opfer, Übung, Disziplin. Ja, Yoga ist auch ein Opfer: Tägliche, oder doch mindestens wöchentliche Praxis. HYP: 3 Voraussetzungen für die Übung des Yoga: Mangel/Leiden, Abstellen wollen, bereit selbst etwas zu tun

Licht Feuer – Liebe, Enthusiasmus: Yoga keine starre, kalte Disziplin. Schon etwas Übung und man fühlt Zugang zum inneren Licht – Intuition, Liebe. Es kommt inneres Feuer – Enthusiasmus, Begeisterung Licht und Wärme: Klarheit und Liebe.

Nicht alles versteht man sofort – Yoga ist Jahrtausende alt – wirkt auf Ebenen, die wir jetzt noch gar nicht kennen. So wie dieses Feuer-Ritual auch manchmal befremdlich wirkt, insbesondere die archaischen Mantras. Daher: Yoga Forschungsarbeiten etc. Erkennen nicht alles. Yoga nicht beliebig anpaßbar. Yoga flexibel aber nicht beliebig. Leider: Im Westen verschwindet einiges

Anbetung – Demut Yoga ist etwas Großartiges.

Gedankenkraft –durch Yoga verstärkt. Gedanken schaffen unsere Wirklichkeit. Was Du denkst, das wirst Du. Gedanken die stärksten Kräfte im Universum. Durch Yoga-Praxis: Mehr Lebensenergie, Prana. So heißt es: Gedanken/Wünsche während Puja erfüllen sich.

Anrufung der Meister und von Engelswesen: wir sind nicht allein. Hilfe von subtileren Ebenen.

Havan zur Einweihung

Für viele Einweihungen wird ein Havan bzw. eine Homa zelebriert:

  • Brahmacharya Diksha (Noviziat)
  • Hochzeit
  • Sannyasa Diksha (Mönchsweihe, Nonnenweihe)
  • Einweihung von Räumen, von Tempeln, Yoga Zentren, Häusern etc.
  • Spirituelle Namensgebung
  • Einweihung des neuen Jahrs zu Neujahr

Ablauf eines Havan

Ein Havan kann ausgefeilter oder auch einfacher sein. Hier der Ablauf eines einfachen Havans:

  • Alle Ingredienten des Havans werden vorbereitet:
    • Der Homa Kund (z.B. eine umgekehrte Kupferpyramide)
    • Brenn-Material (z.B. getrocknetes Holz oder getrockneter Kuhdung
    • Altar mit Öl-Lampe, Räucherstäbchen, Kerze, Bilder, Murtis etc.
    • Ghee als wichtigste Gabe (in früheren Zeiten Butter-Ghee, heute wird eher pflanzliches Ghee verwendet, also z.B. Kokosfett, was aus Mitgefühl zu den Tieren empfehlenswerter ist)
    • Eventuell andere Opfergaben, die während des Havans ins Feuer geopfert werden
    • Prassad (Obst oder andere Süßspeisen), welches am Ende des Havans unter den Anwesenden verteilt wird
  • Zu Anfang des Havans werden die Kerzen/Öllampen und ein oder mehrere Räucherstäbchen entzündet
  • Wie bei allen Zeremonien wird auch beim Havan OM drei Mal gesungen. Falls vorhanden, wird ein Muschelhorn geblasen und/oder eine Klingel geläutet
  • Achmanyam: Reinigung mittels Wasser und Mantra. Für ein Havan gilt es innerlich und äußerlich ganz rein zu sein, um so den Segen erfahren zu können
  • Tilaka: Auftragen der Heiligen Pulver auf Trikuti, das dritte Auge auf der Stirn. Der tiefe Sinn eines Havans wird erfahren durch die Intuition und die Tiefe des Herzens - das wird symbolisiert durch Tilaka
  • Avahana: Anrufen der Göttlichen Gegenwart. Bei einem Havan ruft man göttlichen Segen an

Homa, Havan und Yajna

Homa, Havan und Yajna sind drei verschiedene Namen für die Feuerzeremonien als Opfer-Rituale. Meist werden die Ausdrücke Homa, Havan und Yajna gleichbedeutend verwendet. Manchmal wird als Homa das einfachere Feuerritual bezeichnet. Und als Yajna wird das komplexere Ritual bezeichnet, bei dem man auch die Reinheitsgebote genauer beachten muss. Der Ausdruck Havan wird sowohl für kleinere wie auch komplexere Feuerzeremonien verwendet.

Im Sivananda Ashram Rishikesh wird meist von Havan gesprochen. Häufig finden dort morgens Maha Mrityunjaya Havans statt, also ein Havan, bei der das Om Tryambakam Mantra, also das Maha Mrityunjaya Mantra, rezitiert wird.